3Sat-Reihe: Der Darwin-Code




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Beitragvon nevermore » Di 27. Jan 2009, 18:40

seirex hat geschrieben:Die Ängste vor der Stammzellenforschung und künstlicher Intelligenz kann ich verstehen.
Denn auch mir fallen auf Anhieb Ängste ein,
doch wenn ich genau darüber nachdenke,
sind das Ängste, die mir irgendwelche schlechten Filme eingeflößt haben.
Die Stammzellenforschung bietet in erster Linie ein Haufen an positiven Effekten,
angefangen bei der Bekämpfung von Krankheiten, bis hin zum neuen Organ.
Das ganze wird zu einer sozialeren Medizin insgesamt führen.
Missbrauch ist hierbei sicherlich weniger realistisch,
als beispielsweise beim heutigen Medikamentenhandel und dem Organhandel usw usf.


Bin mir da leider nicht so sicher; es gab schon eine Maus, der auf genetischem Wege ein menschliches Ohr auf dem Rücken verpasst wurde, Vacanti war der verantwortliche Wissenschaftler. Die Gefahr, Tiere zum Ersatzteillager zu machen, sehe ich durchaus real an. Und die oben zitierte Idee dieser Kopenhagener Bioethiker zeigt mir, dass Ideen von "weniger lebenswertem Leben" nicht vorbei sind. Wenn Überlegungen im Gange sind, alte Menschen zu töten, um jüngeren deren Organe zu verpflanzen, dann wird dies auch bei den Möglichkeiten, die die Stammzellentherapie bietet, nicht halt machen.

Vor Manschinen, denke ich, gibt es nichts zu befürchten,
denn schlussendlich wird es immer der Mensch sein,
der das letzte Knöpchen drückt.


Vor über 10 Jahren, als Daimler noch Autos aus Nullserien in den Verkehr brachte, kam schonmal ein Mann dort ins Service-Center gefahren mit einem Auto, dass sich per Zündschlüssel nicht abstellen ließ :lool:
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von Anzeige » Di 27. Jan 2009, 18:40

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Beitragvon seirex » Mi 28. Jan 2009, 12:49

Bin mir da leider nicht so sicher; es gab schon eine Maus, der auf genetischem Wege ein menschliches Ohr auf dem Rücken verpasst wurde, Vacanti war der verantwortliche Wissenschaftler. Die Gefahr, Tiere zum Ersatzteillager zu machen, sehe ich durchaus real an. Und die oben zitierte Idee dieser Kopenhagener Bioethiker zeigt mir, dass Ideen von "weniger lebenswertem Leben" nicht vorbei sind. Wenn Überlegungen im Gange sind, alte Menschen zu töten, um jüngeren deren Organe zu verpflanzen, dann wird dies auch bei den Möglichkeiten, die die Stammzellentherapie bietet, nicht halt machen.


Ja, sicher wird es Leute geben, die auch hier Missbrauch betreiben.
Ich denke jedoch, dass der Missbrauch nur geringer sein kann als jetzt.
Denn wenn die Stammzellenforschung Erfolge hat,
dann ist der Organhandel tot.
Außerdem werden viele Tierversuche sinnlos,
sobald die Stammzellenforschung richtig zugelassen wird.


Vor über 10 Jahren, als Daimler noch Autos aus Nullserien in den Verkehr brachte, kam schonmal ein Mann dort ins Service-Center gefahren mit einem Auto, dass sich per Zündschlüssel nicht abstellen ließ


:-D
Hinsichtlich der Maschine/Mensch-Sache muss ich immer wieder an die Frau denken,
die ihren Hund in dem Micro-Wellen Gerät "getrocknet" hat.
Für sie war also schon die "Micro" ein kleiner Terminator.
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Beitragvon nevermore » Mi 28. Jan 2009, 13:17

seirex hat geschrieben:Ja, sicher wird es Leute geben, die auch hier Missbrauch betreiben.
Ich denke jedoch, dass der Missbrauch nur geringer sein kann als jetzt.
Denn wenn die Stammzellenforschung Erfolge hat,
dann ist der Organhandel tot.
Außerdem werden viele Tierversuche sinnlos,
sobald die Stammzellenforschung richtig zugelassen wird.


Mit dem Organhandel stimme ich zu; das wird vermutlich wirklich drastisch zurückgehen. Aber bei den Tierversuchen sehe ich eher das Gegenteil kommen - siehe Maus mit menschlichen Ohren.
Von Cordwainer Smith (siehe unter Science-Fiction - Literatur) wurden interessanterweise schon in den 50er Jahren solche Szenarien beschrieben. Nur dass bei ihm nicht nur Tiere, sondern auch Strafgefangene derart "eingesetzt" wurden. Es gibt in seinem Werk auch genetisch hergestellte Tier-Mensch-Hybriden, die sog. "Untermenschen", die für niedere Arbeiten verwendet werden und denen keine Menschenrechte zugestanden werden.

:-D
Hinsichtlich der Maschine/Mensch-Sache muss ich immer wieder an die Frau denken,
die ihren Hund in dem Micro-Wellen Gerät "getrocknet" hat.
Für sie war also schon die "Micro" ein kleiner Terminator.


Das "Abstellen per Knopfdruck" setzt halt voraus, dass man überhaupt noch an den Abschaltknopf rankommt. Bei Robotern mit eigener Intelligenz und Lernfähigkeit halte ich das nicht für absolut gesichert, jedenfalls würde ich da keine Prognosen wagen, wie das in 200 Jahren aussieht.
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Beitragvon Demona » Mi 28. Jan 2009, 18:24

Da gibt es auch wiederum gute Filme, die zeigen, das es auch anders geht.

Zum Bsp. "Der 200 Jahre Mann" (übrigens eine Verfilmung nach einer Kurzgeschichte von Asimov) mit Sam Neill und Robin Williams in den Hauptrollen und (auch nach Asimov) "I, Robot" mit Will Smith und für mich eine der schönsten und traurigsten Geschichten "A.I.-Künstliche Intelligenz", Regie Steven Spielberg und in der Hauptrolle Haley Joel Osment.
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Beitragvon nevermore » Fr 30. Jan 2009, 22:21

Naja, "I, Robot" fand ich persönlich einen Graus; an Asimov erinnert da nur der Name.

Aber Asimovs hat seine "drei Gesetze der Robotik" ja genau deshalb erfunden, weil er die Gefahr durch Roboter durchaus gesehen hat. Und selbst bei Asimov gibts eine Story, in der Roboter die drei Gesetze aushebeln, indem sie das "nullte Gesetz" einführen, nach dem ein Roboter einem einzelnen Menschen doch schaden darf, sofern es zum Wohl der Menschheit (somit: For the Greater Good :scare2:) erforderlich ist.
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Beitragvon Demona » Sa 31. Jan 2009, 13:08

Hier habe ich noch interessantes zu Darwin gefunden und wollte es euch nicht vorenthalten.

Der Evolutionär Darwin


5 populäre Irrtümer


5 neue Beweise


5 Punkte zur Evolutionstheorie


5 aktuelle Fragen zur Evolutionstheorie


Darwin zum Nachschlagen - Büchertipps


Ich habe noch nicht alles durch gelesen, also viel Spass dabei.
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Beitragvon seirex » Sa 31. Jan 2009, 21:19

@nevermore

Mit dem Organhandel stimme ich zu; das wird vermutlich wirklich drastisch zurückgehen. Aber bei den Tierversuchen sehe ich eher das Gegenteil kommen - siehe Maus mit menschlichen Ohren.
Von Cordwainer Smith (siehe unter Science-Fiction - Literatur) wurden interessanterweise schon in den 50er Jahren solche Szenarien beschrieben. Nur dass bei ihm nicht nur Tiere, sondern auch Strafgefangene derart "eingesetzt" wurden. Es gibt in seinem Werk auch genetisch hergestellte Tier-Mensch-Hybriden, die sog. "Untermenschen", die für niedere Arbeiten verwendet werden und denen keine Menschenrechte zugestanden werden.


Jedenfalls müssen keine Medikamente mehr an Tieren getestet werden,
wenn man sie auch direkt an Stammzellen testen kann.
Das ist ja der Hauptgrund von Tierversuchen - zu sehen wie etwas beim Menschen wirken könnte.
Wenn man das nun direkt machen kann,
dann braucht es ja keine Tiere mehr dazu.
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Beitragvon nevermore » Sa 31. Jan 2009, 21:22

seirex hat geschrieben:Jedenfalls müssen keine Medikamente mehr an Tieren getestet werden,
wenn man sie auch direkt an Stammzellen testen kann.
Das ist ja der Hauptgrund von Tierversuchen - zu sehen wie etwas beim Menschen wirken könnte.
Wenn man das nun direkt machen kann,
dann braucht es ja keine Tiere mehr dazu.


Das ist mir schon klar. Ich sehe es auch nicht nur negativ, sondern wie gesagt zweischneidig. Den Tieren bleiben Medikamententests erspart, aber es gibt auch andere Arten von Tierversuchen (Maus mit menschlichem Ohr auf dem Rücken), die auch nicht tierfreundlicher sind.
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Beitragvon seirex » Sa 31. Jan 2009, 21:42

Da stimme ich dir ja auch zu,
denke jedoch, dass diese Art von Versuchen deutlich weniger sind,
als die zuvor.

Allgemein denke ich,
dass die Haltung der meisten Gegner der Stammzellenforschung lediglich aus eigenem Interesse resultiert.
Die Argumente die sie aufführen setzten bei Vorurteilen an und schüren diese Unnötig.
Mich erinnert das Ganze an die Hetzkampagnen gegen Condome und Co
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Beitragvon Demona » Do 12. Feb 2009, 14:24

Ich weiß zwar nicht, warum man für diesen Preis unbedingt den Namen von Charles Darwin verwenden musste, aber diese Meldung fand ich schon wegen der Tatsache interessant, dass manche Menschen wohl zu spät ihr Gehirn einschalten.
Und zwar so spät, dass sie dadurch zu Tode kommen.

Anders kann ich mir nicht erklären, wie ein Inder glauben konnte, dass der Tiger von ihm eine Blumengirlande umgehangen bekommen wollte oder ein New Yorker vergaß seine 3,30 m lange Würgeschlange vergaß zu füttern.

Auszeichnung für den dümmsten Tod

Wie gesagt, was Darwin damit zu tun hat entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.
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