Als Charles Darwin am 2. Oktober 1836 nach fast fünfjähriger Weltreise mit der ?Beagle? erstmals wieder Fuß auf englisches Festland setzte, stand er auch in seinem Kopf kurz davor, neuen Boden zu betreten. Er, der ehemalige Theologiestudent, er, der noch zum Zeitpunkt seiner Abreise mit dem Schiff geplant hatte, bei seiner Rückkehr eine Laufbahn als Landpfarrer einzuschlagen, er war nicht mehr der Gleiche. Zu viel hatte er unterwegs gesehen, zu viel eingesehen. In Darwin hatte sich etwas verwandelt. In ihm reifte und entfaltete sich bereits jener Gedanke, der sich wie kein anderer als korrosiv für unser herkömmliches Bild von Gott und der Welt erweisen würde. [...] Darwin kam in seinen letzten Lebensjahren selbst zu diesem ernüchternden Fazit, ebenso wie Nietzsche: Freier Wille, Verantwortung, Schuld ? all das erschien beiden Denkern als mehr oder weniger nützliche Fiktionen. Darwin notierte: ?Der Ekel vor Bösewichten (sollte) nicht mehr sein als der Ekel, den jemand bei faulem Essen empfindet. Mitleid sollte Ekel vertreiben. Denn Gemeinheit ist genauso wenig des Menschen Fehler wie körperliche Krankheit!!? Nietzsche sollte später von der ?Unschuld des Werdens? und der ?völligen Unverantwortlichkeit? des Menschen sprechen. Seele nach Darwin-Art, das ist nichts Göttliches, sondern Natürliches. Nicht unsere Seele ist göttlich, sondern wir Menschen haben Gott nach unserem Seelenbild geschaffen.
Ein interessanter Artikel und äußerst interessant ist das ganze Thema an sich, nicht zuletzt, weil es die Meinungen so extrem spaltet.
Darwin hat mit seiner "Evolutionstheorie" die Welt auf den Kopf gestellt und v.a. die Kommunisten des 19. Jh., allen voran Marx und Engels,haben diese dankend entgegengenommen.
Strittig ist aber, ob man überhaupt von einer "Evolutionstheorie" sprechen kann. Darwin hat zwar die Ursachen verschiedener Entwicklungen ausgemacht, aber in dem Sinne nicht deren Zufälligkeit widerlegt bzw. begründet. So argumentieren zumindest etliche Wissenschaftler, die ihm kritisch gegenüber stehen. Danach hat er bestenfalls eine Kette logischer Glieder entdeckt, die reaktive Quelle der Evolution, aber keine allgemein gültige Theorie aufgestellt.
Der sich daraus entwickelte Sozialdarwinismus ist ebenso ein Streitfall und repräsentiert sich v.a. in rechtsextremen Weltanschauungen und Denkweisen.
Darwin hat also bis heute nichts von seiner Aktualität verloren, was um so mehr beweist, wie sehr er die Welt mit seinen Gedanken geprägt hat.
Nicht unsere Seele ist göttlich, sondern wir Menschen haben Gott nach unserem Seelenbild geschaffen.
gott ist eine projektion. aber das verlangen nach dieser projektion stellt fuer mich immer noch etwas wahrhaftiges dar. es mag ja sein, dass evolution die herkoemmlichen vorstellungen von schoepfung zunichte gemacht hat, aber es scheint so, als wuerde wissenschaft gott nicht vernichten koennen (tschuldigung, nietzsche).
Sicher kann sie das nicht.
Wie ich die Tage gehört habe ist die Anzahl der extrem-Christlichen Gemeinden in Deutschland stark gestiegen.
Das ist ziemlich beunruhigend, wenn man sieht, was die alles in den USA anrichten
und hier auch schon versuchen.
Da kommen wir mal wieder zu unseren Politikern. Würden die in wichtigen Dingen mal schneller Entscheidungen treffen, dann hätten die auch nicht die Möglichkeiten.
Wenn ich überlege, wie lange das Theater schon wegen der Scientologen geht und dann wird einem Tom Cruise noch der rote Teppich ausgerollt und er erhält den Bambi. Anschließend konnte sich dann natürlich keiner erklären, wie das passieren konnte.
gott hat aber an sich damit nichts zu tun. deswegen kann ich religioes sein und glauben, aber nicht zur kirche gehen.
wissenschaft, mein eigentlicher aufhaenger, erfasst die realitaet nicht, die wir fuehlen koennen. es gibt leute, die sagen, wir sind nur dieser koerper, unsere sterblche huelle, und ich *fuehle*, dass das nciht alles ist. das kann ich nicht beweisen, das glaube ich nur, deswegen wird es wissentschaftlich, ausser vielleicht tiefenpsychologisch, nicht erfasst und ist demzufolge nicht existent.
Ich weiß nicht, was ist mit den Leuten von denen man sagt, dass sie den siebten Sinn haben?
Aberglaube oder gibt es wirklich Leute, die mehr fühlen und sehen als andere?
Wenn ich mir so die Aborigines ansehe und mir ihre Geschichte ansehe, dann glaube ich schon, dass doch was mehr gibt, als die Wissenschaft bis jetzt beweisen kann.
Und heißt es nicht auch, dass der Glaube Berge versetzt? Es muss ja nicht unbedingt der Glaube an Gott sein.
das meinte ich gar nicht. das kann schon sein, dass es aussersinnliche wahrnehmung gibt.
ich glaube nicht, dass ich mehr sehe oder fuehle als andere. ich hab eher den eindruck, dass ich auf diesen sachen sensibler gegenueberstehe, aber das kann natuerlich auch eine illusion sein.
Nicht unbedingt... Manchmal "denke" ich schon, dass es mir mehr geholfen hätte, auf mein Bauchgefühl als auf meinen Verstand zu hören...
Nur weil einige Sinne nicht voll ausgeprägt sind, heißt das ja nicht, dass es nicht existiert. Wenn ein "Sinn" verloren geht, dann verlässt du dich ja auch mehr auf die anderen.
Obwohl, wenn eine Freundin von mir sich auf ihren Orientierungssinn verlassen würde, dann würde sie wohl nie nach Hause finden. :mrgreen:
in der japanischen vorstellung ist der bauch der sitz der wahrhaftigkeit. (und wenn man ihn aufschlitzt, luegt man nicht - ist dann auch eher schwierig). ich glaube es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass es da sehr viele nervenstraenge hat, nur keine 'zentrale' in dem sinne. aber empfindlich isser schon und ich glaube immer, dass unser hass darauf (wegen uebergewicht und so) auch ein hass auf diese unkontrollierbaren gefuehle ist.