Alles rund um die magische Welt von Harry Potter
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Di 8. Jul 2008, 09:35

Da hatte ich gestern abend mal keine Zeit, ins Nezt zu gehen, und verpasse Eure interessante Diskussion!
Zunächst kann ich Nevermores Meinung bezüglich Buch Snape absoult teilen. Auch für mich hat es krankhafte Züge, wie Snape sich was Lily betrifft verhält. Er trauert nicht nur um jemanden, den er geliebt hat und bereut, dass er mitverantworlich an ihrem Tod war, sondern er war über alle Jahre praktisch besessen von ihr. Das ist einer der Punkte, warum mich DH so entäuscht. Ich hatte schon beim lesen der Bücher die Ahnung, dass zwischen Snape und Lily eine Verbindung bestehen mußte. Für mich wäre es auch ok gewesen, wenn er sich selber nicht hätte verzeihen können und als 'Wiedergutmachung' und auch aus Verantwortungsbewußtsein heraus auf Harry aufpaßt. Klar, ist er hier hin und her gerissen, da Harry ja auch ein Teil von James ist. Das erklärt seine Haltung dem Jungen gegenüber. Was dann in DH über ihn geschrieben worden ist, paßt meines Erachtens nicht zu dem Charakter, wie er in den vorangegangenen Bänden dargestellt worden ist und auch nicht zur Darstellung Rickmans. Wie @Nevermore schreibt: Er ist ein Handlanger Dumbledores, der außer seiner Liebe zu Lily keinen anderen Grund hat, wieder auf der 'guten' Seite zu stehen. Für mich ist die Figur Sanpe damit zu einem schwachen Charakter geworden, denn erst war er ein Wasserträger für Voldemort (leider hat uns JKR nie wirklich verraten, warum er zu Voldemort gegangen ist-) und dann für DD. Für mich ein eine Entwicklung, mit der ich nie gerechnet hätte, denn sowohl der Buch als auch der Film Snape waren für mich zwar (auf eine angenehme Art :wink: ) fies, aber auch bodenständig und verlässlich.
Um ehrlich zu sein, war es für mich nach der Lektüre von DH so, als hätte man mir meinen besten Freund genommen... :resent:

LG Undine

Di 8. Jul 2008, 09:35

Di 8. Jul 2008, 11:09

Undine hat geschrieben:Für mich wäre es auch ok gewesen, wenn er sich selber nicht hätte verzeihen können und als 'Wiedergutmachung' und auch aus Verantwortungsbewußtsein heraus auf Harry aufpaßt.

Ironischerweise hat er das ja, und nicht nur für Harry. Er macht seinen Job anfangs vor allem, weil AD es von ihm verlangt und weil er sonst nicht weiß, wie er mit seiner Schuld fertig werden soll. Später fängt er an, auch anderen Leuten zu helfen, soweit das in seiner Macht steht, aus eigenem Antrieb und ohne dass AD ihm im Nacken hängt. Sein Verantwortungsgefühl wächst mit der Zeit, auch wenn sich an seiner 'freundlichen' Art nichts ändert. Und gerade das wird in DH deutlich.

Letztlich ist sein Hauptziel ja nicht nur, Harry zu schützen, sondern vor allem an LV Rache zu nehmen. Das zeigt sich in Band fünf ganz deutlich, als er sich mit Harry beim Okklumentik-Unterricht in die Wolle kriegt.

Undine hat geschrieben:denn sowohl der Buch als auch der Film Snape waren für mich zwar (auf eine angenehme Art :wink: ) fies

*lach* Ich finde Snapes Verhalten zum Teil extrem, aber bei bestimmten Stellen kann ich mir das Grinsen auch nicht verkneifen :mrgreen:

Di 8. Jul 2008, 14:36

Okay, bei expliziten Band-7-Themen kann ich nicht mitreden, aber ich habe im Gefühl, dass man für die letzten beiden Filme Snape durchaus so darstellen wird, wie es im Buch nicht rübergekommen ist. Rein (film)dramaturgisch gesehen wäre es klug, dass sie Snape so darstellen werden: Er trauerte all die Jahre um Lily, die er über alles geliebt hat und er bereut, dass er mitverantworlich an ihrem Tod war.
Ich wette, dass in der Verfilmung nichts von einer Obsession zu merken wäre. Andererseits frage ich mich aber, warum Harry seinem Sohn den Namen Severus gegeben hat, wenn der nicht einmal Reue für den Tod an seinen Eltern gezeigt haben soll. Vielleicht fällt es Snape auch nur schwer, wirklich zu zeigen, was er fühlt - aber dafür sind seine Fans da, die jedes seiner Worte analysieren und jede Handlung interpretieren, um etwas Gutes darin zu entdecken (ich nehm mich da auch nicht aus) *höhö* :wink:

Di 8. Jul 2008, 17:02

@ Kola: Ja, er ist schon ein Sonnenscheinchen, nicht wahr? :ja:
@ Eve: Ich könnte mir vorstellen, dass Du nach der Lektüre von DH Dir wünschen würdest, Rickman würde seine Darstellung nicht anpassen. :lol: Oder möchtest Du einen über ein Foto von Lily gebeugten Rotz und Wasser heulenden Snape sehen? *Schauder*

LG
Undine

Di 8. Jul 2008, 17:10

Kola hat geschrieben:Positiv ist daran, dass Snape in der Lage ist, überhaupt Gefühle wie Liebe zu empfinden. Diese Fähigkeit hat man ihm zu Anfang ja nicht unbedingt angesehen und sie unterscheidet ihn damit von einigen anderen Charakteren im Buch.


Liebe empfinden konnte Bellatrix auch - JKR bestätigte nochmals ausdrücklich im Interview, dass Voldemort ihre große Liebe gewesen sei. Das allein macht sie nicht zu einem positiven Charakter und die obsessive Art ihrer Liebe ist auch für mich nichts Positives oder Bewundernswertes. Auch bei ihr könnte man sagen, ihre Liebe habe sie bei Voldemorts Stange gehalten. Der Hauptunterschied zu Snape ist mE, dass Snape sich auf die "gute" Seite geschlagen hat und Bellatrix auf die "böse". Insofern ist das Ergebnis von Snapes Liebe positiver als das von Bellatrix' Liebe, er hat sich sozusagen für das "bessere" Zielobjekt entschieden. Was die Fähigkeit zu lieben an sich betrifft, sehe ich aber nicht, wie er da besser als z.B. Bellatrix ist.

Für mich wirkt Snape post DH vor allem wie jemand, der mit seiner Vergangenheit nicht abschließen kann und sich entschieden hat, sein Leben in Selbstquälerei zu verbringen, quasi als "Selbstbestrafung". Eine Art Märtyrertyp. Um mit einem gewissen Sicherheitschef namens Mr. Garibaldi zu sprechen, der über eine bestimmte Sorte Helden sagte: "I think they're looking for something worth dying for, because it's easier than to find something worth living for." Ich muss sagen, post DH fällt Snape für mich exakt in diese Kategorie.

Di 8. Jul 2008, 17:46

@ nevermore: Was Rowling in ihren Interviews sagt, zähle ich ehrlich gesagt nicht zum Canon. Wenn es wichtig gewesen wäre, hätte es in den Büchern stehen müssen, ist aber nur meine Meinung. Die Kategorie, die du erwähnst, würde in meinen Augen auch zu Snape passen. Es hat eben niemand anderes sein Herz (ja, er hat offensichtlich eines) erobern können. Ich finde auch, Snape hatte gar keine Möglichkeit, mit der Vergangenheit abschließen zu können, selbst wenn er gewollt hätte, denn die Situation, in der er sich jahrelang befand, war viel zu verfahren. Hinzu kam die ständige Erinnerung an früher, wenn er Harry gesehen hat. Letztendlich hat er doch nur noch dafür gelebt, Voldemort tot zu sehen und weil das nur durch Harry möglich war, hat er ihn beschützt, auch wenn er ihn nicht leiden konnte.


Undine hat geschrieben:@ Eve: Ich könnte mir vorstellen, dass Du nach der Lektüre von DH Dir wünschen würdest, Rickman würde seine Darstellung nicht anpassen. :lol: Oder möchtest Du einen über ein Foto von Lily gebeugten Rotz und Wasser heulenden Snape sehen? *Schauder*



Oh ja, Gefühlsausbrüche *klatscht in die Hände*...

Eve öffnet ein neues Worddokument und haut in die Tasten.

"Wo komme ich plötzlich her?", fragte Harry verdutzt.
Aufblickend erklärte Eve: "Ich schreibe eine FF über dich und jetzt sei so lieb und geh zu Snape rüber."

Nachdem Harry seinen Kopf gedreht hatte, blickte er auf seinen Zaubertränkemeister, der zusammengekauert in einer Ecke sitzend Rotz und Wasser heulte, während er ein Foto von Harrys Mutter betrachtete. Er wirkte wie ein Häufchen Elend.

"Der kann mich mal! Ich kann ihn nicht ausstehen..."
Etwas zornig, weil Harry nicht parierte, gab Eve ihm einen Schubs in Richtung Severus und forderte: "Tröste ihn ein wenig."
"Wie bitte?", fragte Harry verdattert. "Ihn trösten? Dabei trägt er doch die Schuld am Tod meiner Mutter."

Snape, der diesen Vorwurf nebenbei vernommen hatte, begann noch viel lauter und kläglicher zu Heulen, so dass Harry seufzen musste, weil der einst so disziplinierte Mann ihm unerwartet leid tat. Hilfe suchend blickte Harry zu Eve, die einmal tief Luft holte. Ohne dass sie ihn nochmals auffordern musste, ging Harry zu Snape hinüber und legte ihm zaghaft eine Hand auf die zitternde Schulter.

"Gut", sagte Eve und schob sich die Tastatur zurecht. "Den Rest erledige ich."
Verunsichert und ein wenig skeptisch fragte Harry: "Was für eine Art Geschichte soll'n das werden?"
Eve grinste tückisch und entgegnete: "Lass dich überraschen..."


(sorry, ist gerade mit mir durchgegangen... :oops: :wink: )

LG, Eve

Di 8. Jul 2008, 18:03

Eve hat geschrieben:@ nevermore: Was Rowling in ihren Interviews sagt, zähle ich ehrlich gesagt nicht zum Canon. Wenn es wichtig gewesen wäre, hätte es in den Büchern stehen müssen, ist aber nur meine Meinung.


Aus Band 7 geht es auch recht deutlich hervor, dass Bellatrix in Voldemort verliebt gewesen ist.

Die Kategorie, die du erwähnst, würde in meinen Augen auch zu Snape passen. Es hat eben niemand anderes sein Herz (ja, er hat offensichtlich eines) erobern können. Ich finde auch, Snape hatte gar keine Möglichkeit, mit der Vergangenheit abschließen zu können, selbst wenn er gewollt hätte, denn die Situation, in der er sich jahrelang befand, war viel zu verfahren. Hinzu kam die ständige Erinnerung an früher, wenn er Harry gesehen hat. Letztendlich hat er doch nur noch dafür gelebt, Voldemort tot zu sehen und weil das nur durch Harry möglich war, hat er ihn beschützt, auch wenn er ihn nicht leiden konnte.


Vielleicht wäre wirklich nichts zu ändern gewesen, ich hatte aber auch nicht den Eindruck, dass er wirklich etwas ändern hätte wollen - oder auch nur versucht hätte, an seiner Situation irgendetwas zum Positiven zu ändern. Zum Beispiel sein Lehrerdasein - ein verhasster Job, den er dadurch, wie er sich verhält, nur noch hassenswerter macht, denn es kann ihn wegen seines Verhaltens niemand wirklich leiden. Es gibt auch keine Anzeichen, dass er versucht hätte, sich mit irgendjemandem aus dem Lehrerkollegium ein paar angenehme Stunden zu machen, oder den Job in seiner Freizeit angenehmer auszugestalten, indem er da was tut, was ihn interessiert (in Fanfictions ja, im Canon kann ich mich nicht erinnern, dafür irgendein Anzeichen zu sehen).

Während man argumentieren kann, dass dies nach Voldemorts Rückkehr nicht möglich war, kann ich auch vor dessen "Wiederverkörperung" keine Anzeichen für Versuche Snapes erkennen, seinem Leben irgendetwas Positives abzugewinnen - obwohl das in dieser Zeit durchaus möglich gewesen wäre. Statt dessen zog er es vor, sich in seinem Kerker zu verkriechen, möglichst jeden von Kontaktversuchen abzuschrecken und sich Schuldgefühlen und Trauer um eine nie erwiderte Liebe zu ergeben - und das 14 Jahre lang, ohne dafür eine akute Notwendigkeit bestanden hätte. Das alles wirkt auf mich vor allem selbstquälerisch.

Di 8. Jul 2008, 18:27

nevermore hat geschrieben:Aus Band 7 geht es auch recht deutlich hervor, dass Bellatrix in Voldemort verliebt gewesen ist.

Okay, das wusste ich nicht.

Man hat aus den Bücher gar keinen Einblick in das Privatleben von Snape oder anderen Lehren erhalten, weswegen es ja auch keine Anzeichen gab, ob er nicht doch ab und an ein paar schöne Stunden mit einer Kollegin verbracht hat. Wir wissen nur, dass er gern lernt (er schien in der Denkarium-Szene ein Streber zu sein), dass er gut in Zaubertränken ist, dass er sich für die dunklen Künste interessiert und ggf. kann man erahnen, dass er gerne Bücher liest, was auch keine Gruppenbeschäftigung ist (ich kann mir Snape einfach nicht in einem Lesezirkel vorstellen...) :wink: Wir wissen auch erst, wie (schlecht) Snape seine Schüler behandelt, nachdem Harry aufgetaucht ist; ob Snape vorher aktiv versucht hat, sein Leben zu ändern, wird nicht erwähnt. Vielen Menschen, die etwas an ihrer Lebenssituation ändern wollen, schaffen es oft nicht. Ich halte es auch sehr gut für möglich, dass Snape einer Depression verfallen sein könnte und da kommt man selten alleine raus.

Den Job als Lehrer wird er behalten haben, weil er sich Dumbledore verpflichtet fühlte, aber in erster Linie ist wohl der Aspekt der Prophezeiung ausschlaggebend, denn Dumbledore musste damit rechnen, dass Voldemort zurückkehren könnte, weswegen Snape an seiner Seite bleiben sollte. Hätte Snape eine Familie gegründet und wäre ganz offiziell ein guter Freund von Albus gewesen, dann hätte er sicherlich nach Riddles Rückkehr zuerst seine Familie verloren und danach das eigene Leben. Vielleicht hat er sein Leben nicht geändert, weil er nicht noch mehr Menschen durch Voldemort verlieren wollte?

Di 8. Jul 2008, 18:39

@ Eve :laugh2: Genial! Danke, damit hast Du meinen Tag gerettet! Diese Szene würde ich dann doch gerne so sehen. Aber ob Rickman da mitspielt?



LG Undine (die sich immer noch blöde vor sich hinkichert)

Di 8. Jul 2008, 19:52

So 8)

nevermore hat geschrieben:Liebe empfinden konnte Bellatrix auch - JKR bestätigte nochmals ausdrücklich im Interview, dass Voldemort ihre große Liebe gewesen sei.

Der Unterschied zu Bella ist, dass Snape Mitleid empfinden kann, das kann Bella nun weiß Gott nicht. Bella fühlt sich von LV angezogen und folgt ihm blind, Snape ändert bewußt sein ganzes Leben vom Bösen zum Guten - wegen Lily. Besessen sind sie beide irgendwie, aber Snape entwickelt sich weiter, während Bella stagniert.

nevermore hat geschrieben:Um mit einem gewissen Sicherheitschef namens Mr. Garibaldi zu sprechen, der über eine bestimmte Sorte Helden sagte: "I think they're looking for something worth dying for, because it's easier than to find something worth living for." Ich muss sagen, post DH fällt Snape für mich exakt in diese Kategorie.

*grins* Wenn dem so wäre, dann wäre Snape gleich am Anfang gestorben, nachdem er zu AD gewechselt ist. Er hatte ja genug Möglichkeiten und spätestens auf dem Turm hätte er die Gelegenheit ergreifen können.
Mit seiner Vergangenheit konnte er schon deshalb nicht abschließen, weil er AD sein Wort gegeben hat, ihm zur Verfügung zu stehen. Und ein Gespräch mit Harry zu suchen übersteigt einfach seine Fähigkeiten, obwohl das der beste Weg gewesen wäre.

nevermore hat geschrieben:Zum Beispiel sein Lehrerdasein - ein verhasster Job, den er dadurch, wie er sich verhält, nur noch hassenswerter macht, denn es kann ihn wegen seines Verhaltens niemand wirklich leiden.

Den konnte er nicht ändern, er war Lehrer auf ADs und LVs Geheiß und Hogwarts war neben der Arbeitsstelle auch Schutz für ihn und auch verschiedene andere Leute, z. B Trelawney.

nevermore hat geschrieben:indem er da was tut, was ihn interessiert (in Fanfictions ja, im Canon kann ich mich nicht erinnern, dafür irgendein Anzeichen zu sehen).

Doch, er hat ein Hobby, er sammelt schleimige Dinger :mrgreen:

nevermore hat geschrieben:Statt dessen zog er es vor, sich in seinem Kerker zu verkriechen, möglichst jeden von Kontaktversuchen abzuschrecken und sich Schuldgefühlen und Trauer um eine nie erwiderte Liebe zu ergeben - und das 14 Jahre lang, ohne dafür eine akute Notwendigkeit bestanden hätte.

So genau wissen wir das nicht. Freunde konnte er sich nicht leisten, aus dem gleichen Grund wie Harry seine Beziehung zu Ginny beendet. Die einzige Freundschaft, die er offen zeigt, ist die mit den Malfoys und die wäre ihm fast zu Verhängnis geworden. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass er offenbar irgendwann daran geforscht hat, dunkle Flüche einzudämmen, er beschwert sich bei Harry, dass er "seine Abende für diese zähe Arbeit" (Okklumentik) opfern muss und er taucht bei den Quidditch-Spielen auf. Also eine Art Privatleben exisitert schon.

Undine hat geschrieben:@ Kola: Ja, er ist schon ein Sonnenscheinchen, nicht wahr?

Jau *lach*

@Eve: Geniale Einlage :mrgreen: :mrgreen:
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