Lesezirkel "Der kleine Hobbit" von J.R.R. Tolkien




Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden ...

Beitragvon Demona » Fr 7. Nov 2008, 18:24

Die Adler treten beide Male als Vorboten des Sieges auf.


Damit könntest du Recht haben, jedoch wissen wir auch, dass das besondere Adler, also keine gewöhnlichen, sind.
Sie sind größer als die anderen Adler, zumindest die, die wir kennen und sie helfen ja auch nicht jedem. Und der König der Adler kommt ja auch aus der Ecke der Elben.

Deine Fortführung der Textbildung von Tolkien finde ich sehr interessant. Wahrscheinlich hat sich bei HdR auch Schwierigkeiten ergeben, was den Erzählerstatus betrifft. Wir wissen ja, dass die Gefährten im HdR nicht zusammen bleiben. Die große Gemeinsamkeit, die beide haben ist, dass bei beiden Erzählungen Gandalf zu Anfang geht. Allerdings kommt er auf verschiedene Art wieder...
"Möge Gott sein zwischen Dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst." (ägyptischer Segensspruch "Babylon 5")

"Wichtig ist nur, was du mit der Zeit anfängst, die dir in deinem Leben gegeben ist." (Gandalf zu Frodo in Moria, HdR- Die Gefährten)
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von Anzeige » Fr 7. Nov 2008, 18:24

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Beitragvon Cellmorbasg » Fr 7. Nov 2008, 20:10

Zu Gandalf fällt mir in der Hinsicht auch etwas auf - zumindest habe ich es so empfunden.
Bis er geht ist er ziemlich passiv. Wenn seine Hilfe gebraucht wird, dann greift er ein, aber ansonsten lässt er die Dinge geschehen.
Nun da er zurückgekehrt ist, greift er direkt ins Geschehen ein, indem er auf die Gefahr der Orks hinweist.

In HdR wird er ja später auch aktiv agieren und die Geschehnisse in die Hand nehmen.
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Beitragvon Demona » Fr 7. Nov 2008, 20:28

Nicht direkt. Wenn man es genau nimmt, weist er den Helden schon irgendwie die Richtung oder gibt ihnen den Schubs zur Tür hinaus.
Ich denke mal nicht, dass er Merry und Pippin mit eingeplant hatte, aber er war zumindest für alle Eventualitäten gerüstet und war nicht erstaunt darüber, dass die beiden dann auch bei Elrond in die Beratungsrunde platzten (was man ja von Elrond nicht sagen konnte).

Im Gegensatz zu manch anderen - wie Dumbledore - machte sich Gandalf jedoch Sorgen und zweifelte des öfteren an seinen Entscheidungen, die er getroffen hatte und er wusste auch nicht immer alles.
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Beitragvon Cellmorbasg » Do 13. Nov 2008, 15:24

Ich glaube Gandalf denkt ebenso weit vorraus wie z.B. Dumbledore - aber Dumbledore versucht danach zu handeln und die Geschehnisse zu leiten.
Gandalf (so mein Eindruck) lässt den Handlungsspielraum mit bei den anderen Beteiligten - auch wenn er natürlich beratend da ist und so Einfluss nimmt.


Von mir aus können wir dann auch mit dem nächsten Kapitel starten.
Ich hab die letzten beiden vorgestern auf Englisch gelesen - war viel einfacher zu verstehen, als ich befürchtet hatte.
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Beitragvon Demona » So 23. Nov 2008, 19:49

Dann mal los. Der Endspurt hat somit begonnen... :wink:


18. Kapitel - Der Weg zurück



Als Bilbo wieder zu sich kam, war er allein. Er lag auf den flachen Steinen des Rabenberges und es war ein wolkenloser und sehr kalter Tag. Bilbo war es eiskalt und das einzige Feuer brannte nur in seinem Kopf.
Er wusste nicht, was alles geschehen war und das er nicht zu den gefallenen Helden zählte. Alles in allem fühlte er sich nicht sehr wohl.
Nachdem er sich stöhnend aufgesetzt und ins Tal geblickt hatte, konnte er fest stellen, dass keine lebenden Orks zu sehen waren. Als sein Kopf etwas klarer wurde, sah er Elben zwischen den Felsen unten und dachte sich, dass dann wohl das Lager nicht weit wäre. Des weiteren gab es ein Kommen und Gehen am Haupttor, aber ansonsten lag eine Totenstille über der Umgebung. Bilbo schien es, als läge eine stumme Trauer in der Luft.
All das ließ Bilbo jedoch zu der Einsicht kommen, dass sie gewonnen hätten und rieb sich seinen immer noch schmerzenden Kopf.
Zitternd rief Bilbo mehrmals um Hilfe, aber man konnte ihn nicht finden. Der Hobbit stellte fest, dass ei Unsichtbarkeit manchmal doch seine Nachteile hat. Hätte er den Ring nicht getragen, wäre er eher gefunden worden und hätte die Nacht an einem wärmenden Feuer verbringen können.
Ein Mann kam auf ihn zu und war sehr froh, den kleinen Hobbit gefunden zu haben. Er erzählte Bilbo, dass sie ihn schon länger suchten und dachen, er wäre unter den Gefallenen. Gandalf wäre es gewesen, der sie auch hier an dieser Stelle suchen ließ, da er meinte, hier Bilbo zum Letzten mal gehört zu haben.
Der Mann hob Bilbo mit einer Leichtigkeit hoch und trug ihn sicher zu einem Zelt in Dal. Dort wurde der Hobbit schon von dem Zauberer erwartet. Auch an Gandalf war der kampf nicht spurlos vorüber gegangen, er trug einen Arm in der Schlinge.
Der Zauberer war hocherfreut den Hobbit zu sehen, dachte er doch fast, dass das vielgerühmte Glück den Hobbit verlassen hätte. Er erklärte Bilbo, dass er schon von jemanden erwartet wurde und brachte ihn zu Thorin.
Thorin Eichenschild lag im Zelt an vielen Wunden blutend und mit zerfetzter Rüstung. Es schien, als hätte der Zwerg nur noch auf Bilbo gewartet, um sich von ihn in Frieden und Freundschaft zu verabschieden. Im Angesicht des Todes hatte Thorin fest gestellt, dass ihm all das Gold und Silber da, wo er nun hinging, nichts nutzen würde und so wollte er die Worte, die er Bilbo am großen Tor gesagt hatte, zurück nehmen.
Traurig setzte sich der Hobbit zu dem Zwergenkönig vom Berge. Es war für ihn zu einem bitteren Abenteuer geworden, da es nun so endete. Bilbo war jedoch froh, an dem Abenteuer teilgenommen zu haben und kein Berg voll Gold könne dies aufwiegen. Es war mehr, als ein Beutlin je verdient hätte.
Thorin widersprach ihm und sagte zu Bilbo, dass in ihm mehr Mut und Weisheit stecke, als er ahne.Wenn mehr von den Zwergen Heiterkeit, gutes Essen und klingende Lieder höher schätzen würden, als angehortetes Gold, dann wäre es eine fröhlichere Welt. Dann verabschiedete sich Thorin und starb.
Bilbo drehte sich um, ging in eine Ecke und schlug eine Decke um sich. Er trauerte weinend um Thorin und es dauerte sehr lange, bis er es übers Herz brachte, wieder einen Scherz vorzubringen. Er wünschte sich, eher aufgewacht zu sein, war aber froh, noch in Freundschaft von Thorin Abschied nehmen zu können. Gleichzeit schalt er sich auch einen Narren, denn trotz seiner Bemühungen mit dem Arkenstein war es zu einer Schlacht gekommen.

Einige Zeit später erfuhr Bilbo dann, was geschehen war und das ganze machte ihm noch mehr Kummer als Freude. Bilbo war der Abenteuer leid und wollte nur noch eins - nach Hause.
Bis das geschehen konnte, musste er aber erst einmal verarbeiten, was während seiner Ohnmacht geschehen war.
Die Adler hatten natürlich mit bekommen, wie die Orks sich zum Heereszug versammelten und hatten Verdacht geschöpft. Der Große Adler hatte seine Leute am Nebelgebirge ebenfalls zu großen Scharen zusammen gerufen und waren, als sie den Kampf gerochen hatten in Scharen angekommen. Sie hatten dann die Orks von den Berghängen herunter gefegt, wo diese schreiend in die Abgründe stürzten oder dem Feind in die Arme getroeben worden.
So hatte es nicht lange gedauert, bis der Einsame Berg von Orks befreit war und Menschen und Elben ihren Freunden im Tal zu Hilfe eilen konnten.
Jedoch selbst mit den Adlern waren sie den Orks noch unterlegen und so verdankten sie es am Ende Beorn, der in Bärengestalt auftauchte und in seiner Wut einem riesigen Untier glich. Keiner wusste, wie er davon erfahren hatte und woher er gekommen war, aber die Orks flogen durch seine Prankenhiebe wie Strohhalme und Federn durch Luft.
Als er diese Orktruppe aus dem Weg geräumt hatte, machte sich Beorn über die Nachhut her, die die Zwerge eingeschlossen hatten. Diese hatten sich auf einer Hügelkuppe um ihren König gescharrt. Beorn hielt nur kurz inne und hob Thorin, der von mehreren Speeren getroffen war, hoch und trug ihn in Sicherheit.
Danach kehrte er zurück und mit verdoppelten Zorn schlug er auf seine Feinde ein. Die Leibwache hatte keine Chance. Beorn zerschlug sie, ergriff sie Bolg und zermalmte ihn. Daraufhin ergriff die Orks maßloses Entsetzen und sie flohen in alle Himmelsrichtungen davon. Sie wurden von ihren neu erstarkten Feinden verfolgt und diese ließen nur sehr wenige entkommen. Später erzählten die Lieder, dass dreiviertel der Orks an diesem Tage umkamen und es lange Jahre Frieden in den Bergen gab.
Bevor die Nacht hereinbrach war die Schlacht zu Ende, die Verfolgung der Orks dauerte jedoch noch an, als Bilbo ins Lager zurück kehrte.

Am Abend fragte Bilbo Gandalf, wo denn die Adler hin sind. Gandalf erwiderte, dass die meisten an der Verfolgung teilnehmen und der Rest zu ihren Horsten zurück gekehrt waren. Dain hatte den Anführer mit Gold gekrönt und die Freundschaft mit den Adlern wurde erneuert.
Bilbo war darüber sehr traurig, denn er hätte sie gerne noch einmal gesehen. Aber vielleicht würde er sie auf seinem Heimweg noch einmal zu Gesicht bekommen. Schon recht schläfrig fragte er bei Gandalf nach, ob er denn jetzt bald nach Hause könne.
Der Zauberer antwortete, dass er los könne, sobald er es möchte.
Es dauerte dann doch noch ein paar Tage bis Bilbo seine Heimreise antreten konnte. Thorin wurde tief unter seinem Berg begraben. Bard legte ihm den Arkenjuwel auf die Brust und bemerkte dabei. dass er dort liegen möge bis der Berg einstürzt und Thorins Volk Glück bringen solle.
Der Elbenkönig legte das Schwert Orkrist auf das Grab, welches er ihm bei Thorins Gefangennahme abgenommen hatte. Die Lieder erzählten, dass es immer dann im Dunkeln erglühte, wenn sich Feinde dem Berg nahten und so konnte die Zwergenfestung nie durch einen Überraschungsangriff eingenommen werden.
Thorins Nachfolger wurde Dain, der Sohn von Nain und mit der Zeit sammelten sich zahlreiche andere Zwerge in den alten Hallen um seinen Thron. Von Thorins zwölf Gefährten waren 10 am Ende übrig geblieben. Kili und Fili waren gefallen, als sie ihrem Onkel mit ihren Schilden und Körpern verteidigten. Die anderen entschlossen sich bei Dain zu bleiben.
Dain jedoch teilte den Schatz sehr weise auf, auch wenn nicht jeder seinen versprochenen Anteil mehr erhalten konnte, da mittlerweile sehr vielen ein Anteil daran zustand. Bard jedoch erhielt sein versprochenes Vierzehntel, da Thorin seinen Arkenjuwel zurück erhalten hatte.
Bards Anteil war sehr groß, ein um vieles größerer Reichtum als ihm manch sterblicher König sein Eigen nennen konnte. doch Bard verteilte ihn gerecht, indem er dem Meister von Seestadt einen großen Teil sandte und großzügig seine Freunde und Männer belohnte, die mit ihm gezogen waren und gekämpft hatten. Der Elbenkönig erhielt von ihm die Smaragde Girions und Juwelen wie sie Thandruil besonders liebte.
Auch Bilbo wurde von Dain bedacht, auch wenn die alten Vereinbarungen nicht ganz eingehalten werden konnten. Aber Dain wollte, da Thorin seine Worte, die vor Schlachtbeginn gefallen waren, bereute, doch dessen Versprechen erfüllen.
Bilbo entgegnete Dain, dass er es sehr freundlich von ihm finde, er jedoch eine große Erleichterung verspürte, da er nicht wüsste, wie er einen so großen Schatzanteil sicher nach Hause bekommen solle. Auch wisse er nicht, was er mit so einem Riesenschatz anfangen solle. Seiner Meinung nach, wäre der Schatz bei den Zwergen besser aufgehoben.
Am Ende stimmte Bilbo jedoch zu, dass er zwei kleine Kisten, eine mit Gold und die andere mit Silber gefüllt, anzunehmen, da diese von einem kleinen Pony durchaus getragen werden könne.
Danach verabschiedete sich von den Zwergen, die sich vor dem Tor tief vor Bilbo verbeugten und ihn einluden wieder herzukommen, wenn die Hallen im alten Glanze erstrahlen.
Der Hobbit antwortete darauf, dass die zwerge jederzeit bei ihm willkommen wären. Sie bräuchten auch nicht auf eine Einladung zu warten, Tee würde bei ihm immer um vier Uhr gereicht.

Gleichzeitig mit dem Hobbit brach auch das Elbenheer auf. Gandalf und Bilbo ritten direkt hinter dem Elbenkönig und neben ihnen schritt Beorn in menschlicher Gestalt einher. Am Saum des Nachtwaldes, dort wo der Nachtfluss herauskam hielten sie an und obwohl der Elbenkönig sie zu sich einlud, entschieden sich Gandalf und Bilbo dazu, die Einöde zu durchqueren. Diese war jetzt, nach der Vernichtung der Orks sehr viel sicherer und außerdem würde auch Beorn diesen Weg einschlagen.
Sie verabschiedeten sich vom Elbenkönig und Bilbo, der mit einmal sehr verlegen war, brachte stotternd hervor, dass er dem elbenkönig noch etwas überreichen möchte. Dabei holte er ein silbernes Diamantenhalsband hervor, welches ihm Dain beim Abschied noch gegeben hatte.
Auf des Königs Frage, womit er diese Gabe verdient hätte, antwortete der Hobbit sehr verlegen, dass er sich sozusagen für die Gastfreundschaft erkenntlich zeigen wollte. Auch ein Meisterdieb hätte seinen Stolz und er hatte ja, während der Gefangenschaft der Zwerge, doch einiges Wein und Brot des Elbenkönigs gegessen.
Der Elbenkönig bedankte sich bei Bilbo, ernannte ihn zum Elbenfreund und segnete seinen Weg. Damit wandten sich die Elben ihrem Wald zu und verschwanden.

Der kleine Hobbit musste noch einige Mühsale und Abenteuer auf seinem Heimweg bestehen, denn außer Orks gab es noch andere Gefahren in der Wildnis. Jedoch wurde er gut geführt und beschützt - Gandalf war bei ihm und ein gutes Stück des Weges begleitete ihn noch Beorn. Während der Mittwinterzeit erreichten sie dessen Haus und dort blieben die beiden noch eine ganze Weile. In der Weihnachtszeit hatten sie viel Spass und Freude, da Beorn sehr viele Leute zum Festschmaus eingeladen hatte. Die Anzahl der Orks hatte stark nachgelassen im Nebelgebirge und die Warge waren aus den Wäldern verschwunden. Man erzählte sich später, dass Beorn in der Gegend ein großer Häuptling wurde und das viele Generationen lang die Menschen aus seinem Geschlecht die Macht hatten, sich in Bären zu verwandeln.
Im Frühling nahmen dann Bilbo und Gandalf Abschied von Beorn und obwohl Bilbo sehr starkes Heimweh hatte, fiel ihm der Abschied von Beorn sehr schwer.
Als sie an einem frühen Morgen über den Pass gingen, an dem sie damals von den Orks gefangen genommen worden waren und zurück blickten, konnten sie am Rande der sichtbaren Welt den Einsamen Berg erkennen. Auf dessen höchstem Gipfel schimmerte noch immer der Schnee.
Bilbo folgerte, dass Schnee auf Feuer folgt und selbst Drachen ihr Ende finden. Damit wandte er seinem größten Abenteuer den Rücken zu. Die Tukseite nahm Abschied und wurde verdrängt von der Beutlinseite. Der kleine Hobbit hatte nur noch einen Wunsch, schnell nach Hause zu gelangen, um dort in seinem gemütlichen Armsessel Platz zu nehmen.


So, damit wäre das vorletzte Kapitel geschafft.

Bilbo hat sein Abenteuer gut überstanden und ist nun auf dem Heimweg. Es wurden viele Freundschaften erneuert und neue geknüpft.
Leider haben viele den Kampf nicht überlebt. Jedoch ist Thorin am Ende seines Lebens noch zu der Einsicht gelangt, dass der Schatz nicht alles ist und am Ende nichts zählt.
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Beitragvon Cellmorbasg » Mo 1. Dez 2008, 15:11

Was ich so toll an "Der Hobbit" und an "Der Herr der Ringe" finde, ist, dass Tolkien seine Geschichten meisterhaft zu Ende bringt. Er nimmt sich und gibt dem Leser Zeit Abschied zu nehmen von der Geschichte und schließt den Kreis.
Das Buch hätte auch schon bei dem letzten Blick zurück zum Erebor enden können - doch erst wenn Bilbo wirklich zu Hause ist, dann ist die Geschichte erzählt.
Dieses langsame Ausklingen wird dadurch ermöglicht, dass Tolkien im Laufe der Geschichte viele Erzählfäden öffnet und so auch nach der Entscheidung (dem Ende des Kreiges) noch etwas zu erzählen hat um die Fäden zu einem Ende zu führen - damit am ein harmonisches Ganzes entsteht.

Ansonsten ist eine sehr wichtige Funktion dieses Kapitels, dass die Zwerge (vor allem Thorin) rehabilitiert werden.
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Beitragvon Demona » Mo 1. Dez 2008, 15:32

Interessant finde ich auch, dass eigentlich fast alle aufgeführten Gestalten im vorletzten Kapitel wieder auftauchen und die Geschichte für die meisten ein gutes Ende nimmt.

Sehr weise fand ich auch die Entscheidung Dains, dass alle etwas vom Schatz abbekommen und dieser somit gerecht verteilt wird.
Wie du schon angeführt hast, werden alle Handlungsstrenge zusammen gefasst und die losen Enden verknüpft.

Das Buch hätte auch schon bei dem letzten Blick zurück zum Erebor enden können - doch erst wenn Bilbo wirklich zu Hause ist, dann ist die Geschichte erzählt.


Ich denke mal, dass dies von Tolkien bewusst gewählt wurde. Die Geschichte hat mit Bilbos zuhause angefangen und endet auch da.
Interessant finde ich aber, wenn du dir die Geschichte mal genau ansiehst... Ein bisschen ist Tolkien wie Gandalf. Er erzählt seinen Lesern nicht alles... :wink: Ist dir das auch aufgefallen?
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Beitragvon Cellmorbasg » Mo 1. Dez 2008, 16:01

Ja, natürlich - das macht es ja gerade aus. Wir lesen eine Geschichte aus einer Welt, die wir nicht kennen - und wir kennen sie auch am Ende des Hobbit nicht sonderlich gut. Aber wir wissen, das diese Welt "existiert" und das regt die Fantasie an und schreit nach mehr Geschichten aus dieser Welt.
Die bekommen wir dann mit dem HdR. Die Geschichte selbst ist eine deutlich komplexere und auch auf Mittelerde bekommen wir nun einen größeren Einblick und lernen die Welt viel besser kennen - und doch wissen wir am Ende immer noch nicht alles.
Mittelerde zeigt sein wahres Gesicht und die volle Größe erst in unserer Fantasie - angeregt durch das (wenige) was uns Tolkien offenbart.
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Beitragvon Demona » Sa 6. Dez 2008, 00:58

Da hast du wohl Recht...

Aber ein kleines bisschen Gandalf steckt doch in Tolkien. Ich werde nach meiner morgigen Feier das letzte Kapitel posten.
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Beitragvon nevermore » Sa 6. Dez 2008, 17:11

Dann will ich mich mal zurückmelden :)

Ich habe den Hobbit inzwischen fertiggelesen und es mag dran liegen, dass ich natürlich altermäßig nicht ganz der Zielgruppe entspreche :), aber mir war das vorletzte Kapitel doch etwas zu Friede, Freude, Feierabend. Vor allem Thorins Wandlung vom Saulus zum Paulus ging mir ein bisschen plötzlich. Auch dass jetzt anscheinend überall alles Bestens ist und alle Freunde sind (die Aufteilung des Schatzes machte wohl keinerlei Probleme mehr - etwas unglaubwürdig).

Ansonsten ist es natürlich wieder sehr schön geschrieben, und auch Tolkiens Art, die Geschichte ausklingen zu lassen, gefällt mir sehr.
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