Der Jedi-Orden und die Liebe




A long time ago, in a galaxy far, far away ...

Der Jedi-Orden und die Liebe

Beitragvon Eliza Skywalker » So 14. Dez 2008, 01:11

Tja, zu Zeiten der OT habe ich mir über dieses Thema nicht allzu viele Gedanken gemacht - einfach weil ich nie auf die Idee kam, dass sich Jedi-Sein und Liebe (inklusive Familie haben) ausgeschlossen hätten. Weder Ben noch Yoda verlieren (leider?) ein Wort darüber geschweige denn, dass sie Luke warnen, sich mit der Prinzessin einzulassen (da wäre doch wohl aufgrund der Verwandtschaftsverhältnisse ein kleiner Tipp gut gewesen, oder nicht? :mrgreen: ).

In der PT sieht nun alles ganz anders aus - aber leider wieder haben wir von den großen Jedi-Meistern keine direkte Aussage darüber, wie das nun wirklich aussieht. Mr. Lucas himself äußerte in Interviews immerhin, dass Jedi nicht zölibatär leben und nur "Attachments" verboten sind. Ja, was denn nun? Anakin und Padme erzählen uns, dass Jedi nicht heiraten dürfen ... zölibatär müssen sie aber laut Jedi-Schlöpfer Lucas auch nicht leben.
Müssen wir nun davon ausgehen, dass Jedi hin und wieder mal im Rotlicht-Milieu von Coruscant ein bisschen "Dampf ablassen" (wie es jemand in einem anderen Forum beschrieb). Fände ich jetzt irgendwie ... komisch (zumindest entspricht es nicht meinem Bild von einem Jedi :mrgreen:).
Von Berichten anderer Fans (bin selbst kein EU-Fan) weiß ich, dass es im EU wohl einen Jedi gibt, dem man dann das Heiraten (gleich mehrfach) erlaubt hat, da Gefahr bestand, dass seine Rasse wegen Männermangel aussterberen würde (hallo? Gibt es in so einer hochtechnisierten Welt etwa keine Samenbanken? Der Jedi hätte ja netterweise was spenden können, musste ja nich gleich heiraten).

Tja, also über dieses Thema/diese Themen würde ich gerne mit euch diskutieren.
Benutzeravatar
Eliza Skywalker
 
Beiträge: 187
Registriert: Mi 10. Dez 2008, 01:53

von Anzeige » So 14. Dez 2008, 01:11

Anzeige
 

Beitragvon nevermore » So 14. Dez 2008, 14:32

Ich fürchte, dass da Mr Lucas christlicher Buddhismus (oder wie er das nennt) dahintersteckt.

"Attachment is forbidden. Possession is forbidden. Compassion, which I would define as unconditional love, is central to a Jedi's life". Das hört sich sehr nach der buddhistischen Doktrin an. Liebe in einem eher abstrakten Sinn, nicht auf eine ganz bestimmte Person gerichtet, sondern "allgemeine Menschenliebe".

Wie er sich das mit dem Sex gedacht hat ist auch so eine Frage. In bestimmten buddhistischen Schulen sind auch in Klöstern weit fortgeschrittenen Mönchen sexuelle Beziehungen erlaubt (solchen, bei denen man davon ausgeht, dass aus dem Sex keine "Anhaftung" entsteht). Allerdings wohl eher nicht im Rotlichtmilieu, sondern mit weiblichen Adepten. Entweder Lucas hatte sowas im Sinn, oder aber er reagierte einfach auf das Unverständnis der Fans.
nevermore
Administrator
 
Beiträge: 5115
Registriert: Do 12. Jun 2008, 19:43
Wohnort: Outback Stuttgart

Beitragvon Eliza Skywalker » So 14. Dez 2008, 17:13

nevermore hat geschrieben:Ich fürchte, dass da Mr Lucas christlicher Buddhismus (oder wie er das nennt) dahintersteckt.

Mit Sicherheit - was mich nur eben wundert, ist dass dieses für die PT zentrale Thema in der OT nicht einmal mit einer Silbe erwähnt wird. Noch nicht einmal "Attachments are forbidden" bekommt Luke um die Ohren gehauen (mal salopp ausgedrückt), bei ihm ist von Gier, Hass und Zorn die Rede, die zur dunklen Seite führen. Hat Yoda etwa seine Meinung über Attachments und Liebe völlig geändert?


"Attachment is forbidden. Possession is forbidden. Compassion, which I would define as unconditional love, is central to a Jedi's life". Das hört sich sehr nach der buddhistischen Doktrin an. Liebe in einem eher abstrakten Sinn, nicht auf eine ganz bestimmte Person gerichtet, sondern "allgemeine Menschenliebe".

Das ist sicher genauso gemeint und macht für eine auf Frieden ausgerichtete Organisation auch absolut Sinn.

Allerdings wird ja nun nicht jeder, der sich verliebt, zu einem Massenmörder oder ist besessen von seinem Partner. Das hätte ja dann per Definition eh nichts mehr mit Liebe zu tun, sondern eben mit der (wohl zurecht) verbotenen Abhängigkeit. Anakin hat da eh etwas in Bezug auf die Definition von Liebe völlig missverstanden :mrgreen:. So wie er es nämlich in E III angeht, ist es Abhängigkeit und nicht mehr bedinungslose Liebe. Padme ist da im übrigen meiner Meinung nach auch nicht viel besser (nur ist sie eben kein Jedi). Das kommt besonders schön im Roman zu E III rüber. In Stovers Buch definiert sie sich plötzlich nur noch über ihre Liebe zu Anakin, gibt sich immer mehr selbst auf und es heißt dann schon zu Anfang sinngemäß, dass sie, wenn sie sagt, sie sei Anakin Skywalkers Ehefrau, sagt, dass sie lebe. Vor diesem Hintergrund "passt" es dann am Ende auch, dass sie stirbt (obwohl ich persönlich diese Sache mit dem gebrochenen Herzen an sich nicht mag).

Wie er sich das mit dem Sex gedacht hat ist auch so eine Frage. In bestimmten buddhistischen Schulen sind auch in Klöstern weit fortgeschrittenen Mönchen sexuelle Beziehungen erlaubt (solchen, bei denen man davon ausgeht, dass aus dem Sex keine "Anhaftung" entsteht). Allerdings wohl eher nicht im Rotlichtmilieu, sondern mit weiblichen Adepten. Entweder Lucas hatte sowas im Sinn, oder aber er reagierte einfach auf das Unverständnis der Fans.

Schade, dass wir Lucas nicht fragen können, wie er sich praktisch gesehen das gedacht hat. :lol:
Sollte er sich das so, wie du es von fortgeschrittenen Mönchen geschrieben hast, gedacht haben, könnte da ja auch sehr machtbegabter Nachwuchs draus entstehen, während andernfalls, falls den Jedi wirklich jedwede sexuelle Beziehung verboten ist, die Machtsensiblen in der GFFA irgendwann vielleicht sogar (von selbst) aussterben würden. Kein Wunder, dass es zur PT Zeit schon nicht mehr viele Jedi gibt. Da fehlt einfach der Nachwuchs. :lol:
Benutzeravatar
Eliza Skywalker
 
Beiträge: 187
Registriert: Mi 10. Dez 2008, 01:53

Beitragvon Cellmorbasg » So 14. Dez 2008, 17:27

Der Umgang mit der Liebe ist aus meiner Sicht zweifellos eine der Ursachen für die Tragödie von Annakin Skywalker.
Die entscheidene Frage ist eigentlich welche Lehre wird daraus gezogen: Hätte man den Fall von Annakin verhindern können, wenn er seine Liebe hätte offen leben können oder wäre ein stärkeres Regiment angebracht gewesen und man hätte ihn aus dem Orden entfernen müssen (verborgen geblieben ist die Liebe Obi-Wan ja nicht).
Die OT scheint eigentlich erstere Interpretation anzudeuten. Allerdings auch nur dann, wenn Lucas da schon die Schwirigkeit der Liebe bei Annakin und dem alten Jediorden im Hinterkopf hatte.
Cellmorbasg
 
Beiträge: 975
Registriert: Sa 14. Jun 2008, 12:32

Beitragvon nevermore » So 14. Dez 2008, 17:44

Eliza Skywalker hat geschrieben:Mit Sicherheit - was mich nur eben wundert, ist dass dieses für die PT zentrale Thema in der OT nicht einmal mit einer Silbe erwähnt wird. Noch nicht einmal "Attachments are forbidden" bekommt Luke um die Ohren gehauen (mal salopp ausgedrückt), bei ihm ist von Gier, Hass und Zorn die Rede, die zur dunklen Seite führen. Hat Yoda etwa seine Meinung über Attachments und Liebe völlig geändert?


Naja, da kann man jetzt wieder "in universe" einiges zusammenkonstruieren, von dem nicht klar ist, wie es tatsächlich intendiert war. Lucas bekannte sich mW erst nach Abschluss der OT als "buddhist methodist" (genaues Datum dieser Aussage konnte ich nicht finden). Ich weiß nicht, wie seine Einstellung vorher war und auch nicht, wie er diese Non-Attachment-Doktrin selber bewertet. Für mich macht es schon den Anschein, als hätte Yoda in der OT gelernt, das geht ja aus Stovers Buch sehr deutlich hervor. Ob das allerdings vorher schon so beabsichtigt war, oder ein Fall von retcon ist?


Allerdings wird ja nun nicht jeder, der sich verliebt, zu einem Massenmörder oder ist besessen von seinem Partner. Das hätte ja dann per Definition eh nichts mehr mit Liebe zu tun, sondern eben mit der (wohl zurecht) verbotenen Abhängigkeit. Anakin hat da eh etwas in Bezug auf die Definition von Liebe völlig missverstanden :mrgreen:.


Ich glaube, dass er das durchaus verstanden hat. Aber es im abstrakten Sinn zu verstehen und es umzusetzen sind ja zwei verschiedene Dinge. Für mich sieht es in der Szene aus, als hätte er es für sich und Padme nur einfach anders hininterpretiert.

Cellmorbasg hat geschrieben:Der Umgang mit der Liebe ist aus meiner Sicht zweifellos eine der Ursachen für die Tragödie von Annakin Skywalker.
Die entscheidene Frage ist eigentlich welche Lehre wird daraus gezogen: Hätte man den Fall von Annakin verhindern können, wenn er seine Liebe hätte offen leben können oder wäre ein stärkeres Regiment angebracht gewesen und man hätte ihn aus dem Orden entfernen müssen (verborgen geblieben ist die Liebe Obi-Wan ja nicht).


Aus meiner Sicht besteht das Problem von Anakin Skywalker in erster Linie darin, dass er sich der Sache nicht gestellt hat. Im Grunde ist er genauso ein Feigling, wie es in Whites Büchern Sir Lanzelot ist. Er hätte offen zu dieser Liebe stehen müssen und sie vor den Rat bringen. Dann hätte man gesehen, wie der Rat damit umgeht - im wurde zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass er rausgeworfen würde. Dass man nicht heiraten darf, ist auch so nicht richtig, denn offenbar war ja Ki Adi-Mundi auch verheiratet. Es sind nur die "Attachments", die verboten sind. Er hätte die Sache offenlegen müssen und dann eben die Konsequenzen tragen müssen: wenn ihn der Rat tatsächlich vor die Wahl Entweder-Oder stellt, dann muss er sich eben entscheiden. Nur diese Heimlichtuerei, aus Angst, Verantwortung für sein Tun zu übernehmen, das geht eben nicht.
nevermore
Administrator
 
Beiträge: 5115
Registriert: Do 12. Jun 2008, 19:43
Wohnort: Outback Stuttgart

Beitragvon Eliza Skywalker » So 14. Dez 2008, 18:00

Cellmorbasg hat geschrieben:Der Umgang mit der Liebe ist aus meiner Sicht zweifellos eine der Ursachen für die Tragödie von Annakin Skywalker.

Tja, seine Interpretation von Liebe war Besitz und Abhängigkeit - es kommt leider nur im Roman besonders deutlich vor. Er wollte seine Frau um seiner selbst willen retten, weil er ohne sie nicht leben konnte (Abhängigkeit/Attachment), betrachtete sie im Lauf der Zeit immer mehr als seinen Besitz (Gier/Kontrolle). Im Roman kommt noch Eifersucht hinzu, die leider im Film fehlt: Als Anakin von der Kanzler-Rettungsaktion nach Coruscant zurückkommt und Padme trifft, spürt er, dass etwas anders ist (die Schwangerschaft), deutet es aber so, dass ein anderer Mann im Spiel ist und packt sie so fest an, dass er ihr weht tut.

Die entscheidene Frage ist eigentlich welche Lehre wird daraus gezogen: Hätte man den Fall von Annakin verhindern können, wenn er seine Liebe hätte offen leben können oder wäre ein stärkeres Regiment angebracht gewesen und man hätte ihn aus dem Orden entfernen müssen (verborgen geblieben ist die Liebe Obi-Wan ja nicht).

Ein offener Umgang mit dem Thema Liebe und Padme wäre sicher entlastend gewesen. Solche Heimlichtuerei baut einfach viel Druck auf bei den Beteiligten. Hätte Anakin offen über seine Ängste, dass Padme sterben könnte, reden können, hätte man ihm vielleicht auch praktischere Rat als Yodas Ratschlag geben können. Was im Film leider auch fehlt, ist die Motivation, warum Anakin auf den Meistertitel so erpicht ist: Er erhofft sich dadurch Zugang zu den Geheimarchiven der Jedi (da dürfen nur Meister rein), in denen er die Antwort auf die Frage zu finden hofft, wie man mit Hilfe der Macht Padme retten kann.
Am meisten hätte aber wohl geholfen, hätte es Palapatine nicht gegeben, der ihm den Floh mit dem "Ich weiß, wie man Leute vor dem Tod bewahren kann" ins Ohr gesetzt hat.:mrgreen:

Ein Rauswurf aus dem Orden wäre daher sicher auch nicht die Lösung gewesen, denn es hätte immer noch Palpatine gegeben und sicher hätte dieser den Hass der Jedi noch mehr bei Anakin geschürt.

Aus dem Fall Anakin jetzt aber einfach zu schließen, dass Liebe generell etwas ist, was einen Jedi auf die dunkle Seite treibt, halte ich für zu pauschal. Ich bin mir sicher, dass jemand wie Mace Windu oder Qui-Gon damit hätte gut umgehen können (auch wenn das EU vielleicht etwas anderes behauptet). Auch im RL läuft nicht jeder gleich Amok, wenn eine Beziehung endet oder der Partner stirbt.


Die OT scheint eigentlich erstere Interpretation anzudeuten. Allerdings auch nur dann, wenn Lucas da schon die Schwirigkeit der Liebe bei Annakin und dem alten Jediorden im Hinterkopf hatte.

Welche Interpretation meinst du da speziell?

Ich persönlich bin der Meinung, dass sich GL das mit Anakin und der Liebe erst lange nach der OT ausgedacht hat. :wink:

EDIT: nevermore war schneller beim Posten als ich.

Aus meiner Sicht besteht das Problem von Anakin Skywalker in erster Linie darin, dass er sich der Sache nicht gestellt hat.

Tja, Angst ein Pfad zur dunklen Seite ist. Und Angst vor den Konsequenzen ist eben oft im Spiel, wenn man etwas (Fehler) verheimlicht.

Im Grunde ist er genauso ein Feigling, wie es in Whites Büchern Sir Lanzelot ist. Er hätte offen zu dieser Liebe stehen müssen und sie vor den Rat bringen. Dann hätte man gesehen, wie der Rat damit umgeht - im wurde zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass er rausgeworfen würde.

Im Film wird es tatsächlich nie von einem Jedi ausgesprochen. Bleibt man bei den Filmen für die Interpretation, ist alles offen.

Dass man nicht heiraten darf, ist auch so nicht richtig, denn offenbar war ja Ki Adi-Mundi auch verheiratet.

Das erfahren wir aber nur durch's EU. Im Film ist davon keine Rede; im Roman sagt Obi-Wan bei einem heimlichen Besuch bei Padme, als er mit ihr über Anakins Probleme spricht, dass er von der Liason weiß (aber wohl nicht, wie weit die schon geht), ihr aber klar sein müsste, dass sie - solange Anakin im Orden ist - nicht zusammensein können.

Bleibt man nun beim EU und Ki Adi-Mundi und geht davon aus, dass es Ausnahmefälle gab bei den Jedi, was das Heiraten betrifft, dann hätte ja im Falle einer Offenlegung der Heirat durchaus die Möglichkeit bestanden, dass sie beim Auserwählten auch eine Ausnahme machen. Ich könnte mir denken, dass man eher das in Kauf genommen hätte als in Zeiten, wo ein Sith-Lord frei herumläuft, Gefahr zu laufen, dass der Auserwählte sich diesem aus Trotz anschließt, wenn sie ihn rauswerfen.

Es sind nur die "Attachments", die verboten sind. Er hätte die Sache offenlegen müssen und dann eben die Konsequenzen tragen müssen: wenn ihn der Rat tatsächlich vor die Wahl Entweder-Oder stellt, dann muss er sich eben entscheiden. Nur diese Heimlichtuerei, aus Angst, Verantwortung für sein Tun zu übernehmen, das geht eben nicht.

Dazu fehlte ihm dann wohl die Reife und der Mut. Sicher hätte er sich lieber einem Duell mit dem Lichtschwert gegen drei Sith gestellt als dem Jedi-Rat zu beichten.:mrgreen:
Benutzeravatar
Eliza Skywalker
 
Beiträge: 187
Registriert: Mi 10. Dez 2008, 01:53

Beitragvon Cellmorbasg » So 14. Dez 2008, 19:14

Aus dem Fall Anakin jetzt aber einfach zu schließen, dass Liebe generell etwas ist, was einen Jedi auf die dunkle Seite treibt, halte ich für zu pauschal.

Ich sehe das ja auch nicht so, aber die Jedi scheinen es getan zu haben, sonst hätte es ja nicht ein Verbot dieser Art von Liebe gegeben (mit Ausnahmen, die ja nur die Regel bestätigen). Und nach EP III kann man die Frage stellen, hatten die Jedi recht damit? Ich denke ganz klar: Nein. Ein anderer Umgang mit Liebe hätte die Situation nicht zum negativen verändert. Auch wenn die Entwicklung letztlich immer von Annakin selbst abhängt.

Welche Interpretation meinst du da speziell?

Diese:
Noch nicht einmal "Attachments are forbidden" bekommt Luke um die Ohren gehauen (mal salopp ausgedrückt), bei ihm ist von Gier, Hass und Zorn die Rede, die zur dunklen Seite führen. Hat Yoda etwa seine Meinung über Attachments und Liebe völlig geändert?
Anscheinend darf Luke auf die Art lieben, die den Jedi früher verboten war.
Cellmorbasg
 
Beiträge: 975
Registriert: Sa 14. Jun 2008, 12:32

Beitragvon Eliza Skywalker » So 14. Dez 2008, 20:06

Cellmorbasg hat geschrieben:
Aus dem Fall Anakin jetzt aber einfach zu schließen, dass Liebe generell etwas ist, was einen Jedi auf die dunkle Seite treibt, halte ich für zu pauschal.

Ich sehe das ja auch nicht so, aber die Jedi scheinen es getan zu haben, sonst hätte es ja nicht ein Verbot dieser Art von Liebe gegeben (mit Ausnahmen, die ja nur die Regel bestätigen).

Naja, aber genau wissen wir nicht, ob die PT-Jedi nun wirklich Liebe zwischen Mann und Frau verboten haben, wenn diese nicht große Abhängigkeit geführt hat. Was wir darüber erfahren, ist eine Interpretation von Anakin. Aber, halt, mir fällt da noch etwas ein: Einmal sagt Obi-Wan etwas in der Richtung, nämlich Anakin sei dem Orden gegenüber ein "Committment" eingegangen, "that can not easily be broken". Ich glaube, das kommt in E II ziemlich am Anfang, als Obi-Wan merkt, dass Anakin Gefühle für die Senatorin hat. Mehr Äußerungen gibt es aber nicht dazu, wenn ich mich recht erinnere.

Und nach EP III kann man die Frage stellen, hatten die Jedi recht damit? Ich denke ganz klar: Nein. Ein anderer Umgang mit Liebe hätte die Situation nicht zum negativen verändert. Auch wenn die Entwicklung letztlich immer von Annakin selbst abhängt.

Die Entwicklung hätte trotzdem letztendlich genauso ablaufen können, wie wir es in E III sehen, denke ich, denn wie du auch sagst, es war letztendlich Anakins Entscheidung. Auch wenn der Rat seine Beziehung zu Padme gebilligt hätte, es hätte immer noch das Problem bestanden, dass er fürchtete, dass sie sterben würde, und da hätte ihm eigentlich nur Geduld und weniger Abhängigkeit weiter geholfen - und es hätte keinen Palpatine geben dürfen, der ihm die einfache Lösung seines Problems versprochen hat.

Welche Interpretation meinst du da speziell?

Diese:
Noch nicht einmal "Attachments are forbidden" bekommt Luke um die Ohren gehauen (mal salopp ausgedrückt), bei ihm ist von Gier, Hass und Zorn die Rede, die zur dunklen Seite führen. Hat Yoda etwa seine Meinung über Attachments und Liebe völlig geändert?
Anscheinend darf Luke auf die Art lieben, die den Jedi früher verboten war.

Gut, wenn wir davon ausgehen, dass bei den Jedi erlaubt ist, was nicht verboten ist ... aber dass Leia seine Schwester ist, hätten sie ihm trotzdem sagen müssen, das hätte ja schlimm enden können, wenn Han nicht dazwischen gekommen wäre :mrgreen:.

Generell finde ich das Verbot der Anhaftung/Attachments allerdings nicht schlecht, und ein bisschen hätte Yoda Luke ruhig in diese Richtung warnen können.
Benutzeravatar
Eliza Skywalker
 
Beiträge: 187
Registriert: Mi 10. Dez 2008, 01:53

Beitragvon nevermore » So 14. Dez 2008, 20:14

Vader redete glaube ich nicht ein einziges Mal von seiner Frau in der OT, oder?

Auch wenn der Rat seine Beziehung zu Padme gebilligt hätte, es hätte immer noch das Problem bestanden, dass er fürchtete, dass sie sterben würde, und da hätte ihm eigentlich nur Geduld und weniger Abhängigkeit weiter geholfen - und es hätte keinen Palpatine geben dürfen, der ihm die einfache Lösung seines Problems versprochen hat.


Mal ehrlich, Anakins Angst um Padme ist völlig irrational. Weder Naboo noch Coruscant sind "Entwicklungsländer", in denen es keine Ärzte gibt. Wenn er wirklich solche Angst um Padme hat, dann schickt er sie eben die letzten Schwangerschaftswochen in ein Krankenhaus unter Aufsicht. Damit ist viel besser vorgebeugt, als Palpatines vagen Versprechungen zu glauben. Natürlich setzte das voraus, dass er die Beziehung zu Padme eingesteht, wozu er zu feige ist. Genau genommen setzt er lieber Padmes Leben aufs Spiel, als mit dem Orden zu reden. :roll:

Ich bezweifle sehr, dass der Orden ihn rausgeworfen hätte. Sie brauchten ihn schließlich im Krieg. Sie haben in diesem Krieg noch ganz andere Prinzipien kompromittiert.
nevermore
Administrator
 
Beiträge: 5115
Registriert: Do 12. Jun 2008, 19:43
Wohnort: Outback Stuttgart

Beitragvon Eliza Skywalker » So 14. Dez 2008, 20:46

nevermore hat geschrieben:Vader redete glaube ich nicht ein einziges Mal von seiner Frau in der OT, oder?

Genaugenommen redet keiner von Anakins Frau, bis auf Luke, der Leia nach ihrer Mutter fragt. Vorher ist niemals die Rede von Padme (was ich eh etwas merkwürdig finde - zumindest hätte Luke Ben auf Dagobah in EVI ja mal fragen können - wenn der den Vater kannte, wird ihm die Mutter sicher nicht unbekannt gewesen sein). Anakin denkt aber zumindest im Roman zu E VI mal kurz vor seinem Tod an seine geliebte Frau (ist nur ein einziger kurzer Satz).
Naja, GL tut sich glaube ich generell mit Frauen etwas schwer, wenn man seinen Biographen glauben darf :mrgreen:.

Auch wenn der Rat seine Beziehung zu Padme gebilligt hätte, es hätte immer noch das Problem bestanden, dass er fürchtete, dass sie sterben würde, und da hätte ihm eigentlich nur Geduld und weniger Abhängigkeit weiter geholfen - und es hätte keinen Palpatine geben dürfen, der ihm die einfache Lösung seines Problems versprochen hat.


Mal ehrlich, Anakins Angst um Padme ist völlig irrational. Weder Naboo noch Coruscant sind "Entwicklungsländer", in denen es keine Ärzte gibt. Wenn er wirklich solche Angst um Padme hat, dann schickt er sie eben die letzten Schwangerschaftswochen in ein Krankenhaus unter Aufsicht.

Natürlich ist seine Angst völlig überzogen, zumal Padme ihm (Romanversion) versichert, dass es ihr blendend geht und auf Coruscant schon lange niemand mehr bei einer Geburt gestorben ist, noch nicht einmal die Zwielichter im Elendsviertel). Anakin erwidert daraufhin, dass er in seiner Vision nicht sehen kann, ob sie auf Coruscant oder woanders ist. Ihren vorherigen Vorschlag, schon vor der Geburt nach Naboo zurückzukehren, ignoriert er aber völlig.
Und letztendlich wäre ja gar nichts passiert, wenn er einfach nichts getan hätte; erst sein Handeln, motiviert durch seine irrationalen Verlustängste, lösen die Katastrophe aus.

Damit ist viel besser vorgebeugt, als Palpatines vagen Versprechungen zu glauben. Natürlich setzte das voraus, dass er die Beziehung zu Padme eingesteht, wozu er zu feige ist. Genau genommen setzt er lieber Padmes Leben aufs Spiel, als mit dem Orden zu reden. :roll:

Tja, in seiner Arroganz glaubt er eben, alles allein in den Griff zu bekommen, schließlich ist er ja der Auserwählte, der braucht keine Hilfe (bis auf die von Palpatine natürlich :mrgreen:). Er schlägt auch Padmes Vorschlag, mit Obi-Wan über alles zu reden, ab, angeblich weil er Obi-Wan nicht in die Verlegenheit bringen will, den Rat zu belügen, denn eigentlich müsste Obi-Wan die Beziehung dann melden.
Man kann sich nun natürlich fragen, was das für eine Freundschaft zwischen Anakin und Obi-Wan ist, von der selbst Ben noch in höchsten Tönen spricht.

Ich bezweifle sehr, dass der Orden ihn rausgeworfen hätte. Sie brauchten ihn schließlich im Krieg. Sie haben in diesem Krieg noch ganz andere Prinzipien kompromittiert.

Der Orden hätte meiner Meinung nach unmöglich den Auserwählten rauswerfen können (einen "normalen" Jedi und zu "normalen" Zeiten ohne Krieg und Sith-Gefahr vielleicht noch), aber den "Auserwählten" rauswerfen und dem lauernden Sith-Lord quasi auf dem Silbertablett servieren? Da wären sie aber schön dumm gewesen.
Hätte Anakin gebeichtet, hätte es wohl eher ein "Gentlemen"-Agreement gegeben, und gut wäre es gewesen.
Sicher wäre damit natürlich nicht das Problem mit Anakins Vision von Padmes Tod gelöst gewesen, aber vielleicht hätte es schon geholfen, Anakins Angst auf ein normales Maß zurückzuschrauben, wenn man offen darüber hätte reden können.
Das einzige Problem wäre allerdings aus meiner Sicht weiterhin Palpatine gewesen, der leider einen großen Einfluss auf Anakin hatte.
Benutzeravatar
Eliza Skywalker
 
Beiträge: 187
Registriert: Mi 10. Dez 2008, 01:53

Nächste


Ähnliche Beiträge

Der Orden der Sith
Forum: Star Wars
Autor: Darth Destructo
Antworten: 11
Return of the Jedi - 25th Anniversary 1983 - 2008
Forum: Star Wars
Autor: John Xisor
Antworten: 0

Zurück zu Star Wars

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron