Lesezirkel "Der kleine Hobbit" von J.R.R. Tolkien




Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden ...

Beitragvon Cellmorbasg » Sa 6. Dez 2008, 17:29

Aber fragen wir uns von der anderen Seite: Wäre es realistischer gewesen, wenn man nun, nachdem man mit Verlusten gemeinsam gegen einen Feind gekämpft und gesiegt hat, zu alten Raufereien zurückgekehrt wäre? Davon würde ich nun noch weniger halten, wenn man offensichtlich nicht klüger geworden wäre und sich nicht als lernfähig erwiesen hätte.
Sicher hält sich Tolkien hier nicht lange mit erschöpfenden Darstellungen über die Wandlung eines jeden einzelnen Charakters auf - das ist etwas was er nie tut, man kann das als seine Schwäche sehen oder aber als große Freiheit für den Leser - denn Fantasy heißt für mich auch, meine eigene Fantasie anregen (auch wenn ich keiner bin, der sie in einer FF zu Papier bringt).

EDIT: Und der Preis den Thorin für seine Einsicht bezahlt ist natürlich hoch - sein Leben. Vielleicht musste Thorin auch sterben, weil Tolkien es für unmöglich hielt, dass ein Thorin den Schatz großzügig aufteilt?
Zuletzt geändert von Cellmorbasg am Sa 6. Dez 2008, 17:33, insgesamt 2-mal geändert.
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von Anzeige » Sa 6. Dez 2008, 17:29

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Beitragvon nevermore » Sa 6. Dez 2008, 17:32

Cellmorbasg hat geschrieben:Aber fragen wir uns von der anderen Seite: Wäre es realistischer gewesen, wenn man nun, nachdem man mit Verlusten gemeinsam gegen einen Feind gekämpft und gesiegt hat, zu alten Raufereien zurückgekehrt wäre? Davon würde ich nun noch weniger halten, wenn man offensichtlich nicht klüger geworden wäre und sich nicht als lernfähig erwiesen hätte.


Das ist aber, was typischerweise in realen Gesellschaften zu beobachten ist, weil die fundamentalen Konflikte nur vorübergehend zurückgestellt, aber nicht aufgelöst worden sind.

Sicher hält sich Tolkien hier nicht lange mit erschöpfenden Darstellungen über die Wandlung eines jeden einzelnen Charakters auf - das ist etwas was er nie tut, man kann das als seine Schwäche sehen oder aber als große Freiheit für den Leser - denn Fantasy heißt für mich auch, meine eigene Fantasie anregen (auch wenn ich keiner bin, der sie in einer FF zu Papier bringt).


Mir fiel es eben bei Thorin auf, weil der in den letzten Kapiteln doch ein sehr zentraler Charakter gewesen ist.
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Beitragvon seirex » Sa 6. Dez 2008, 17:53

@Cellmo

Aber fragen wir uns von der anderen Seite: Wäre es realistischer gewesen, wenn man nun, nachdem man mit Verlusten gemeinsam gegen einen Feind gekämpft und gesiegt hat, zu alten Raufereien zurückgekehrt wäre?


War ja nach WW2 das selbe. Der Ost/Westkonflikt entbrannte ja auch sofort.

Aber ich stimme dir zu, dass Thorin nur wegen seiner unlösbaren Art sterben musste.
Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen.

Was ich hier noch gerne posten wollte:

Hat hier wer "Die Kinder Hurins" gelesen?


LG

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Beitragvon Demona » So 7. Dez 2008, 01:25

Yepp, mal den Finger heb, obwohl ich das ein bisserl schwierig fand.

Aber gegen das Simarillion ist es ja noch harmlos, da ich es jedoch nicht mit dem Namen habe und der eine Sohn ja ständig andere Namen hatte, war es zum Teil doch ziemlich verwirrend manchmal.
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Beitragvon Demona » So 14. Dez 2008, 14:28

Also kommen wir nun zum Ende...


19. Kapitel - Das letzte Kapitel


Es war genau am ersten Maitag, als sie zurück an den Rand des Tales von Rivendell kamen. Wie damals war es wieder Abend und ihre Ponys waren müde. Bilbo konnte die Elben wieder singen hören, als sie den steilen Pfad herunter ritten. Der Hobbit hatte das Gefühl, dass sie seit ihrem Abschied nicht aufgehört hatten zu singen und als die Elben die Reiter erblickten, sangen sie ein ähnliches Lied wie beim ersten Kennenlernen.
die Elben kamen heran, begrüßten sie und führten sie zu Elronds Haus. Nachdem herzlichen Willkommen und dem Abendessen hörten viele Ohren gespannt den Bericht ihrer Abenteuer. Bilbo war mittlerweile still und schläfrig geworden, weshalb Gandalf erzählte. Er war eh die meiste Zeit dabei gewesen und Bilbo hörte nur dann zu, wenn der Zauberer die Geschichten erzählte, die er noch nicht kannte.
So erfuhr der Hobbit, dass Gandalf bei einem großen Rat aller weißen Zauberer war, der endlich den Geisterbeschwörer aus seiner finsteren Bug südlich des Nachtwaldes vertrieben hatte. Gegenüber Elrond bemerkte der Zauberer, dass der Nachtwald und der Norden nun für eine lange Zeit von diesem Schrecken befreit wäre. Leider wäre er jedoch nicht für immer aus der ganzen Welt verbannt.
Elrond entgegnete darauf, dass es wohl nicht in ihrer Zeit geschehen würde und vielleicht auch nicht für viele Jahre nach ihnen.
Nachdem die Geschichten der Reise erzählt waren, wurden andere Geschichten erzählt, längst vergangene und neue Geschichten, selbst solche aus überhaupt keiner Zeit. Bilbo wurde davon so müde, dass sein Kopf auf die Brust sank und er einschlief.
Er erwachte in einem weißen Bett und der Mond schien durch das offene Fenster. Draußen sangen noch immer die Elben und Bilbo dankte ihnen für den Gesang und bemerkte, dass dieser selbst einen betrunkenen Ork aufwecken würde.
Die Elben lachten fröhlich und antworteten, dass Bilbos Schnarchen einen versteinerten Drachen erweckt hätte. Bald käme der Frühtau und Bilbo hätte seit Anbruch der Nacht geschlafen. Morgen wäre er vielleicht von seiner Müdigkeit geheilt.
Bilbo wünschte den Elben eine zweites Mal gute Nacht und hoffte, dass er nach dem nächsten Aufwachen noch besser von der Müdigkeit geheilt wäre.

Mit den folgenden Tagen fiel die Müdigkeit bald ganz von Bilbo ab und er hatte viel Spass beim Tanz mit den Elben von Bruchtal. Nach einer Woche wurde das Heimweh des Hobbits jedoch immer größer und er verabschiedete sich von Elrond, beschenkte ihn und ritt mit dem Zauberer in Richtung zuhause.
Mit dem Verlassen des Tales verdunkelte sich der Himmel, der Wind kam und der Regen schlug ihnen entgegen. Ein langer Weg würde noch vor ihnen liegen laut Gandalf, aber Bilbo war es der Letzte. Als sie den Grenzfluss erreichten, führte dieser durch die beginnende Schneeschmelze Hochwasser. Sie fanden einen geeigneten Übergang und eilten, obgleich der Abend herein brach, weiter.
Die letzte Etappe der Reise verlief ebenso wie der erste, allerdings schweigsamer, da sie nur noch zu zweit waren und es begegneten ihnen auch keine Trolle.
Nicht weit vom Weg entfernt fanden sie den Schatz der Trolle, noch unberührt, da sie ihn damals gut vergraben hatten. Bilbo wollte eigentlich nichts von dem Schatz, da er meinte, genug für ein ganzes Leben zu besitzen und wollte ihn Gandalf überlassen. Gandalf dankte ihm, aber er riet trotzdessen dem Hobbit, die Hälfte des Schatzes anzunehmen, da man nie wüsste, wozu man es mal gebrauchen könnte.
Sie kamen nur noch langsam voran, da die Ponys über die Säcke mit Gold, die ihnen auch noch umgehängt worden waren, nicht sehr begeistert waren. So kam es, dass Gandalf und Bilbo einen großen Teil der Strecke zu Fuß neben ihren Ponys hergingen.
Doch der Hobbit war zufrieden, da das Land ringsherum grün und es nicht mehr weit bis zu Hause war. Er wischte sich zwischendurch immer wieder den Schweiß mit einem roten Seidentaschentuch aus dem Gesicht. Leider hatte keines seiner eigenen Tücher die Reise überlebt und so hatte er sich das rote Tuch von Elrond borgen müssen. Es war mittlerweile Juni und Sommer und das Wetter war klar und heiß geworden.
Dann kam der Tag, andem Bilbo endlich wieder das Land sah, indem er geboren und aufgewachsen war. Von einer Anhöhe aus konnte Bilbo den Berg in einiger Entfernung sehen, wo er zu Hause war. Der Hobbit war so glücklich darüber, dass er ein Gedicht über reisen und nach Hause kommen aufsagte.
Der Zauberer sah auf ihn herab und erklärte, dass Bilbo nicht mehr der alte Hobbit wäre und sich verändert hätte.
Sie überquerten die Brücke, kamen an der Mühle vorbei und standen endlich vor Bilbos Haustür.
Doch was war da los? Vor seiner Tür war ein geschäftiges Kommen und Gehen. Alle möglichen Leute drängten sich über seine Schwelle und Bilbo musste mit großem Missfallen fest stellen, dass sich die meisten noch nicht einmal die Füße abtraten.
Jedoch waren die Leute, als sie Bilbo erblickten noch überraschter wie er selbst, denn Bilbo war mitten in eine Auktion geplatzt. An der Tür hing ein großer, in rot und schwarz gehaltener Anschlag, der verkündete, dass am 22. Juni die Herren Wühler, Wühler & Graber (was für Namen, Tolkien hatte wirklich Humor) den Besitz des seligen Herrn Bilbo Beutlind, Hochwohlgeboren, von Beutelsend, unter dem Berg, in Hobbingen, versteigern würden. Begonnen hatte das Ganze schon um zehn Uhr und nun war es fast Mittagszeit und somit hatte das meiste Eigentum von Bilbo Beutlin schon neue Besitzer gefunden und das auch noch zum Teil zu Spottpreisen. Die Sackheims-Beutlins, einige Vetter von Bilbo waren schon sehr fleißig zugange die Zimmer auszumessen, um zu prüfen, ob ihre eigenen Möbel hier herein passen. Kurz gesagt, Bilbo war einfach für tot erklärt worden und vor allem die Sackheim-Beutlins waren nicht sehr glücklich darüber, dass Bilbo äußerst lebendig war.
So sorgte Bilbos unerwartete Rückkehr und Auferstehung von den Toten für einige Aufregung unter den Hobbits. Es dauerte sehr viele Jahre, bis Bilbo Beutlin, juristisch gesehen, wieder zu den Lebenden zählte und jene Leute vom wirklich für sie guten Kauf von Bilbos Möbeln wieder abzubringen. Es blieb dem armen Hobbit am Ende nichts weiter übrig, als seine eigenen Sachen wieder zurück zu kaufen.
Allerdings blieben viele seiner Silberlöffel für immer verschwunden und Bilbo hatte insgeheim die Sackheim-Beutlins in Verdacht, diese einfach mitgenommen zu haben. Zeit ihres Lebens erkannten sie nie an, dass Bilbo Beutlin wirklich zurück gekommen war und redeten nie wieder ein Wort mit ihm, was ehrlich gesagt, Bilbo nur Recht war.
Mit der Zeit erkannte Bilbo jedoch, dass er mehr verloren hatte als seine Silberlöffel - nämlich seinen guten Ruf. Zeit seines Lebens galt er als Elbenfreund und jemand, der merkwürdigen Besuch bekam - wie Zwerge, Zauberer und andere komische Leute und somit war er auch nicht mehr respektabel. Bei allen Leuten in der Nachbarschaft galt Bilbo Beutlin als verschroben, außer vielleicht von seinen Nichten und Neffen von der Tukseite her.
Das mag aber auch daran gelegen haben, dass Bilbo während seines gesamten Lebens, und er wurde sehr alt, sehr großzügige und teure Geschenke an sie machte.
Diese ganzen Redereien störten Bilbo Beutlin jedoch nicht im geringsten. Er war zufrieden damit auf das Summen des Teekessels zu lauschen und unerwartet Gesellschaft zu erhalten.
Sein Schwert hatte er über den Kamin gehangen und das Kettenhemd wurde auf einem Ständer in der Eingangshalle aufgehängt. Den Zauberring jedoch behielt Bilbo sorgfälltig geheim und er benutzte ihn nur, wenn unerwünschte Besucher vor der Tür standen.
Der Hobbit unternahm viele Reisen zu den Elben und er fing an zu schreiben. Obwohl ihm nie jemand seine Geschichten glaubte und die anderen Hobbits über ihn den Kopf schüttelten, lebte er glücklich und zufrieden bis ans Ende seiner Tage. Und die Ende seiner Tage waren noch sehr lange nicht in Sicht und dauerten auch für einen Hobbit außerordentlich lang.

Eines Herbstabends, viele Jahre später, saß Bilbo über seinen Erinnungen - er gedachte, sie "Dorthin und wieder zurück, Ferienreise eines Hobbits" zu benennen-, als es an seiner Tür läutete. Es waren keine geringeren als Gandalf der Zauberer und der Zwerg Balin.
Bilbo hieß sie aufs herzlichste Willkommen und bald saßen sie vor einem gemütlichen Kaminfeuer. Balin stellte fest, dass Bilbos Weste mit den echten Geldknöpfen fast zu eng für den Hobbit wurde und der wiederum bemerkte, dass der Bart des Zwerges wohl um einige Zoll noch gewachsen und sein schöner mit Edelsteinen verzierter Gürtel sehr prachtvoll war.
Sie erinnerten sich an ihre Abenteuer und Bilbo fragte Balin, wa so alles am Einsamen Berg passiert war. Dort ging es anscheinend allen gut, Bard hatte die Stadt Dal wieder aufgebaut und viele Menschen waren von Seestadt und aus Süden und Westen zu ihm gekommen. Das ganze Tal war wieder zum Leben erwacht, im Frühl erschallten Vogelrufe und blühende Blumen bedeckten nunmehr das verbrannte Land und im Herbst gab es viele Früchte und fröhliche Feste. Seestadt war auch wieder aufgebaut worden und reicher als je zuvor. Es herrschte endlich wieder Freundschaft zwischen Elben, Menschen und Zwergen.
Der alte Meister war dem Drachenfluch verfallen und mit dem von Bard erhaltenen Schatzanteil geflohen und in der Einöde verhungert. Der neue Meister sei weiser als der alte und sehr beliebt. Sie schrieben sogar für ihn Lieder, in denen es heißt, dass zu seinen Tagen die Flüsses schieres Gold führten.
Darauf entgegnete Bilbo, dass damit ja die alten Prophezeiungen in gewisser Weise eingetroffen seien.
Gandalf wiederum antwortete darauf, warum die alten Prophezeiungen denn nicht hätten eintreffen sollen. Nur weil ein kleiner Hobbit mit daran beteiligt war? Oder weil Bilbo immer noch denkt, es wäre reiner Zufall gewesen, dass er alle Abenteuer bestanden und allen Gefahren entkommen war und dann auch noch einen großen persönlichen Nutzen daraus gezogen hätte? Er, Bilbo Beutlin wäre doch nur ein kleines Pünktchen in einer sehr großen Welt.
"Gott sei Dank", waren lachend Bilbos letzte Worte darauf und er reichte Gandalf seine Tabakdose.


ENDE




Mal noch eine Frage zum Schluss:

Kann der böse Geisterbeschwörer aus der Zwingburg der Hexenmeister von Anbar (oder wie das geschrieben wird) sein?
Dafür, dass Elrond angeblich Teile der Zukunft sehen kann, ist er aber sehr pessimistisch bei seiner Anmerkung über die Schreckensverbannung aus Mittelerde. Oder was meint ihr?
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Beitragvon Cellmorbasg » Mi 17. Dez 2008, 23:46

Kann der böse Geisterbeschwörer aus der Zwingburg der Hexenmeister von Anbar (oder wie das geschrieben wird) sein?

Gemeint ist Sauron, den sie aus dem Düsterwald vertrieben haben und der sich in Mordor sein neues (altes) Zuhause suchte.

Dafür, dass Elrond angeblich Teile der Zukunft sehen kann, ist er aber sehr pessimistisch bei seiner Anmerkung über die Schreckensverbannung aus Mittelerde. Oder was meint ihr?

Naja ich denke, das die Möglichkeit eines guten Endes tatsächlich nur ein verschwindend geringer Punkt bei einem Blick in die düstere Zukunft war - es bedurfte doch einiges an Glück, damit der Ring am Ende vernichtet werden konnte.


Aber nun zum letzten Kapitel an sich:
Zwei Dinge stellt Tolkien hier heraus, wie auch später in HdR: Bilbo ist nicht der, der er vor dem Abenteuer war (wie Frodo) und das Auenland ist für ihn auch nicht mehr das gleiche (auch wenn sich das in anderer Weise als bei Frodo zeigt.
Allerdings (und das der Unterschied zu Frodo) bleibt das Auenland für Bilbo seine Heimat in der er weiter gerne lebt.
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Beitragvon Demona » Do 18. Dez 2008, 01:03

Zwei Dinge stellt Tolkien hier heraus, wie auch später in HdR: Bilbo ist nicht der, der er vor dem Abenteuer war (wie Frodo) und das Auenland ist für ihn auch nicht mehr das gleiche (auch wenn sich das in anderer Weise als bei Frodo zeigt.
Allerdings (und das der Unterschied zu Frodo) bleibt das Auenland für Bilbo seine Heimat in der er weiter gerne lebt.


Ja, das stimmt.
Es gibt aber auch Unterschiede zwischen Bilbo und Frodo. Während Bilbo noch nichts von seiner Reiselust ahnte und die eigentlich durch Gandalf ("Ich habe doch gar nichts getan. Nur einen Stubs in die richtige Richtung.") den Anstoß erhielt und er dadurch immer mal wieder unterwegs war, aber immer wieder ins Auenland zurück kehrt.
Dagegen dachte Frodo immer, dass er so wäre wie Bilbo und reisen wollte. Leider war ja sein Abenteuer entschieden schwieriger im Gegensatz zu Bilbos. Am Ende kam er zu der Erkenntnis, dass er eigentlich kein Abenteuerer ist und durch sein Abenteuer zwar das Auenland rettete - aber nicht für ihn selber.
Frodo hat ihm Gegensatz zu Bilbo mit der Rettung von Mittelerde seine Heimat verloren.

Edit: Und mal ehrlich, auch wenn es anfangs anders aussieht, so hat Sam doch sehr viel mehr Abenteuerlust als Frodo. Dies kann man natürlich auch wieder darauf zurück führen, dass Frodo mit dem Tragen des Ringes eine größere Verantwortung trug.
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Beitragvon Demona » Sa 27. Dez 2008, 12:56

Hat noch jemand ein abschließendes Wort hinzu zu fügen oder können wir den Hobbit-Lesezirkel als beendet betrachten?

Abschließend sei noch gesagt, dass ich es für ein wunderschönes und fantasievolles Kinderbuch halte. Es hat alles was ein Kinderherz begehrt, außer vllt., dass hier keine wunderschöne Prinzessin vor einem Drachen gerettet werden musste. :wink:
Aber es kommen Elben (Elfen), Zauberer, Zwerge, Drachen und Helden vor.
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Beitragvon Cellmorbasg » Sa 27. Dez 2008, 14:03

Ich hab zwar zum Buch im Moment erstmal nichts zu sagen, aber ich möchte noch loswerden, dass mir der Lesezirkel großen Spaß gemacht hat. Es ist sehr interessant sich mit einem Buch so intensiv über einen längeren Zeitraum zu beschäftigen.
Alleiniges Lesen, noch dazu in kurzer Zeit führt oft dazu, dass einem manche Dinge entgehen und manche Zusammenhänge verborgen bleiben.
Neue Erkenntnisse gewinne ich vielleicht noch aus den Briefen von Tolkien (unterm Weihnachtsbaum hab ich das Buch entdeckt :mrgreen: ).

@Demona: Großes Lob an dich für die Arbeit die du bewältigt hast! :good:

Wenn der HdR-Lesezirkel startet, kann man mit mir rechnen. :wink:
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Beitragvon Demona » So 4. Jan 2009, 00:56

@Demona: Großes Lob an dich für die Arbeit die du bewältigt hast! :Good:


Danke dir, es hat mir auch Spass gemacht, mit euch über den Hobbit zu diskutieren.

Neue Erkenntnisse gewinne ich vielleicht noch aus den Briefen von Tolkien (unterm Weihnachtsbaum hab ich das Buch entdeckt :Mr. Green: ).


Das können wir sicher später bei HdR gut gebrauchen, auch wenn es bis zu dessen Beginn noch etwas dauert. Aber kommen tut er doch sicher.
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