Papst Benedict XVI. - Papst "pop-ular"?




Alles, was sich um philosophische, religiöse und verwandte Themen dreht

Benötigt die katholische Kirche Reformen bzw. ist zu veraltet für das 21. Jahrhundert?

Umfrage endete am Mo 28. Jul 2008, 19:06

Ja
9
100%
Nein
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 9

Beitragvon frared » Do 24. Jul 2008, 15:57

religion und kirche ist nicht dasselbe.

es ist nicht so herkoemmlich wahr, dass kirche der unterdrueckung dient, und ich lass hier nciht alle religioesen menschen ueber einen kamm scheren, weil das ein paar leuten so passen koennte.

wem ist der papst eine marionette? das klingt nach einer grossartigen verschwoerung mit dem ziel die menschheit zu versklaven und waehrend ich da metaphorisch zustimme, faellt mir die akzeptanz einer solchen praktisch unheimlich schwer.

wenn wir nciht aufhoeren authoritaetsglaeubig zu sein, und ncihts anderes ist es mE, wird uns jegliche entscheidungsfindung auf dauer schwer fallen oder unmoeglich sein. dass der papst diese rolle der authoritaet spielt auf internationalem parkett, ist sein problem, nicht meins.
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von Anzeige » Do 24. Jul 2008, 15:57

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Beitragvon Cellmorbasg » Do 24. Jul 2008, 18:53

@seirex
Und wer steuert deiner Meinung nach die Marionette Papst?
Worauf beziehst du das?

Ich denke zwar nicht, dass du das meinst, aber der Papst ist sicher eine Marionette seines Glaubens.
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Beitragvon Demona » Do 24. Jul 2008, 18:56

Also ich glaube schon das Religion und Kirche zusammen gehören.

Leider hat m.E. die Kirche nichts aus ihrer Vergangenheit gelernt, denn nicht alles, was sie im Namen Gottes tat kann man wirklich als das bezeichnen was Gott gesagt hat.
Aber so ist das wohl mit den meisten Religionen, das braucht man sich ja nur den Koran genau durchzulesen.

Aber ich bin immer noch der Meinung, dass die Kirche ihren Mitgliedern sehr wohl eine Verantwortung hat. Die meisten Mitglieder hat die katholische Kirche doch in den armen Ländern, wie Lateinamerika und Afrika. Der Film "The Mission" mit Robert de Niro und Jeremy Irons bringt sehr gut rüber, wie der Urbevölkerung die Kirche "näher" gebracht wurde.
Man braucht sich auch nur an einige Indianerstämme in Nordamerika erinnern, denen, als sie nicht so wollten wie die Priester, mit Pockenviren verseuchte Decken übergeben wurden und dabei fast ganze Völker ausgerottet wurden.

Gerade die armen Menschen brauchen etwas an was sie glauben können und es sind gerade die extreme - nämlich entweder reicher oder armer Abstammung - aus denen sich die Fanatiker dann entwickeln.
Und auch gegen diesen Fanatismus - der ja auch z.T. aus ihren Reihen kommt - weil ihre Priester und andere Würdenträger eine andere Auffassung vom Glauben haben, müssen sie entgegen treten.

Genauso, wie sie sich schon viel eher bei den Missbrauchsopfern hätten entschuldigen müssen. Aber für die Kirchenoberen war es ja schon immer einfacher, Dinge auszusitzen oder zu ignorieren, anstatt irgend etwas dagegen zu tun.
Nein stattdessen wettert man lieber gegen Leute, die die Pille nehmen, Sex vor der Ehe haben, gleichgeschlechtliche Partner haben, gegen den Gebrauch von Kondomen oder verweigert einem Querschnittsgelähmten die Ehe, da er eh nie den ehelichen Beischlaf durchführen kann.

Da brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn ihnen die Mitglieder zuhauf abhanden kommen.
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Beitragvon Kola » Fr 25. Jul 2008, 11:48

frared hat geschrieben:wem ist der papst eine marionette? das klingt nach einer grossartigen verschwoerung mit dem ziel die menschheit zu versklaven

Da stecken bestimmt die Illuminati dahiner *lach*

seirex hat geschrieben:Ich spreche dem Papst keine "derartige" Macht zu, denn er ist in meinen Augen nur eine Marionette.
Und wer sich mit Marionetten auskennt, der weiss, dass sie dir eine falsche Realität vorgaukeln.

Ich finde es gelinde gesagt verwegen, alle religiösen Menschen als Doofmänner hinzustellen, die einer Marionette Glauben schenken, nur weil andere es nicht nachvollziehen können. Die Kirche stellt eine Realität dar, und zwar die ihre, die zugegebenermaßen dringend mal überholt werden müsste. Sie ist auf keinen Fall falsch, sondern nur veraltet.

Demona hat geschrieben:Aber ich bin immer noch der Meinung, dass die Kirche ihren Mitgliedern sehr wohl eine Verantwortung hat.

Das sehe ich auch so. Die Kirche hat die alten Glaubensssysteme gewaltsam entfernt und das Christentum an ihren Platz gestellt. Also muss sie jetzt auch als moralische Instanz fungieren. Das Problem dabei ist, dass die Kirche zum Teil etwas weltfremde Ansichten zum besten gibt und vor allem in den Bereichen der Welt, die am abhängigsten sind. Hier setzt sie ihre Ansichten am einfachsten durch und das empfinde ich als Machtmissbrauch.

Meiner Meinung nach gehören Religion und Kirche zusammen, die Kirche ist ein Teil der Religion. Das heißt nicht, dass jeder religiöse Mensch automatisch zur Kirche gehören muss.
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Beitragvon Demona » Fr 25. Jul 2008, 14:12

Das sehe ich auch so. Die Kirche hat die alten Glaubensssysteme gewaltsam entfernt und das Christentum an ihren Platz gestellt. Also muss sie jetzt auch als moralische Instanz fungieren.


Stimmt und wenn man bedenkt, was ich jetzt gerade die alte Gottheit Mithras (Ruinen zu einem gheimen Tempel für heidnische Rituale wurden 1870 in den Katakomben von Rom gefunden) gelesen hatte. DAS wusste ich auch noch nicht:

Als Christus geboren wurde, war der Mithraskult bereits alt; Mithras wurde von den Persern schon seit Jahrhunderten verehrt. Die Lebensgeschichte, wie sie sich im Glauben der Perser darstellte war wie folgt... Er war er Gottesbote der Wahrheit. Seine Mutter Anahita war eine Jungfrau, und bei seiner Geburt brachten Hirten ihm Gaben dar. Er hatte 12 Jünger, die ihn bei seinen Reisen begleiteten. Er wurde in einem Grab beigesetzt und stand später von den Toten wieder auf. Und jedes Jahr wird seine Auferstehung als Wiedergeburt gefeiert.
Woran erinnert mich das nur?
Die Mithraner wurden ausgelöscht und ihre Tempel wurden vor langer Zeit zerstört. Und die Kirche stellte später die Behauptung auf, das Mithras die Ausgeburt Satans wäre. :twisted:
So kann man die Geschichte von Jesus natürlich auch neu schreiben, oder?

Gute Hintergrundinfo findet ihr
hier
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Beitragvon seirex » Fr 25. Jul 2008, 16:21

@Kola+frared

Keinen Gläubigen habe ich als Doofmann usw hingestellt.

@Celmmorbasg

Ich denke, dass der Papst/Kirche/Dalai Lama und fast jede andere Religion sowie Politiker und Co
dazu dienen das Wohl der Firmen und der reichsten der Reichsten zu sichern.

LG

seirex
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Beitragvon Kola » Fr 25. Jul 2008, 16:35

seirex hat geschrieben:@Kola+fraredKeinen Gläubigen habe ich als Doofmann usw hingestellt.

Du darfst dich gerne näher erklären, damit wir das auch nachvollziehen können :wink: Einzelne Sätze werden gerne mal missverstanden.
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Beitragvon Demona » Fr 25. Jul 2008, 16:41

@ seirex

Kannste mir mal mal näher erläutern, wie du dazu kommst, den Dalai Lama zu jenen zu zählen, die das Wohl der reichsten der Reichen sichern will.

Ich kann mich da nicht daran erinnern, dass er sich jemals derart geäußert hat. Soweit ich weiß, sinken beim Dalai Lama gerade die Menschen im Ansehen, die nur von sich auf andere schließen und total ichbezogen sind.
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Beitragvon nevermore » Fr 25. Jul 2008, 16:47

@seirex

Bei deiner Aussage, das sei alles nur Kontrolle und Unterdrückung, muss man sich aber schon fragen, warum die Gläubigen das nicht merken, dass sie nur kontrolliert und unterdrückt werden. Unter den Gläubigen sind besonders hierzulande durchaus nicht nur die Armen, das ist vor allem auch die konservative Mittelschicht, die weder durch das "Opium des Volkes" (danke übrigens, dass du Marx mal richtig zitiert hast, das ist nämlich bei diesem Zitat die Ausnahme) brauchen, noch direkt als "die Reichen" von der Kirche profitieren.

Mir wird hier immer noch zuviel in einen Topf geworfen, vor allem Religion=Kirche=katholische Kirche; man kann den Lehren Jesu nun wirklich nicht vorwerfen, dass sie der Unterstützung der Reichen dienen. Siehe den berühmten Spruch mit dem Kamel, das eher durch ein Nadelöhr geht (ich weiß, dass damit keine Nähnadel gemeint war) und Artverwandtes. Ich weiß nicht, inwiefern du dem Dalai Lama zurechnest, dass der Firmen und die Reichen unterstützen würde. Bei Naturreligionen wie den Wicca oder indianischen Religionen kann ich das noch viel weniger nachvollziehen.

Es gibt Neurologen, die herausgefunden zu haben behaupten, dass Spiritualität ein menschliches Grundbedürfnis ist. Es gibt auch Leute wie Ken Wilber (wie ich den einordnen soll, als Wissenschaftler, Philosophen oder sonstwas), die eine Unterscheidung zwischen Prä- und Transrationalität geprägt haben - wobei Prärationalität bedeutet, man benutzt den Glauben, um das zu erklären, was man rational nicht versteht, um die Angst davor zu bekämpfen, während Transrationalität sich auf das bezieht, was nach dem rationalen Verstehen kommt. Ich weiß nicht, ob man das wirklich so genau trennen kann, wie er das darstellt (vielleicht tut er das auch nur zu Darstellungszwecken), aber ich weiß schon in etwa, worauf er hinaus will. Nicht alle klammern sich an den Glauben, nur um Erklärungen für Dinge zu finden oder Halt angesichts von Unerklärlichem. Ein Einstein war Gläubig, ein Ken Wilber ist gläubig, ein Stanislaw Grof ist gläubig, alles keine Leute, die Angst vor dem Unbekannten haben. Man könnte auch Wissenschaftler wie David Bohm, die das holographische Weltbild vertreten, als Gläubige bezeichnen, denn auch wenn sie es nicht laut sagen, ist ziemlich klar, dass in diesem Weltbild die Quelle der Projektion irgendeine Art höheres Bewusstsein ist.
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Beitragvon Cellmorbasg » Fr 25. Jul 2008, 19:10

Also ich denke weder der Dalai Lama noch der Papst haben bei ihren Tätigkeiten und Entscheidungen das Wohl von Firmen oder den Superreichen im Auge.
Ich halte beide für zu klug und zu tief verwurzelt in ihrem Glauben dafür.

Jeder Mensch ist auf irgend eine Art und Weise eine Marionette. Die Ursachen für unsere Entscheidungen und Taten liegen nie zu hundert Prozent in uns selbst - aber das ist nur meine persönliche Meinung, die keiner teilen muss.

Zu Kirche=Religion: Man sollte sie nicht gleichsetzen, denn Religion hat den Vorteil, dass sie ohne Kirche funktionieren kann - die Kirche kann das nicht von sich behaupten.
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