von nevermore » Do 11. Sep 2008, 21:51
Gaiman hat zur Zeit des Lexikon-Prozesses recht ausführlich in seinem Blog über den Fall geschrieben und dort ausdrücklich abgestritten, jemals irgendwelche Äußerungen im Hinblick auf Ähnlichkeiten zwischen Timothy Hunter und Harry Potter von sich gegeben zu haben, oder dass es deswegen irgendwelche Diskussionen mit Rowling oder ihren Verlegern gegeben hätte - dies sei von anderen in die Welt gesetzt worden.
Bei Jill Murphy und ihrer "lausigen Hexe" vermute ich allerdings wirklich, dass da WB die Finger im Spiel hatten, denn um etwa dieselbe Zeit wie die Potter-Filmrechte wurden auch die Worst Witch-Filmrechte von WB aufgekauft.
Ich muss sagen, da der Beklagte nicht Vander Ark selber, sondern sein Verleger war, bin ich nicht so unglücklich, dass der eins auf die Finger bekommen hat, denn der muss Vander Ark regelrecht angelogen haben. Vander Ark selber halte ich eher für reichlich naiv. Die pdf-Files des Buchs waren zumindest im Mai auf der Webseite des Gerichts online und ich habe mir die auch angesehen. Ich habe ja schon einiges an Reference Guides gesehen, aber sowas ist mir noch nicht begegnet. Es sind nur die A-Z-Einträge der HP-Lexikon Webseite enthalten, nicht die Essays und das ganze andere Drumherum. Es ist ca. 50 Prozent der Webseite enthalten, wie gesagt nur der Lexikon-Teil. Leider hat Vander Ark den weitaus überwiegenden Teil mehr oder minder wörtlich aus den Büchern abgeschrieben, mit Veränderungen von ein, zwei Worten pro Satz. Bei Zitaten wurden oft nur die Kapitel als Quelle angegeben, häufig wurde auch ganz ohne Quellenangabe zitiert. Der eigene Beitrag ist nahe an Null. Wie gesagt, ich habe sowas in der Art noch nie gesehen und ich verstehe wirklich nicht, wie Vander Ark als Bibliothekar nicht klar sein kann, dass das so nicht zulässig ist.