TERRA X: Morgenland




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TERRA X: Morgenland

Beitragvon Demona » So 3. Mai 2009, 18:02

Am Sonntag, 17. Mai startet das ZDF um 19:30 Uhr eine 3-tlg. Doku über das Morgenland und kristallisiert eine wichtige Schnittpunkte der islamisch-europäischen Geschichte heraus.

Begonnen wird mit "Ein Prophet verändert die Welt" und konzentriert sich da auf den Propheten Mohammed, welcher vor 1300 Jahren eine neue Religion verkündete, die innerhalb kürzester Zeit auf 3 Kontinenten heimisch wurde.
Geklärt wird unter anderem: Wie entstand der Koran?

Die Doku soll und will vor allem mit Vorurteilen gegenüber dem Islam aufräumen und Chancen eines Dialoges zwischen den Kulturen aufzeigen.


Der zweite Teil wird an Christi Himmelfahrt zur gleichen Zeit gezeigt und trägt den Titel "Mit den Schwertern des Geistes" und zeigt das Aufblühen der islamischen Welt im Mittelalter, während das christliche Europa stagniert.


Der dritte Teil am 24. Mai, auch um 19:30 Uhr trägt den Titel "Imperien am Scheideweg". Er zeigt die Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen dem Morgenland und dem Abendland auf und geht der Frage nach, was schief lief zwischen den beiden Kulturen und sie voneinander abwandte.


Alles in allem eine interessante Zeitreise durch die Geschichte, die einige spannende Fragen aufwirft und hoffentlich auch teilweise beantwortet.

Hier noch der Link zur Doku.
"Möge Gott sein zwischen Dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst." (ägyptischer Segensspruch "Babylon 5")

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von Anzeige » So 3. Mai 2009, 18:02

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Beitragvon Demona » Mo 25. Mai 2009, 11:06

Ich fand den Dreiteiler sehr spannend und informativ und habe sogar noch Dinge erfahren, die ich so noch nicht wusste.
Interessant finde ich auch immer wieder, dass in früheren Zeiten gerade in den Gebieten, wo der Islam die Regierungsgewalt hatte die Religionen friedlich miteinander lebten.
Zum größten Teil ging der Konflikt von Seiten der katholischen Kirche aus.

Was natürlich für den Fortschritt des Islam auch nicht förderlich war, waren die Mongolen, die man sozusagen die ersten Bücherverbrenner nennen kann. Was sie an Wissen zerstört haben ist wohl nicht wieder gut zu machen.
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Beitragvon Cellmorbasg » Mo 25. Mai 2009, 21:13

Vor 1300 Jahren treten die Muslime zum ersten Mal ins Blickfeld der staunenden Europäer.

Man ist sich fremd geblieben.

Die Dokumentationen können das nicht ändern, aber Information ist ein wichtiger Teil auf dem Weg zur Verständigung.

Ich persönlich fände es ja besser, wenn man diese Gespräche (die man in der Dokumentation zerstückelt) komplett und zusammenhängend zeigt, anstatt diese Spielszenen einzubauen - denn eigentlich könnten diese Dokumentationen auch im Radio laufen und würden kaum an Informationswert (höchstens drei oder vier Landarten) verlieren.
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Beitragvon Eliza Skywalker » Do 28. Mai 2009, 22:57

Ich habe die Dokus leider nicht gesehen, finde solche Themen aber prinzipiell immer interessant. Hoffentlich werden sie nicht nur im Abendland, sondern vor allem auch im "Morgenland" gezeigt, denn dort tut Aufklärung und Erklärung Not, um den Hetzkampagnen gegen alles Christliche entgegenzuwirken.

Wenn früher unter islamischen Regierungen wirklich ein friedliches Miteinander der Religionen möglich war, dann frage ich mich, was das geändert hat und warum es heute genau umgekehrt ist.
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Beitragvon Demona » Fr 29. Mai 2009, 09:37

@ Eliza

Es gibt noch genug Beispiele die zeigen, dass verschiedene Religionen miteinander leben können. In Israel gibt es zum Beispiel einen Ort, wo Moslems und Juden friedlich miteinander leben.

Meines Erachtens waren es auch zum großen Teil die Christen, die nicht mit anderen Kulturen leben wollten. Als die Mauren aus Spanien vertrieben wurden, wurden von den spanischen Königen unter Anleitung des dortigen Kirchenoberhauptes Dekrete erlassen, die es erlaubten, die Juden zu vertreiben und oder gar zu töten, wenn sie nicht willens waren zum christlichen Glauben überzutreten.
Zurselben Zeit war das auch in Venedig zugange.
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Beitragvon Eliza Skywalker » Fr 29. Mai 2009, 23:58

Demona hat geschrieben:@ Eliza

Es gibt noch genug Beispiele die zeigen, dass verschiedene Religionen miteinander leben können. In Israel gibt es zum Beispiel einen Ort, wo Moslems und Juden friedlich miteinander leben.

Meines Erachtens waren es auch zum großen Teil die Christen, die nicht mit anderen Kulturen leben wollten.

Und heute ist es genau umgekehrt ... da zeigen sich die Christen recht tolerant (meistens wenigstens), während ein großer Teil der islamischen Welt Terror gegen Andersgläubige predigt.
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Beitragvon Cellmorbasg » Sa 30. Mai 2009, 12:09

Und heute ist es genau umgekehrt ... da zeigen sich die Christen recht tolerant (meistens wenigstens)

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht sehe. Die Entwicklung seit dem 11. September betrachte ich schon mit Sorge - das geht keineswegs in eine positive Richtung. Dieses Ereignis hat den Isalm sehr ins Blickfeld gerückt und ich würde nicht sagen, dass die Menschen im Westen auf die Moslems mit Neutralität und ohne Vorbehalte blicken.
Ich bin da ziemlich skeptisch und würde eher ein düsteres Bild zeichnen, was unsere Offenheit und Toleranz betrifft. Allein wenn ich an Diskussionen in Berlin und Köln über den Bau von Moscheen denke: "Auf jeden fall, aber bitte nicht in meiner Nachbarschaft" - da läuft es mir kalt den Rücken runter.

Nach außen hast du vielleicht recht, da ist meistens eine Toleranz und Höflichkeit vorhanden, aber im Inneren schlummern doch bei mehr Menschen Vorurteile als mir lieb ist.
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Beitragvon Demona » Sa 30. Mai 2009, 13:02

Nun, ich denke das ist ein gegenseitiges nehmen und geben.

Wenn ich in einem Land mit anderer Kultur leben möchte, dann sollte man auch die dortigen Gegebenheiten akzeptieren. Das betrifft vor allem die sogenannten Ehrenmorde und Zwangsehen. Ich kann nicht das eine haben wollen und das andere ablehnen und verachten.

Die meisten versuchen ja auch die Regeln des anderen Landes zu achten, wie als Frau die Arme und Beine zu bedecken und nicht oben ohne z.B. in der Türkei am Strand zu liegen.
Gegenseitige Akzeptanz ist das Wort.

Das schlimme ist, dass es immer die religiösen Fanatiker sind, die ein gutes Zusammenleben unmöglich machen.
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Beitragvon Eliza Skywalker » Fr 5. Jun 2009, 01:45

Cellmorbasg hat geschrieben:
Und heute ist es genau umgekehrt ... da zeigen sich die Christen recht tolerant (meistens wenigstens)

Ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht sehe. Die Entwicklung seit dem 11. September betrachte ich schon mit Sorge - das geht keineswegs in eine positive Richtung. Dieses Ereignis hat den Isalm sehr ins Blickfeld gerückt und ich würde nicht sagen, dass die Menschen im Westen auf die Moslems mit Neutralität und ohne Vorbehalte blicken.

Im Vergleich mit der Art und Weise, wie die Moslems auf die Christen im Westen blicken, sind für mich die Christen eindeutig die toleranteren. Zumindest in Deutschland wurden in den letzten Jahren meines Wissens noch keine Moslems aus religiösen Gründen von Christen ermordet.

Ich bin da ziemlich skeptisch und würde eher ein düsteres Bild zeichnen, was unsere Offenheit und Toleranz betrifft. Allein wenn ich an Diskussionen in Berlin und Köln über den Bau von Moscheen denke: "Auf jeden fall, aber bitte nicht in meiner Nachbarschaft" - da läuft es mir kalt den Rücken runter.


Wie wäre wohl die Reaktion von Türken, wenn in Istanbul eine Art Kölner Dom errichtet werden sollte? Mag ich mir gar nicht ausdenken ...

Nach außen hast du vielleicht recht, da ist meistens eine Toleranz und Höflichkeit vorhanden, aber im Inneren schlummern doch bei mehr Menschen Vorurteile als mir lieb ist.

Die Vorurteile der moslemischen Gläubigen möchte ich lieber gar nicht wissen ... da gibt es mit Sicherheit genauso viele gegen Christen, wenn nicht mehr.

Demona hat geschrieben:Wenn ich in einem Land mit anderer Kultur leben möchte, dann sollte man auch die dortigen Gegebenheiten akzeptieren. Das betrifft vor allem die sogenannten Ehrenmorde und Zwangsehen. Ich kann nicht das eine haben wollen und das andere ablehnen und verachten.

Da stimme ich dir völlig zu - ich gehe sogar noch weiter: Mord um der "Ehre" (welcher "Ehre" eigentlich?) willen sollte nicht nur geächtet sein, weil es in unserem Land nicht üblich ist, sondern ganz generell. Keine wie auch immer geartete "Ehre" rechtfertigt in meinen Augen einen Mord! Gewisse Religionen sollten sich mal so langsam aber sicher vom "Mittelalter" in die Neuzeit beamen.

Und mal so in die Runde gefragt: Was verstehen solche Mörder eigentlich unter "Ehre"?
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Beitragvon Cellmorbasg » Fr 5. Jun 2009, 11:24

Hm, nun hast du versucht die Tolenranz der Christen mit der Intoleranz der Moslems zu belegen. Das ist eine Argumentation der ich nur schwer folgen kann.

Wie wäre wohl die Reaktion von Türken, wenn in Istanbul eine Art Kölner Dom errichtet werden sollte? Mag ich mir gar nicht ausdenken ...

Das ist doch aber ein verzerrtes Bild. Der Kölner Dom gehört zu den größten christlichen Gotteshäusern der Welt. Ich kenne die Pläne der Moschee in Köln nicht genau - glaube aber kaum, das man eine der größten Moscheen der Welt in Köln errichten will.
Ich will mal mit einem verzerrten Bild antworten: In Istanbul brauch keine Art Kölner Dom mehr errichtet werden. Es gibt dort schon einen viel älteren und ebenfalls schönen Kirchenbau. 900 Jahre wurde er als Kirche genutzt, 500 Jahre als Moschee und seit 75 Jahren als Museum.

Zumindest in Deutschland wurden in den letzten Jahren meines Wissens noch keine Moslems aus religiösen Gründen von Christen ermordet.

Ermordet nicht, aber zwei Dinge:
1. Es ist nicht mal ein Menschenleben vergangen seit Deutsche sechs Millionen Juden ermordet haben.
2. Es werden sehr wohl Moslems beschimpft und verprügelt.
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