Ich fand diesen Aufsatz zusammen mit dem frareds den besten des Wettbewerbs; allerdings werden einige Sichtweisen sicher unter einigen Fans kontroverse Reaktionen hervorrufen. Ich bin gespannt, was ihr darüber denkt.
Insider/Outsider: Die wahren Enthüllungen der Prequel Trilogie
Von ezekiel22x
Seit der Entstehung von Star Wars 1977, als ein pulp-inspirierter B-Film in einem Werk galvanisierte, das beinahe augenblicklich Kult-Status erreichte, ist weithin bekannt, dass der Charakter des Darth Vader eine tragische Existenz war. Zu jener Zeit war die Handlung, die später den schwarz-gekleideten Antagonisten als Lukes Vater enthüllen sollte, entweder nur vage oder noch gar nicht entwickelt. Aber auch das grundlegendste und rudimentärste Wissen über Vader informierte das Publikum, dass er den Orden, den er einst diente, verriet und ermordete. Vader wurde als gefallener Engel betrachtet, ein guter Mann, der Moral und gesellschaftliche Verpflichtung fahren ließ, um einen Lebensweg zu verfolgen, der nur erreichbar war, indem man sich einer von Philosophie unterwarf, die von Hass, Mord und gewalttätiger Aggression gegenüber allen geprägt war, die sich dem faschistischen Regime nicht unterwarfen. Alle Evidenz deutete auf einen Mann hin, der alle vorbestimmten Erwartungen seiner Gruppe zerstörte, indem er bewusst ein vom Bösen bestimmtes Leben wählte. Man nahm an, dass Anakin Skywalker derjenige war, der die ganze Galaxis im Stich ließ - nicht umgekehrt.
So bot die Prequel Trilogie eine verblüffende Enthüllung, die, während sie nicht sofort als Plot Twist wie in "Das Imperium schlägt zurück" erkennbar war, dennoch einen cineastischen Moment des Schocks präsentierte, der den größeren Handlungsbogen dreier Filme überspannte. Um das volle Gewicht der wahren Ursache des Falls von Anakin Skywalker zu erfassen, ist es essenziell, die Insider/Outsider-Dualität zu erkennen, eine Schlüsseleigenschaft, die als Basis sozialen Ausschlusses auftritt. Ganz einfach ausgedrückt, ist es wegen der Natur einer Gruppe unumgänglich, dass getrennte Entitäten außerhalb der Struktur existieren, egal ob diese Individuen auf Spaltung aus sind oder nicht.
Vom ersten Moment an, in dem wir ihn als Jungen in “Die dunkle Bedrohung” treffen, ist Anakin Skywalker stets zu der Behaglichkeit und der Vertrautheit hingezogen, die mit Akzeptanz und offizieller oder inoffizieller Mitgliedschaft in einer gegebenen Gruppenentität einhergehen. Obwohl dieser Junge ein Sklave ist, deutet der Film darauf hin, dass der junge Skywalker der ewige Optimist ist, und deshalb ein relativ angenehmes Leben führt. Er hat offensichtlich ein respektvolles Verhältnis mit seinem Eigner und Arbeitgeber, wie Wattos scheinbare Bereitwilligkeit zeigt, den Jungen immer wieder einmal früher nach Hause gehen zu lassen, ebenso wie die Tatsache, dass Skywalker und seine Mutter ein wohnliches Zuhause haben. In seinem Zimmer sind eine Fülle von Teilen, mit denen er zum Spaß herumbasteln kann, was nahe legt, dass Watto dem Jungen entweder die Mittel gibt, solche Dinge zu kaufen, oder ihm aber anderweitig nutzlose Überbleibsel aus dem Laden überlässt. In jedem Fall ist dies der Beweis, dass ihr Verhältnis mehr als nur Meister und Sklave ist. Watto scheint sich wirklich darum zu kümmern, dass der Junge als Kind ein gewisses Maß an Normalität erfährt. Es ist ein subtiles, aber todsicheres Zeichen, dass, von einem gewissen Standpunkt aus, Watto Anakins anfängliche Vaterfigur ist.
Davon abgesehen unterhält Anakin auch andere interpersonelle Netzwerke auf Tatooine, die Evidenz sind für den intrinsischen Wunsch des Jungen, immer ein Insider zu sein. Es gibt eine Gruppe von Nachbarskindern, mit denen er interagiert, und es existieren eng gestrickte Untergruppen wie die, die aus Skywalker, Kitster und Wald besteht. Skywalkers warme Unterhaltung mit einer alten Frau, die mit Obst handelt, weist ebenfalls auf seine Tendenz hin, immer Gefährten zu suchen. Diese Tatsache wird weiter bestätigt, als der Junge erstmals die Gruppe Qui-Gon Jinn, Padme Amidala und Jar Jar Binks trifft. Innerhalb von Sekunden nachdem sie den Laden betreten, kommt Anakin mit der List, Padme, ein Mädchen, das mehrere Jahre älter ist als er, für eine außergewöhnliche Schönheit zu erklären (erinnern wir uns, dass diese kühne Erklärung von einem Jungen in einem Alter kommt, in dem solche zarten Gefühle dem anderen Geschlecht gegenüber für gewöhnlich nicht existieren). Danach bietet er der Gruppe nicht nur eilfertig Schutz in seinem Zuhause an, sondern er riskiert sein Leben, um diesen Leuten zu helfen, von denen er nichts weiß, außer dass er zu ihnen gehören will.
Er wünscht sich das so sehr, dass er bereit ist, die ihm am nächsten stehende Person zurückzulassen, seine Mutter Shmi. Die Insider/Outsider-Dualität erweist sich hier als eine Kraft, die eine Familie auseinanderreißen kann. Shmi gibt Anakin nicht nur die Erlaubnis, sein Zuhause zugunsten des strahlenden Zentrums der Galaxis zu verlassen, sie drängt ihn buchstäblich dazu, diese Entscheidung selbst zu treffen. Indem sie Anakin aus dem familiären Zirkel der Bequemlichkeit seines Lebens auf Tatooine zwingt, hofft sie, dem Jungen ein besseres Leben zu verschaffen, in der Form, dass er in der neueren, größeren Gruppe des Jedi-Ordens akzeptiert wird. Das erste echte Beispiel von Tragödie in der Saga ist damit offensichtlich, dass Shmi ihren Sohn geradezu zwingt, ein bequemes Leben aufzugeben zugunsten eines Lebens, in dem er seinen Lebensunterhalt verdient, indem er eine Waffe führt. Da Anakin die Naivität eines kindlichen Weltbilds hat, ist er unfähig, diese drastische Veränderung als irgendetwas anderes zu begreifen als die Gelegenheit, weiterhin das zu tun, was er sein Leben lang getan hat: Einen Platz in einer Gruppe zu finden, die seine Gegenwart begrüßt.
Spulen wir vor zu “Angriff der Klonkrieger”, und auf den ersten Blick ist der ältere Anakin Skywalker weit von dem fröhlichen Jungen entfernt, der in „Die Dunkle Bedrohung“ dargestellt wurde. Ihn ersetzt eine ältere, angstgeplagte Version seiner selbst, die eine übermäßig bittere Weltsicht hat. Anakin ist schnell dabei, seinen Mentor Obi-Wan zu beschuldigen, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Außerdem zeigt der junge Mann ein Verhalten, das an problematisch grenzt, wie seine fortdauernde Fixierung auf Senatorin Amidala zeigt, eine Frau, die er vorher nur als kurze Bekanntschaft kannte. Insgesamt könnte man sagen, dass diese Eigenschaften einen Charakter darstellen, der vielleicht zu weit von dem in „Die Dunkle Bedrohung“ gezeigten entfernt ist. Diese Kritik der „Off-Screen“-Entwicklung wäre vielleicht problematischer, wenn nicht „Die Dunkle Bedrohung“ dem Publikum alles zeigen würde, was man über Anakins Pflegschaft unter den Jedi wissen musste.
Denn schließlich ist es klar, dass Qui-Gon den Jungen im ersten Film nicht aus einer moralischen Verpflichtung, die Sklaverei zu beenden, befreite, sondern weil Anakin für den Jedi-Orden nicht viel mehr als ein Werkzeug war, um eine Prophezeiung zu erfüllen. Wenn Qui-Gons Unwillen, für Shmis Freiheit zu kämpfen, nicht Bestätigung genug für die problematische Natur des Jedi-Ordens war, dann ist es Anakins Charakterisierung in „Angriff der Klonkrieger“ mit Sicherheit. Die Jedi kümmerten sich nicht darum, Anakin durch Liebe und Mitgefühl zu akzeptieren, diejenigen Ideale, die er damit assoziierte, Mitglied einer Gruppe zu sein. Sie wollten nur eine Gelegenheit, ihn in eine Waffe zu formen, um eine vage Prophezeiung zu initiieren. So kommt eine andere Tragödie ins Leben, da der Anakin Skywalker in „Angriff der Klonkrieger“ nicht mehr ist als ein Mann, dem klar wird, dass er ein sehr schlechtes Los gezogen hat.
Aber selbst als zögerliches Mitglied der Jedi kann Anakin nicht anders, als diese negativen Attribute für sich selbst zu reklamieren. Er folgt der Vorliebe der Jedi, Leute in Situationen zu zwingen, die sie nicht brauchen, und macht weiterhin aggressiv Padme den Hof. Wir sehen eine Unzahl von Sequenzen, die manche Kritiker und Fans als unbeholfen und unglaubwürdig verdammen, in denen Anakin fortdauernd verschnörkelte Liebesreden auf eine Padme loslässt, die sich in Unbehagen windet. In Wirklichkeit gibt es gute Gründe anzunehmen, dass diese „romantischen“ Szenen absichtlich unbeholfen sind, denn vom inhaltlichen Standpunkt aus beschreibt dieses Wort am besten die Natur von Anakins und Padmes Beziehung. Dennoch überredet Anakin sie, und formt sie damit in derselben Weise wie die Jedi ihn geformt haben. Es war klar, dass Anakin keine familiäre Gruppe mehr hatte, der er angehörte, und so schaffte er sich eine eigene. Padme wurde zu der Frau in seinem Leben, die die zweifache Rolle von Mutterfigur und Lebensgefährtin innehatte. R2-D2 wurde zum Äquivalent eines seiner Kindheitsfreunde, immer willens, ihn begeistert zu unterstützen, egal wie die Situation war.
Und da Obi-Wan Kenobi inadäquat war, die Rolle des Behelfs-Vaters auszufüllen, griff Anakin natürlich nach Kanzler Palpatine. Schließlich war Anakin nicht mehr der Outsider, der er unfreiwillig geworden war, nachdem er als Junge Tatooine verlassen hatte. Seiner Natur treu bleibend hatte Anakin eine Familie gefunden, die er selbst geschaffen hatte.
Von diesem Punkt an kulminiert die Geschichte mit “Die Rache der Sith”, dem Prequel-Teil, von dem einige sagen mögen, dass er die meisten dunklen Enthüllungen von allen Filmen enthält. Schließlich sehen wir hier Anakin Kinder ermorden, seine schwangere Frau würgen, und sein Leben einer bekannten Quelle des unverfälschten Bösen verpfänden. Diese Dinge sollten die wahren Enthüllungen der Prequels sein, die Momente, in denen wir schließlich sahen, wie und warum Anakin Skywalker von Gnaden fiel und plötzlich auf dem dunkelsten Pfad wandelte.
Aber dies waren keine Enthüllungen, und es waren auch keine Momente schockierenden, überraschenden Horrors. Der Horror begann, als ein Jedi, eine Königin und ein Gungan einen schäbigen Laden in auf einem öden hinterwäldlerischen Planeten betraten. Das ist der erste der vielen Momente überraschender Plot-Twists a la „Das Imperium schlägt zurück“ in der Prequel Trilogie. Die Tragödie war Anakins Mutter, die ihn von sich weg und aus ihrem Leben schob; die Tragödie war Qui-Gon Jinn, der konfiszierte, was er mehr als Werkzeug denn als Person betrachtete; die Tragödie war Obi-Wan Kenobi, der es auf sich nahm, Anakin auszubilden, weil ihn ein sterbender Freund darum bat und nicht weil er sich danach selbst danach sehnte, den Jungen zu akzeptieren; die Tragödie war Padme Amidala, die Anakins Beharren, sie sollten zusammen sein, nachgab, anstatt ihren anfänglichen Instinkten zu trauen und ihn richtigerweise abzuweisen, die Tragödie war Palpatine, ein böswilliger Mann, der eine atmende Leiche auf Mustafar rettete, was vielleicht einer der wenigen Momente war, in denen jemand Anakin ehrliche Zuneigung zeigte.
Aber vor allem war die Tragödie Anakin Skywalker, der nichts mehr wünschte als ein Zugehörigkeitsgefühl zu Menschen, die ihm dieselbe Liebe anboten, die er so verzweifelt geben wollte.
Die zugehörige Diskussion ist hier: http://boards.theforce.net/the_star_war ... 9366/p1/?0