Mi 11. Feb 2009, 23:15
Mein Rechtsempfinden ist da etwas anders. Man kann nur für Vergehen abgestraft werden, über die ein ordentliches Verfahren abgehalten wurde. Wenn ein anderes Vergehen zur Debatte steht, muss es auch ein neues Verfahren geben. Alles andere ist Willkürherrschaft. Was den früheren Ausschluss betrifft, ist der Vatikan offenbar der Meinung, dass die damaligen Gründe aus heutiger Sicht nicht mehr ausreichend sind.
Wenn ich für ein Verbrechen bestraft werde, verliere ich ja nicht automatisch die deutsche Staatsangehörigkei
Mi 11. Feb 2009, 23:15
Mi 11. Feb 2009, 23:23
Die Kirche ist ein Verein, aus der man auch ohne weiteres ausgeschlossen werden kann.
Durch das Nicht-Ausschliessen der Pius-Brüder erklärt sich der Papst mit ihnen solidarisch.
Mi 11. Feb 2009, 23:26
seirex hat geschrieben:Wie auch immer. Fakt sind die grausamen Ansichten der Piusbrüder, weshalb sie ausgeschlossen werden sollten.
Dessen bedarf es keinem Verfahren, sondern einzig der Entscheidung des Papstes.
Da er das bis jetzt nicht getan hat, unterstützt er diese Ansichten.
Das ist ja auch der Grund für die momentan sehr hohe Austrittsrate in der katholischen Kirche.
Do 12. Feb 2009, 21:45
Aber ich finde, jetzt die Strategie zu fahren, sie waren aus anderen Gründen schon ausgeschlossen, also lassen wir sie ohne weitere Diskussion der Antisemitismusfrage halt jetzt gleich draußen, ist eine äußerst bequeme Lösung. Keine, die eine ausdrückliche Stellungnahme der Katholischen Kirche in der Frage der Ansichten der Pius-Brüder beinhaltet, erfordert. Im Gegenteil. Die Kirche würde sich damit um diese Stellungnahme herumdrücken.
Wenn sich die Kirche distanzieren will, dann gehören diese Leute für mich explizit aus dem Grund exkommuniziert, dass sie menschenverachtende, mit einer christlichen Haltung unverträgliche Ansichten vertreten.
Die Strategie, "sie waren schonmal exkommuniziert, also lassen wir es halt so", ist eine Wischi-Waschi-Lösung, die der Kirche diese Stellungnahme erspart. Und nicht nur ist es eine Wischi-Waschi-Lösung, es ist auch mit einem rechtsstaatlichen Prozedere nicht vereinbar. Sorry, aber ich halte davon überhaupt nichts.
Do 12. Feb 2009, 21:51
Do 12. Feb 2009, 22:13
Do 12. Feb 2009, 22:53
Die erzkonservative Piusbruderschaft weicht kein Jota von ihrer Linie ab und sucht den Konflikt mit der katholischen Kirche: Der deutsche Distriktobere Franz Schmidberger sagte, nötig sei eine ?Rückbesinnung der Kirche auf ihre ureigenen, überlieferten Werte und Wurzeln?.
Schmidberger betonte: "Selbst kirchenferne Journalisten werfen der katholischen Kirche in Deutschland immer öfter Profillosigkeit vor." Die "verwässerte Verkündigung von 30 Jahren" zeige ihre Früchte. "Das Glaubenswissen der Katholiken ist auf einem nie gekannten Tiefpunkt angelangt", beklagte der oberste Piusbruder in Deutschland. Der Gottesdienstbesuch nehme überall dramatisch ab, ebenso kirchliche Eheschließungen und Taufen. Die Beichte werde in vielen Pfarreien überhaupt nicht mehr gespendet.
"Wenn diese Entwicklung anhält, muss man sich ernstlich fragen, ob die katholische Kirche in Deutschland nicht bald zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken sein wird", warnte Schmidberger. Die Tradition der Kirche habe auch dem heutigen Menschen "wirklich etwas zu bieten". Dazu wolle die Bruderschaft einen entscheidenden Beitrag leisten.
Do 12. Feb 2009, 23:10
Alsionna hat geschrieben:Das Problem liegt in den Folgen der Bischoffweihen, alle Sakramente, die die vier danach erteilt haben, sind nicht legitim. Der Pabst hat also eine ganze Menge nicht exkommunizierter Gläubiger, die nicht formell verheiratet, getauft, beerdigt sind und einige nicht korrekt geweihte Priester am Hals. Durch die Weideraufnahme legitimiert er die Sakramente und hilft einer Anzahl einfacher gläubiger Katholiken aus einem religiösen Dilemma. Das war tatsächlich die einfachste Lösung für das Problem.
Fr 13. Feb 2009, 01:20
Wenn einem das schon zu umständlich ist, dann kann man jedenfalls verlangen, dass eine Stellungnahme abgegeben wird, in dem Sinne, eigentlich gehört die Exkommunikation aus den ursprünglichen Gründen aufgehoben, aber eine Aufhebung ist wegen der Antisemitismus-Geschichte ausgeschlossen.
. Einer dieser Bischöffe redet bedenkliches Zeug, die anderen drei mögen stockkonservative Knochen sein, haben sich aber nicht zu solchen Äußerungen hinreißen lassen.
Fr 13. Feb 2009, 18:49
Klar mag es einfacher sein, Williamson wieder in die Priesterschaft aufzunehmen. Aber die Frage ist doch, hält man diesen Mann für jemanden, der die Werte der katholischen Kirche vertreten kann oder nicht. Wenn ja, muss ich mich fragen, wie das ein Christ rechtfertigen kann. Wenn nein, dann kann er auch nicht die Sakramente verleihen. Die Sakramente sind dann vielleicht formal legitim, aber was heißt das, wenn der Papst diesen Priester nicht für einen guten Christen hält, sondern ihn nur wegen Formalien duldet? Ob es den einfachen gläubigen Katholiken damit wohler ist, wage ich zu bezweifeln. Ich hätte ein Problem damit, Sakramente von einem Priester zu empfangen, der den Holocaust leugnet. Und auch mit einer Kirche, die das zulässt, weil es die einfachere Lösung ist.
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