Mo 1. Jun 2009, 20:57
Demona hat geschrieben:Wir nahmen uns dies zum Anlass mal dem Mythos ST auf den Grund zu gehen und beginnen mit dem ersten Film. Voraus sei noch gesagt, dass die Mutterserie eigentlich keinen guten Start hatte und erst Fans bekam, als sie per Wiederholung lief.
Um dem Mythos auf den Grund zu gehen, würde ich persönlich schon bei der Original-Serie beginnen, aber ich beuge mich und beginne beim ersten Film
Nomad, die mächtige Sonde, die alles zerstört, was nicht perfekt ist, hält Cpt. Kirk in der alten Serie für ihren Schöpfer. Der Vergleich zu V'ger hinkt keinesfalls.
Was "Star Trek - Der Film" gleich zu Beginn geschafft hat: Er hat visuell eine überwältigende Atmosphäre geschaffen, die einen glauben lässt, tatsächlich einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Das Thema ist, wie in der alten Serie beinahe immer, auch im Film die "unbekannte Bedrohung" - eine Energiewolke, die alles mit Leichtigkeit zerstören kann, was sich ihr in den Weg stellt. Bis zum Ende hin weiß man nicht, was V'ger genau ist. Die Überraschung ist deswegen groß, nicht einer außerirdischen Gewalt gegenüberzustehen, sondern einem Stück Vergangenheit der eigenen Zivilisation. Damit hat Star Trek wie schon oft versucht (und in meinen Augen geschafft), Roddenberrys Vision von der Zukunft der Menschheit so realitätsnahe wie nur möglich an den Mann zu bringen.
Erwähnenswert ist auch, dass "Star Trek - Der Film" mit einer dreiminütigen Ouvertüre beginnt. Was man eher aus Zeiten des Monumentalfilms kennt, hat mit "Star Trek" und dem ebenfalls 1979 im Kino gezeigten Film "Das schwarze Loch" langsam ein Ende gefunden. Ouvertüren werden kaum noch verwendet, sind aber nicht vollends ausgestorben. Erwähnenswerte Filme mit Ouvertüren aus diesem Jahrzehnt wären "Dancer in the Dark" (2000) und "Kindom of Heaven" (2005, Director's Cut). Eine Liste mit Filmen, die mit Ouvertüren beginnen,
findet ihr hier.
Was das "Lexion des Internationalen Films" als Kritik über "Star Trek - Der Film" schreibt, kann etwas damit zu tun haben, dass Roddenberry keine bekannten Religionen unserer Welt in seine SF-Welt eingebaut hat. Zwar gibt es in einer TOS-Folge beinahe eine Hochzeit an Bord, die Kirk als Kaptain zwischen Besatzungsmitgliedern schließen kann, aber es ist keine Rede von einer Religion. Das "Lexion des Internationalen Films" ist noch heute unter katholischer Leitung.
"Langweilig inszeniert, stereotyp in der Figurenzeichnung und mit einem pseudo-philosophischen Überbau." kann ich als Kritik wirklich nicht nachvollziehen. Man hatte Roddenberry damals schon vorgeworfen, eine satanisch aussehende Kreatur in der Rolle des 1. Offiziers zu zeigen.
Ich bezeichne den ersten Film gern als den philosophischen, den sechsten hingegen als Politthriller.
Interessant auch für Insider ist, dass Grace Lee Whitney als
Yeoman Janice Rand zu sehen ist, die in der ersten Staffel von TOS fast in jeder Folge mitspielte. Außerdem wird Pilles in der alten Serie oft erwähnte Angst vor dem Beamen aufgegriffen und man erfährt, was man sich unter einem Transporterunfall vorstellen kann.
Liebe Grüße,
Eve