Okkultismus




Diskussionen über Themen, Sachbücher, Dokumentationen etc. am Rande der etablierten Wissenschaften

Beitragvon Kola » Fr 11. Jul 2008, 08:56

seirex hat geschrieben:Ich weiss noch genau, wie ich meinen Eltern erklärte, dass es keinen Osterhasen gibt.

Echt, den Osterhasen gibts gar nicht?? Verdammt, alles umsonst :mrgreen:

Demona hat geschrieben:Nun Religion hat ja auch m.E. nichts mit Okkultismus zu tun.

Nö, hat sie auch nicht. Okkultismus gehört zur Mystik, die von den etablierten Religionssystemen meistens nicht gerne gesehen wird, weil sie ohne Priester auskommt und sich somit der Kontrolle entzieht. Eine reine Machtfrage.
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von Anzeige » Fr 11. Jul 2008, 08:56

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Beitragvon Undine » Fr 11. Jul 2008, 09:31

Ein sehr spannendes Thema.
Meine Erfahrungen mit Okkultismus halten sich eher in Grenzen. Das liegt nicht an einem mangelnden Interesse, sondern eher an der Zeit, die mir fehlt, mich intensiv mit der Thematik zu beschäftigen. So werde ich mir mit Sicherheit nachher mal die links die @nevermore gegeben hat, ansehen.
Für mich ist es logisch, dass wir weder alles sehen, noch kennen, wissen oder gar erklären können. Es wäre engstirnig alles nur als Unsinn abzutun. Ich kann auch nicht erklären, wie ein Fernseher funktioniert, dennoch tut er es und viele Menschen wissena auch warum- :lol:
Ich habe (wie vielleicht viele andere Menschen auch) im Teenageralter begonnen mich mit Dingen wie Kartenlegen, I-Ging und Gläserrücken zu beschäftigen. Letzeres haben meine Freundin und ich gemeinsam gemacht, aber nach einem Schlüsselerlebnis ganz schnell wieder damit aufgehört. Da ich bereits in diesem Alter immer nach logischen Erklärungen gesucht habe, habe ich begonnen, mich auch in der Theorie mit dem Thema Okkultismus zu befassen. Aber wie eingangs schon gesagt, nicht so umfassend, wie ich es gerne einmal tun würde und wohl auch werde. Ich finde die Thematik Hexenkulte/magische Orden super spannend. Sollte jemand von Euch da eine Buchempfehlung haben, so würde ich mich freuen.
Was das Kartenlegen betrifft, so tue ich das heute noch, wenn ich Zeit und Muße habe. Mit dem Crowley Tarot habe ich mich intensiver beschäftigt und dadurch auch zwangsläufig mit dem Herren selber und den Erklärungen von Jung, der mir auch in anderen Bereichen schon über den Weg gelaufen war.

Das Thema Satanismus finde ich sehr interessant. Wobei ich hier nicht von vampirartig gekleideten Jungendlichen spreche, die ihre Abende tierbluttrinkend auf Friedhöfen verbringen, sondern das sich auseinandersetzen mit der angeblichen Gegenseite. Leider ist das Thema so okkult, dass man nur wenig darüber in Erfahrung bringen kann.

LG
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Beitragvon seirex » Fr 11. Jul 2008, 12:01

@Demona

Mit Religion meine ich jeglichen Glauben an Übernatürliches usw.

LG

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Beitragvon Kola » Fr 11. Jul 2008, 21:37

Undine hat geschrieben:Ich finde die Thematik Hexenkulte/magische Orden super spannend. Sollte jemand von Euch da eine Buchempfehlung haben, so würde ich mich freuen.

Literatur zum Thema Magische Orden:

Fraternitas Saturni: Der bekannteste deutsche Magier ist wohl zur Zeit Frater VD. Lesenswert ist in dem Zusammenhang seine 'Hohe Schule der Magie' I und II. Im zweiten Teil geht er näher auf die FS ein, der er sehr nahe stehen soll. Der erste Teil beinhaltet Verschiedenes über Magie. Ich persönlich finde das Buch etwas unübersichtlich. Vielleicht liegts daran, dass VD früher mal Chaosmagier war :wink:

Zum Golden Dawn hat Israel Regardie eine Menge veröffentlicht. Er war Psychologe, hat stark nach Reich und Jung gearbeitet, war Mitglied in der Stella Matutina und eine zeitlang der Sekretär von Crowley. Lesenswert wäre hier das 'Magische System des Golden Dawn' oder die 'Elemente der Magie'. Das erste beinhaltet einen großen Teil der Schriften des GD, die Regardie veröffentlicht hat, als die britische Sektion des GD auseinander brach. 'Elemente der Magie' ist ein kleines Büchlein, das hauptsächlich vom Zusammenhang zwischen Magie, Kabbala und Psychologie handelt.

Was den OTO betrifft, so richtet der sich maßgeblich nach Crowleys Werk, also vor allem nach dem Buch des Gesetzes und was Crowley sonst noch so geschrieben hat.

Bei den Hexenkulten ist 'The Spiral Dance' (auf deutsch 'Der Hexenkult als Ur-Religion der Großen Göttin') von Starhawk sehr zu empfehlen, als eins der grundlegenden Werke über Wicca, sowie 'A Guide for the solitary practitioner' von Scott Cunningham.

Wenn du noch mehr brauchst, sag Bescheid :wink:

Undine hat geschrieben:Was das Kartenlegen betrifft, so tue ich das heute noch, wenn ich Zeit und Muße habe. Mit dem Crowley Tarot habe ich mich intensiver beschäftigt und dadurch auch zwangsläufig mit dem Herren selber und den Erklärungen von Jung, der mir auch in anderen Bereichen schon über den Weg gelaufen war.

Ja, den Crowley-Tarot finde ich auch am schönsten, obwohl der manchmal etwas 'blutrünstige' Bilder hat. Und ich komme immer mit der veränderten Reihenfolge durcheinander *lach*

Undine hat geschrieben:Das Thema Satanismus finde ich sehr interessant. Wobei ich hier nicht von vampirartig gekleideten Jungendlichen spreche, die ihre Abende tierbluttrinkend auf Friedhöfen verbringen, sondern das sich auseinandersetzen mit der angeblichen Gegenseite. Leider ist das Thema so okkult, dass man nur wenig darüber in Erfahrung bringen kann.

Vermutlich aus gutem Grund. Die beinharten satanischen Orden sind glaube ich alles andere als handzahm. Es ist sicherlich auch sinnvoll, sich mal mit der Gegenseite auseinander zu setzen. Trotzdem kann ich den Ansatz nur schwer nachvollziehen: Die Satanisten bekämpfen das Christentum, aber ohne es würden sie nicht existieren. Irgendwie ist mir das zu hoch *lach*
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Beitragvon nevermore » Fr 11. Jul 2008, 21:48

@Kola, ja, soweit ich das beurteilen kann (bin nicht die Yoga-Kennerin), ist die Organisation (bzw. das Fehlen einer Organisation) dem Yoga in etwa vergleichbar.

Also was den La Vey Satanismus betrifft, wohl eine der Hauptströmungen, kommt man sehr gut an Informationen. Schon der englische Wikipedia-Artikel ist recht informativ, und die Satanische Bibel muss man auch nicht in obskuren Buchläden suchen. Aber ich muss sagen, was ich bisher darüber gelesen habe, finde ich so weltbewegend jetzt nicht.
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Beitragvon Undine » Di 15. Jul 2008, 13:21

@Kola, ganz vielen Dank an Dich für die Buchempfehlungen. Ich werde mich auch noch mal ein wenig im Netz umsehen. Leider habe ich im Moment nur wenig Zeit.


Kola hat geschrieben:Trotzdem kann ich den Ansatz nur schwer nachvollziehen: Die Satanisten bekämpfen das Christentum, aber ohne es würden sie nicht existieren. Irgendwie ist mir das zu hoch *lach*


Nachdem was ich gelesen habe, bekämpfen sie nicht wirklich das Christentum, sondern sind sich wohl der Tatsache bewußt, dass die eine Seite die andere braucht, um existieren zu können. Ohne Licht kein Schatten :wink:
Dem von @nevermore angesprochenen Wikipedia Artikle konnte ich jedenfalls nicht entnehmen, dass das Ziel des (La Vey) Satanismus die erklärte Vernichtung des Christentums ist. Nevermore hat recht, weltbewegend ist das alles nicht. Ich habe mir mal die Seite der Chruch of Satan angesehen (Wenn mein Arbeitgeber verfolgen sollte, wo ich in der Pause rumsurfe, bekommt er entweder Angst. oder schmeißt mich direkt raus :lol: ), und ich kann nur sagen, das ganze wirkt auf mich wie ein schlechter Witz. Du meine Güte, dieser kostümierte La Vey sieht aus wie Jürgen von Der Lippe, der hatte sich doch auch mal in irgendeiner seiner Shows als Teufelchen verkleidet... So richtig ernst nehmen kann ich das nicht.
Ich kann gar nicht glauben, wie schlecht diese Darstellung ist. Oder aber das Ganze dient als 'Abschreckung' nach außen, um umso besser im Verborgenen agieren zu können.

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Beitragvon Kola » Di 15. Jul 2008, 22:01

Undine hat geschrieben:@Kola, ganz vielen Dank an Dich für die Buchempfehlungen. Ich werde mich auch noch mal ein wenig im Netz umsehen. Leider habe ich im Moment nur wenig Zeit.

Gern geschehen :)

Undine hat geschrieben:Dem von @nevermore angesprochenen Wikipedia Artikle konnte ich jedenfalls nicht entnehmen, dass das Ziel des (La Vey) Satanismus die erklärte Vernichtung des Christentums ist. Nevermore hat recht, weltbewegend ist das alles nicht.

LaVey ist glaub ich auch eher auf der Showbühne zu Hause. Seine Church of Satan predigt so eine Art Gesellschaftssatanismus, der die Moral der westlichen Welt auf einer intellektuellen Ebene in Frage stellt, sich aber, was die Rituale betrifft, in erster Linie auf die Außenwirkungen verlässt.

Es gab mal den Spruch, dass ein 'echter' Satanist christlicher Priester sein müsse, weil nur der die christlichen Rituale und Symboliken verstehen und umdrehen kann, um ihre umgekehrte Kraft zu nutzen. Das wäre ja eigentlich der ritualtechnische Sinn der Operation. Aber ich glaube nicht, dass man von solchen Gruppen irgendwo im Internet etwas findet. Ist vermutlich auch besser so :wink:
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Beitragvon Undine » Mi 16. Jul 2008, 09:38

Kola hat geschrieben:
Es gab mal den Spruch, dass ein 'echter' Satanist christlicher Priester sein müsse, weil nur der die christlichen Rituale und Symboliken verstehen und umdrehen kann, um ihre umgekehrte Kraft zu nutzen. Das wäre ja eigentlich der ritualtechnische Sinn der Operation. Aber ich glaube nicht, dass man von solchen Gruppen irgendwo im Internet etwas findet. Ist vermutlich auch besser so :wink:


Das klingt für mich schon eher schlüssig, und ich nehme auch an, dass solche Gruppen wohl eher keinen Internetauftritt haben. Ich muß allerdings zugeben, dass mich genau das reizen würde, und ich gerne mehr darüber wüßte. (Oops, wahrscheinlich wäre ich auch Todesser geworden :lol:)
Diesen Showsatanismus könnte ich nicht ernst nehmen. Das fängt schon dabei an, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Böse zwangsläufig pferdefüssig und gehörnt daher kommen würde. Warum sollte das Böse häßlich sein?

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Beitragvon frared » So 20. Jul 2008, 14:37

ich hab in stockport ein nettes buch auch zum thema innerer wahrnehmung, aber durch yogische technik. mE unterscheiden sich tao und yoga nicht so sehr, also in dem eher innerlichkeit das ziel ist als, erm, äußerlichkeit.

ich glaube es 'the sacred geography of the body' also eine exploration von dem verhältnis zwischen körper und erleuchtung, was ich so spannend finde.
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Beitragvon nevermore » Fr 25. Jul 2008, 16:23

frared hat geschrieben:mE unterscheiden sich tao und yoga nicht so sehr, also in dem eher innerlichkeit das ziel ist als, erm, äußerlichkeit.


Die Systeme sind auch sehr artverwandt und überschneiden sich z.T. auch. Tibetischer Buddhismus hat auch eine Art Yoga, und im Taoismus gibt es Übungen, die yoga-verwandt sind. Das Chakrensystem ist sowieso praktisch überall fast das gleiche.

ich glaube es 'the sacred geography of the body' also eine exploration von dem verhältnis zwischen körper und erleuchtung, was ich so spannend finde.


Ist das das Buch, von dem du mal vor einem halben Jahr oder so erzählt hast?
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