US-Studie - Früher Sex wegen fehlender Bildung




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US-Studie - Früher Sex wegen fehlender Bildung

Beitragvon Demona » Di 25. Nov 2008, 14:50

Also manchmal frage ich mich ja echt, wie die zu solchen Ergebnissen kommen oder wie die den Menschen rüber gebracht werden.

Zitat:

Wissenschaftler von der University of Wisconsin haben 273 Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren zu ihrem Sexualverhalten, aber auch zu weiteren persönlichen und sozialen Faktoren. Das Ergebnis: Jugendliche, die früh sexuell aktiv waren, sahen häufiger fern, waren schlechter in der Schule, hatten große Probleme mit ihren Eltern und lebten häufiger mit Stiefeltern oder einer alleinerziehenden Mutter. Sie hatten ein geringeres Selbstbewusstsein und zeigten häufiger ADHS-Symptome (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen). Je mehr Risikofaktoren vorlagen, desto eher machten sie frühe sexuelle Erfahrungen - die Wahrscheinlichkeit war bis zu fünfmal höher als bei anderen Heranwachsenden.


Für mich kommt es fast so rüber, als wenn Teenager sich nur dann normal entwickeln, wenn sie im einem, wie es von der "Kirche" angestrebten Elternhaus aufwachsen.

Also, wollt ihr keine frühreifen Sprösslinge, dann habt selber keinen Sex vor der Ehe, seid nur einmal verheiratet, keine Scheidung, kein Fernsehen.
Es ist m.E. eher das Umfeld das die Kids zu dem macht was sie sind... Solange Alleinerziehende, Geschiedene und Menschen der unteren Gesellschaftsschichten abgekanzelt werden und als nicht der Norm entsprechend angesehen werden, wird sich an der Situation wohl nichts ändern.


Den Rest des Artikels gibt es hier
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Beitragvon Lythanda » Di 25. Nov 2008, 17:43

Für mich kommt es fast so rüber, als wenn Teenager sich nur dann normal entwickeln, wenn sie im einem, wie es von der "Kirche" angestrebten Elternhaus aufwachsen.


Hm... nö, das klingt für mich da nicht raus.
Für mich klingt aus dem kurzen Abschnitt heraus, dass Teenager sich dann normal entwickeln, wenn sie in einem Zuhause auffwachsen, das auf Vertrauen, Respekt und Bindung basiert.


Also, wollt ihr keine frühreifen Sprösslinge, dann habt selber keinen Sex vor der Ehe, seid nur einmal verheiratet, keine Scheidung, kein Fernsehen.

Ich hab das eher so verstanden, dass es weniger auf diese Dinge ankommt, als vielmehr darauf, dass man seinen Kindern in der Familie, welche Strukur diese Familie auch haben mag, Sicherheit, Nähe, Aufmerksamkeit und ein festes Fundament für eigenes Selbstbewusstsein geben sollte.
Und dass Kinder aus Familien, in denen es Streit, Gewalt, fehlende Aufmerksamkeit, mangelnde Nähe und ähnmliche Faktoren gibt, es schwerer haben, sich selber zu finden und gesund zu bleiben, das weiß man ja schon.

liebe Grüße
Lyth
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Beitragvon Demona » Di 25. Nov 2008, 18:09

Für mich klingt aus dem kurzen Abschnitt heraus, dass Teenager sich dann normal entwickeln, wenn sie in einem Zuhause auffwachsen, das auf Vertrauen, Respekt und Bindung basiert.


Also ich weiß nicht ganz, ich bin Alleinerziehend - vllt. bin ich da auch etwas empfindlich - aber ich denke nicht, dass Max dadurch weniger Vertrauen, Respekt und Bindung mitbekommen hat.
Und das ADHS vermehrt bei Kindern auftritt, die in solchen Verhältnissen aufwachsen, halte ich für falsch. ADHS ist eine Krankheit, zum Teil auch erblich bedingt und eine Krankheit sucht sich mit Sicherheit nicht das Elternhaus aus.
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Beitragvon Gast » Di 25. Nov 2008, 18:58

Hallo

Ich denke schon, dass da was dran sein könnte.

Wenn man anhaltende Probleme im Elternhaus hat, dann wünscht man sich Halt und eine feste Bindung vielleicht mehr als das bei Anderen der Fall ist. Viele Jugendliche sehen diesen Halt wahrscheinlich in der Vorstellung eine eigene Familie gründen zu wollen, haben somit früher einen Freund und sind Sex gegenüber offener.

Wenn man hingegen festen Halt in Familie, Freundeskreis und der Schule hat, dann spielen solche Gedanken i.d.R. erst viel später eine Rolle.

Ich konnte das sehr gut bei meiner Cousine und deren Freundeskreis beobachten. Sie hatten alle mehr oder weniger Familienprobleme und den ersten Sex recht früh. Mit 15 war bereits der ernsthafte Kinderwunsch vorhanden und sie haben sich da regelrecht rein gesteigert.

Bei Jungs liegt der Fall wahrscheinlich etwas anders. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass sie denken, sie müssten sich selbst etwas beweisen, wenn sie schon zu Hause und in der Schule Probleme haben.


Diese Studie besagt ja nicht, dass es in jedem dieser Fälle so ist, aber eben häufig.
Ich halte es durchaus für möglich, dass fehlende bzw. gestörte soziale Bindungen unbewusst zum Versuch verleiten, diese über sexuellen Kontakt auszugleichen.


Liebe Grüße
Trevor
Gast
 

Beitragvon Lythanda » Di 25. Nov 2008, 19:32

@Demona:
Also ich weiß nicht ganz, ich bin Alleinerziehend - vllt. bin ich da auch etwas empfindlich - aber ich denke nicht, dass Max dadurch weniger Vertrauen, Respekt und Bindung mitbekommen hat.

Eben. Da steht ja auch nicht, dass Kinder, die von alleinerzeihenden Müttern aufgezogen werden, prinzipiell einen Knacks haben und weniger Vertauen, Respekt und Bindung bekommen. Sondern, dass das einer von diversen Faktoren ist, die das verfrühte Sexualverhalten begünstigen.

Und das ADHS vermehrt bei Kindern auftritt, die in solchen Verhältnissen aufwachsen, halte ich für falsch. ADHS ist eine Krankheit, zum Teil auch erblich bedingt und eine Krankheit sucht sich mit Sicherheit nicht das Elternhaus aus.

Das steht da auch nicht, sondern das ADHS ein weiterer begünstigender Faktor ist. Also umgekehrt, nicht das Elternhaus begünstigt ADHS, sondern Kinder mit dieser Krankheit (und potenziell hinzukommenden weiteren Faktoren) neigen eher zu früherer Sexualität.

Es wird ja nur gesagt, es gibt begünstigende Faktoren und je mehr davon zusammenkommen, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass es eintritt.


@Trevor:
Das sehe ich genauso.
Hinzu kommt imho noch, dass in Familien mit viel Stress und mangelnden Bindungen für Kinder die Gefahr besteht, eine Distanz/Nähe-Störung zu entwickeln. Und die Unfähigkeit zu echter Nähe wird nun einmal häufig mit Sex kompensiert.
Dieses Verhalten ändert sich leider auch nicht, wenn die Kinder dann erwachsen sind und kann irgendwann nur noch mit professioneller Hilfe durchbrochen werden.


Liebe Grüße
Lyth
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