Inflation




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Inflation

Beitragvon seirex » Fr 10. Apr 2009, 20:39

Hi!

Die Tage lässt die Bundesregierung überall im Radio und TV verkünden, dass die Inflationsrate so niedrig wie seit 7 Jahren nicht mehr sei.
Natürlich sind in letzter Zeit die Spritpreise etwas gesunken, was aber mit Sicherheit nicht auf Dauer so weiter gehen muss und wird.
Fakt ist jedoch, dass die Zentralbanken überall auf der Welt ihre Geldpressen anwerfen um gigantische "Rettungspakete" zu schnüren.
Wir alle wissen, was passiert, wenn die Geldmenge steigt, die Güter werden teurer.
In Simbabwe ist die Hyperinflation vor einigen Monaten gestartet. Es gab 200000Dollar-Scheine usw usf
Jetzt wird versucht wieder ans trockene Ufer zu schwimmen, wie auch immer das gehen soll.


Ich denke, dass die Inflation sehr stark ansteigen wird, auch eine Hyperinflation halte ich für nicht ausschliessbar.

Wie denkt ihr über die Inflation in Deutschland und was gedenkt ihr gegen sie zu tun?


LG

seirex
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von Anzeige » Fr 10. Apr 2009, 20:39

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Beitragvon Demona » Sa 11. Apr 2009, 00:41

Natürlich sind in letzter Zeit die Spritpreise etwas gesunken, was aber mit Sicherheit nicht auf Dauer so weiter gehen muss und wird.


Na, jetzt sind sie doch wieder herrlich angestiegen, um nicht zu verachtende 10 cent pro Liter. Wann hatten wir das denn zum letzten Mal?


Wie denkt ihr über die Inflation in Deutschland und was gedenkt ihr gegen sie zu tun?


Auf jeden Fall nicht meinen fast 12 Jahre alten Opel Corsa für die Abfrackprämie hergeben. Ansonsten würde ich sagen, den Gürtel noch enger schnallen und hoffen, dass der Kirche die Lebensmittelspenden nicht ausgehen.
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Beitragvon seirex » Sa 11. Apr 2009, 10:01

Na, jetzt sind sie doch wieder herrlich angestiegen, um nicht zu verachtende 10 cent pro Liter. Wann hatten wir das denn zum letzten Mal?


Naja, vor ein paar Monaten waren die Preise bis zu 1,70? für Benzin, das sind immer noch 50 Cent weniger als im Moment.
Aber ich denke, dass die Preise dafür auf jeden Fall wieder steigen. Außerdem ist die Infaltionsberechnung der Bundesregierung nicht aussagekräftig, da diese äußerst unrealistisch ist.

Ich hoffe einfach, dass die Inflation nicht allzu dramatisch wird. Die letzte große Inflation denke ich war bei Einführung des Euros und würde ich rein von meinem subjektiven Standpunkt aus bei 40%+ ansiedeln.
Das Begründe ich vor allem durch die fast doppelt so teuer gewordenen Nahrungsmittel, die gestiegenen Öl und Gaspreise usw usf


LG

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Beitragvon nevermore » Sa 11. Apr 2009, 10:15

Ich wüsste nicht, was eine Privatperson dagegen tun könnte.

Im Unterschied zu Simbabwe haben wir in Europa eine unabhängige Zentralbank, ich sehe deshalb keine Gefahr einer Hyperinflation oder auch nur bedrohlichen Inflation. Meiner Meinung nach haben wir eher die umgekehrten Sorgen.

Die Diskussion um die Inflationsrate nach der Euro-Einführung habe ich inzwischen aufgegeben, da den Leuten nicht zu vermitteln ist, wie so ein Preisindex überhaupt berechnet wird und auch irgendwelche abstrusen Verschwörungstheorien, das statistische Bundesamt "dürfe" nicht richtig rechnen, scheinbar nicht auszurotten sind.

Wir alle wissen, was passiert, wenn die Geldmenge steigt, die Güter werden teurer.


Sorry, aber das ist in meinen Augen monetaristischer Blödsinn. Andersrum wird ein Schuh draus, denn die Geldmenge ist weitgehend endogen. Dass das immer noch so weit verbreitet ist, zeigt nur, wie wenig man das Phänomen Inflation immer noch versteht.
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Beitragvon seirex » Sa 11. Apr 2009, 20:50

Also meine Profs geben zu, das die Berechnung der Inflation sehr realitätsfremd ist.
Wieso hat der Ölpreis einen so immensen Stellenwert und Lebensmittel nicht?
Die absolute Mehrzahl der Menschen in Deutschland merkt es schmerzlich, wenn die Lebensmittelpreise steigen.
Nach der Euroeinführung sind die Preise für die meisten Güter um 40%+ gestiegen, was gibt es daran zu ruckeln?

Wenn nun so viel Geld gedruckt wird, dann ist der Schein an sich ja noch viel weniger wert. Wieso sollte es anders sein?

Sogar die Welt berichtet:
http://www.welt.de/wirtschaft/article32 ... ozent.html

Die Preise der folgenden zehn Produkte sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes binnen eines Jahres am stärksten gestiegen:

Pflanzenöl ohne Olivenöl (25, 4 Prozent)
Salatgurken (21,8)
Gas, Monatsverbrauch 2300 kWH (21,5)
Hülsenfrüchte oder Trockengemüse (20,9)
Gas, Monatsverbrauch 1600 kWH (20,4)
Kopf- oder Eisbergsalat (20,3)
Gas, Monatsverbrauch 1000 kWH (19,3)
Tafelbirnen (18,2)
Küchenuhr (17,7)
Mütze, Kappe oder Hut (17,5)




LG

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Zuletzt geändert von seirex am Sa 11. Apr 2009, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon nevermore » Sa 11. Apr 2009, 21:01

Man kann kritisieren, wie der Warenkorb zusammengesetzt ist, aber das hat sich nicht nach der Euro-Einführung geändert. Also ist nicht einzusehen, warum vorher die Preissteigerungsrate richtig berechnet gewesen sein soll und hinterher plötzlich nicht mehr.

Wenn nun so viel Geld gedruckt wird, dann ist der Schein an sich ja noch viel weniger wert. Wieso sollte es anders sein?


Weil die Bargeldmenge nur ein geringer Bruchteil von M3 ist, und M3 ist das ausschlaggebende Geldmengenaggregat (oder wegen mir auch M3+). Den weitaus größeren Teil macht Buchgeld aus. Und zwischen Bargeld und Buchgeld besteht kein naturgesetzlich stabiler Zusammenhang, auch wenn es Herrn Friedman nicht gefällt. Schau doch mal in die Zahlen der Bundesbank oder EZB rein. Die M3 hat sich nicht mehr ausgeweitet als sonst auch, und sie ging zum Jahresende 2008 sogar zeitweise zurück. Warum? Weil die Buchgeld-Schöpfung nicht angebotsgesteuert, sondern von der Kreditnachfrage abhängig, also endogen ist.



Und seit wann ist die Welt eine Kapazität in Sachen Geldpolitik?
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Beitragvon seirex » Sa 11. Apr 2009, 21:19

@nevermore
Und seit wann ist die Welt eine Kapazität in Sachen Geldpolitik?


Die Welt sicherlich genauso wenig wie Fokus, Spiegel und die FDP, aber es geht um Herrn HWWI-Direktor Thomas Straubhaar...


Man kann kritisieren, wie der Warenkorb zusammengesetzt ist, aber das hat sich nicht nach der Euro-Einführung geändert. Also ist nicht einzusehen, warum vorher die Preissteigerungsrate richtig berechnet gewesen sein soll und hinterher plötzlich nicht mehr.


Wer hat geschrieben, dass es vorher richtig und jetzt falsch berechnet wird? Es ist immer falsch gewesen.

Weil die Bargeldmenge nur ein geringer Bruchteil von M3 ist, und M3 ist das ausschlaggebende Geldmengenaggregat. Den weitaus größeren Teil macht Buchgeld aus. Und zwischen Bargeld und Buchgeld besteht kein naturgesetzlich stabiler Zusammenhang, auch wenn es Herrn Friedman nicht gefällt. Schau doch mal in die Zahlen der Bundesbank rein. Die M3 hat sich nicht mehr ausgeweitet als sonst auch, und sie ging zum Jahresende 2008 sogar zeitweise zurück.


Wir müssen doch hier gar nicht über Geldtheorie reden, es ist doch klar, dass Geld, je mehr gedruckt wird billiger wird.
Es ist einfacher zu beschaffen - Inflation.
So wie Zentralbanken heute Geld anbieten, das sind nur Luftschlösser.

Aber auf die wichtigste Tatsache gehst du gar nicht ein: Das Leben ist "teurer" geworden, die Menschen haben vom Gefühl her weniger Geld in der Tasche und wenn das keine Inflation ist, dann sind heute Definitionen leicht fest zu legen.

LG

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Beitragvon nevermore » Sa 11. Apr 2009, 21:42

seirex hat geschrieben:Die Welt sicherlich genauso wenig wie Fokus, Spiegel und die FDP, aber es geht um Herrn HWWI-Direktor Thomas Straubhaar...


Sorry, aber mich beeindruckt der Name Straubhaar, Präsident des zum Service-Institut degradierten Ex-Forschungsinstituts HWWA/I, nicht sonderlich. Ich könnte nicht sagen, dass mir der bisher als Koryphäe in Sachen Geldpolitik aufgefallen wäre. Ich habe selber über 10 Jahre in der Wirtschaftsforschung gearbeitet, auch in leitenden Funktionen, und falle generell nicht automatisch vor Professorentiteln auf die Knie.

Wer hat geschrieben, dass es vorher richtig und jetzt falsch berechnet wird? Es ist immer falsch gewesen.


Und was soll das bedeuten? Dass wir ständig 20 oder 30 Prozent Inflation hatten, anstatt der ausgewiesenen 2 bis 3 Prozent, und niemand hat es bemerkt? Die Inflationsrate wird doch nicht nur von DeStatis berechnet.

Wir müssen doch hier gar nicht über Geldtheorie reden, es ist doch klar, dass Geld, je mehr gedruckt wird billiger wird.
Es ist einfacher zu beschaffen - Inflation.
So wie Zentralbanken heute Geld anbieten, das sind nur Luftschlösser.


Das ist leider gar nicht so "klar". Es ist Lieschen-Müller-Ökonomie. Die Mainstream-Theorie fängt grade erst an, zu verstehen, was Inflation überhaupt ist. Solange in führenden Lehrbüchern die Quantitätstheorie nachgebetet wird oder behauptet wird, Inflation würde durch einen Anstieg der Grenzkosten verursacht, wird sich das auch nicht ändern.

Leider bevorzugen die Leute einfache Antworten, die man möglichst in ein, zwei lineare Gleichungen packen kann, denn sich damit zu beschäftigen, wie eine Ökonomie funktioniert, ist erheblich schwieriger. Deshalb hatte Friedman ja auch solchen Erfolg. Einfache Modellchen, die jeder mit wenig Anstrengung nachvollziehen kann. Nur funktioniert es so leider nicht. Selbst Tobin bezeichnete Friedmans "Theorie" als einen "Kreuzzug", und kritisierte, dass Friedman sich mit den Details wohl nicht auseinandersetzen wolle.

Erstaunlich finde ich, dass grade du als Anhänger der Linken monetaristische Theorien unkritisch übernimmst. Anscheinend war der "Kreuzzug" noch erfolgreicher, als ich dachte. Zieh dir mal aus der Bibliothek zwei Artikel von Frank H. Hahn:

Hahn, Frank, 1985. ―Some Keynesian Reflections on Monetarism.‖ In Vicarelli Fausto ed., Keynes’s Relevance Today. London: Macmillan.
Hahn, Frank, 1984. "Why I am not a Monetarist" in Equilibrium and Macroeconomics. Cambridge, Mass: M.I.T. Press.

Darin stehen so einige interessante Sachen, was Friedman-Lösungen betrifft. Warnung: Der Mann ist auf Einfach-Erklärungen nicht gut zu sprechen und der Ton der Artikel ist dementsprechend.

Aber auf die wichtigste Tatsache gehst du gar nicht ein: Das Leben ist "teurer" geworden, die Menschen haben vom Gefühl her weniger Geld in der Tasche und wenn das keine Inflation ist, dann sind heute Definitionen leicht fest zu legen.


Ja, "vom Gefühl her". Das wird als "gefühlte Inflation" bezeichnet. Genau das ist das Problem, auf das ich hinaus will: Den Leuten ist nicht zu vermitteln, wie ein Warenkorb zusammengesetzt ist. Sie sehen ihre täglichen Ausgaben, in den Warenkorb gehen aber noch sehr viel mehr Dinge ein.
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Beitragvon seirex » Sa 11. Apr 2009, 22:00

Sorry, aber mich beeindruckt der Name Straubhaar, Präsident des zum Service-Institut degradierten Ex-Forschungsinstituts HWWA, nicht sonderlich. Ich könnte nicht sagen, dass mir der bisher als Koryphäe in Sachen Geldpolitik aufgefallen wäre. Ich habe selber über 10 Jahre in der Wirtschaftsforschung gearbeitet, auch in leitenden Funktionen, und falle generell nicht automatisch vor Professorentiteln auf die Knie.


Nein, ich meine, dass sogar solch ein Springerblatt über diesen Heini 10% Inflation einräumt, ich sehe da ja wesentlich mehr.

Und was soll das bedeuten? Dass wir ständig 20 oder 30 Prozent Inflation hatten, anstatt der ausgewiesenen 2 bis 3 Prozent, und niemand hat es bemerkt? Die Inflationsrate wird doch nicht nur von DeStatis berechnet.


Nein, nicht von 2-3%, aber nach der Einführung des Euros so bie 40% über einen gewissen Zeitraum, danach geringer, aber deutlich mehr als 2 bis 3 Prozent.

Du magst hier von Friedmann reden, den ich inlkusive seiner Schule ganz klar als Massenmörder bezeichnen würde. Man denke nur einmal an jene Aktionen in Südamerika.

Ja, "vom Gefühl her". Das wird als "gefühlte Inflation" bezeichnet. Genau das ist das Problem, auf das ich hinaus will: Den Leuten ist nicht zu vermitteln, wie ein Warenkorb zusammengesetzt ist. Sie sehen ihre täglichen Ausgaben, in den Warenkorb gehen aber noch sehr viel mehr Dinge ein.


Da hast du deinen Denkfehler: Den Leuten ist nicht zu vermitteln, wie ein Warenkorb zusammengesetzt ist.. Wieso muss es den Leuten vermittelt werden? Es geht um die Menschen und ihre Lage und die Menschen können in ihren Warenkorb weniger Güter legen.
Das ist der einzige Warenkorb der zählt.

LG

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Beitragvon nevermore » Sa 11. Apr 2009, 22:12

seirex hat geschrieben:Nein, ich meine, dass sogar solch ein Springerblatt über diesen Heini 10% Inflation einräumt, ich sehe da ja wesentlich mehr.


Warum? Das Geplärre passt doch genau zur neoliberalen Doktrin: Staatseingriffe sind von Übel und verursachen nur Inflation.

Nein, nicht von 2-3%, aber nach der Einführung des Euros so bie 40% über einen gewissen Zeitraum, danach geringer, aber deutlich mehr als 2 bis 3 Prozent.


Das ist doch unlogisch. Wenn der Warenkorb so falsch ist, und es die ganze Zeit war, dann müssten wir bereits vor Euro-Einführung 20-30 Prozent Inflation gehabt haben, dann würden die Relationen wieder stimmen. Denn der Warenkorb wurde nicht im Jahr 2000 geändert, auch nicht die Berechnungsmethode. Die Diskontinuität, die du behauptest, ist dadurch nicht erklärbar.
Und ich frage nochmals -wenn der Warenkorb so falsch zusammengesetzt war, warum hat das von den anderen Instituten, die auch Preissteigerungsraten berechnen, niemand gemerkt?

Du magst hier von Friedmann reden, den ich inlkusive seiner Schule ganz klar als Massenmörder bezeichnen würde. Man denke nur einmal an jene Aktionen in Südamerika.


Friedmans Aktionen in Südamerika sind bei diesem Thema für mich nicht von Interesse. Er ist was unverantwortliche Wirtschaftspolitik betrifft auch lange nicht der Schlimmste; wem wirklich das Handwerk gelegt gehört sind Leute wie Robert Lucas.
So oder so, ob du ihn jetzt als Massenmörder betrachtest oder nicht, du betest hier brav seine Lehren hinterher :mrgreen:

Da hast du deinen Denkfehler: Den Leuten ist nicht zu vermitteln, wie ein Warenkorb zusammengesetzt ist.. Wieso muss es den Leuten vermittelt werden? Es geht um die Menschen und ihre Lage und die Menschen können in ihren Warenkorb weniger Güter legen.
Das ist der einzige Warenkorb der zählt.


Der Fehler ist, dass Leute nur ihre täglichen Ausgaben sehen. Was heute im Einkaufswagen ist. Was sie nicht sehen, sind andere Konsumgüter - Elektronik, die billiger geworden ist, und andere dauerhafte Konsumgüter, die man eben nicht jeden Tag kauft, die aber anteiliig in den Warenkorb eingehen. Auch noch anderes. Deshalb entspricht die "gefühlte Inflation" nicht der tatsächlichen. Und für mich ist es immer noch die tatsächliche Inflation, die zählt.
Zuletzt geändert von nevermore am Mo 13. Apr 2009, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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