Lesezirkel "Der kleine Hobbit" von J.R.R. Tolkien




Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden ...

Beitragvon Demona » Di 14. Okt 2008, 00:37

Hier finde ich auch sehr erstaunlich, dass auch Elben nicht frei vom Goldrausch sind.

Interessant ist auch, wenn der Angstfeind Nr. 1 erst einmal verschwunden ist, wie schnell man darauf kommt von denen Schadenersatz zu verlangen, die über den Schatz verfügen.
Genauso, wie man schnell einen abewesende Personen für das Leid, was einen widerfahren ist, verantwortlich zu machen, anstatt erst einmal bei sich selbt zu suchen. Wenn sie nicht so auf die alten Lieder und den Schatz abgefahren wären, dann hätten sie auch mal, nach gründlicher Überlegung, darauf kommen können, dass Smaug sich nicht ohne weiteres den Schatz heraus rücken würde. :argh02:

Wenn Bard nicht so überlegt gehandelt hätte, wäre keiner auf die Idee gekommen, bei den Elben um Hilfe zu bitten und sich - zumindest für den Anfang - erst einmal eine behelfsmäßge Unterkunft zu schaffen, damit man den hereinbrechenden Winter überlebt.
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Beitragvon nevermore » Di 14. Okt 2008, 14:03

Îch blicke irgendwie noch nicht ganz mit dieser Vorgeschichte von Dahl und dem Einsamen Berg durch. Also Thorins Großvater war dort ein großes Tier im Zwergenvolk. Und Bards Vorfahren lebten Dahl. In welchem Verhältnis standen die beiden Völker? Und wie war das Verhältnis zu den Elben dort?
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Beitragvon Demona » Di 14. Okt 2008, 16:42

Ja, das ist natürlich etwas verwirrend.

Zu Thorin Eichenschild - siehe Anhänge auf Seite 75 - er ist ein Nachkomme von Durin dem Unsterblichen. Durin I. letzte Ruhestätte ist in Moria an der Ostseite des Nebelgebirges. Anfangs lebten die Zwerge vorwiegend in Moria, aber im Dritten Zeitalter wurden die Herrscher von Moria getötet und die Zwergen flohen. Die meisten gingen nach Norden und Thorins Vorfahr ging zum Einsamen Berg, begann dort zu graben und wurde König unter dem Berg. Ein anderer Teil der Zwerge ging zu den Eisenbergen.
Zwischen dem Einsamen Berg und den Eisengebirge begann ein florierender Handel mit Waffen, Rüstungen etc. Dadurch erstarkten auch die Nordmenschen (Vorfahren von Bard) und sie drängten die Feinde nach Osten zurück.
Ein Teil der Elben lebte schon immer am Düsterwald und brachten den Bäumen auch das Sprechen bei.

Der Handel zwischen den Völkern florierte, auch wenn die Elben und die Zwerge sich nicht sehr gut verstanden. Aber die Zwerge hatten unter anderem auch Mithril und die Elben standen nun einmal auf schöne Dinge, die die Zwerge mit ihren Schätzen herstellten.

Um da die ganzen Zusammenhänge einigermaßen zu verstehen solltest du wirklich die Nachrichten aus Mittelerde und die Anhänge lesen.
Da Tolkien aber nie ganz mit seiner Geschichte fertig wurde (wie auch die von den Zwergen), ist manches etwas kompliziert.
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Beitragvon nevermore » Di 14. Okt 2008, 16:51

Danke erstmal :) Mit "Verhältnisse" meinte ich die Beziehungen. Thorin behauptete ja, dass sein Großvater von den Nordmenschen hoch geachtet wurde. War das immer so, oder gab es da mal Ärger? Waren die beiden Völker so etwas wie Verbündete gegen den Drachen, oder haben sie mehr oder weniger nebeneinander her gelebt? Und die Elben, hatten die damals Kontakte zu diesen Völkern, und waren da die Beziehungen freundschaftlich, oder eher angespannt?
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Beitragvon Demona » Di 14. Okt 2008, 17:17

Thorins Behauptung stimmte eigentlich soweit, da die Nordmenschen durch Waffen- und Rüstungsherstellung der Zwerge profitierten.
Die Zwerge lebten eh unter der Erde, die Menschen auf der Erde von Ackerbau und Viehzucht und die Elben in ihren Wäldern.
Sie trieben erfolgreich Handel und dadurch lebten alle nicht schlecht. Leider lockte der Schatz der Zwerge die Drachen an und durch deren Überfall verloren eigentlich alle, aber am meisten die Zwerge.

Zwischen den Zwergen und Elben gab es eigentlich immer Spannungen, da ihre Lebenswelten auch so unterschiedlich waren und die Zwerge durch ihren "Schatz" auch ziemlich geblendet waren und sozusagen Raubbau betrieben und mit ihren Grabungen immer tiefer gingen und dadurch auch sehr "alte" Lebewesen wieder zum Leben erweckten.
Die Elben sind eher sozusagen Naturvölker, die immer nur das namen, was sie zum Leben brauchten. Sie lebten - ähnlich wie die Indianer - im Einklang mit ihrer Umwelt.
Allerdings liebten beide Völker die schönen Dinge, was bei den Zwergen allerdings die sogenannten glänzenden Dinge betraf.
Es kam auch immer mal wieder zu Reibereien zwischen Elben und Zwergen, da Zwerge bekanntlich auch sehr stur und uneinsichtig sein können.

Sehr gut kannst das ja zwischen Gimli und Legolas erleben. Im Prinzip ist es eigentlich Unwissenheit und Ignoranz der Lebensart zwischen den beiden Völkern, die zu den Reibereien geführt haben.
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Beitragvon Cellmorbasg » Do 16. Okt 2008, 18:39

Hm schon komisch dieser Einschub.
Ein ganzes Kapitel ohne Bilbo und die Zwerge.

Da frag ich mich schon: Warum? Was will uns der Autor damit sagen?

Geht nur mir das so oder findet ihr es auch ein bisschen sonderbar?
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Beitragvon Demona » Do 16. Okt 2008, 19:44

Eigentlich nicht, da ja der Leser schon erfahren sollte, wo der Drachen abgeblieben ist und was vorgefallen sein kann während der Wartezeit der Zwerge und ihrer Schatzeinnahme.

Und eine Verbindung zu den Zwergen gab es eigentlich auch - die Drossel.

Für mich war dieses Kapitel plausibel.
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Beitragvon nevermore » Do 16. Okt 2008, 20:08

Es ist das erste Kapitel, das nicht aus Bilbos Perspektive war. Das muss schon einen Grund haben - man wechselt ja nicht einfach mal so die Erzählperspektive.

Da ich den Rest des Buchs noch nicht kenne, kann ich darüber nur spekulieren. Informationen herüberbringen, die Bilbo nicht hatte, und zu dem Zeitpunkt auch nicht erfahren sollte, würde ich mal annehmen.
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Beitragvon Cellmorbasg » Do 16. Okt 2008, 21:00

Aber warum darf der Leser hier schon erfahren, was Bilbo verwehrt bleibt?
Es würde letztlich genügen, wenn wir mit Bilbo über die Geschehnisse in Kenntnis gesetzt würden.

Aber sei's drum - Tolkien wird sich was dabei gedacht haben.

Ansonsten finde ich das Kapitel eigentlich ganz gut. Die Menschen rücken nochmal in den Fokus und sie verhalten sich auch irgendwie menschentypisch.

Vielleicht liegt hier der Sinn. Der Leser soll jetzt über die Motivation der Menschen zum Berg zu gehen, informiert werden - nicht erst, wenn sie vor der Tür stehen (ebenso die Elben, deren Absichten ja auch Erwähnng finden in diesem Kapitel).
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Beitragvon Demona » Do 16. Okt 2008, 21:41

Und wir wissen jetzt auch, dass die Drossel nicht nur so auf dem Stein oben an der Geheimtür saß. Es zeigt auch, dass man bei Tolkien auf die Details achten sollte.
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