Die Natur der Seele




Alles, was sich um philosophische, religiöse und verwandte Themen dreht

Beitragvon nevermore » Sa 6. Sep 2008, 13:53

Über das "Bauchhirn" wurden schon diverse Bücher geschrieben. Ich hab das nicht parat, aber es war mehr an der Sache als nur ein besonders dichtes Nervengeflecht. Der Spur nach wurde nachgewiesen, dass bei bestimmten Entscheidungen dieses "Bauchhirn" früher aktiv ist als das eigentliche Kopfhirn, also Entscheidungen buchstäblich "aus dem Bauch heraus" getroffen und nachher rationalisiert werden. Ich müsste das aber nochmal nachlesen.

Das Darwin nicht an den freien Willen glaubte ist natürlich auch zeitgenössisch bedingt. Die vorherrschende Weltanschauung war von Newtons Mechanik geprägt und die ist nunmal deterministisch. Darwins Evolutionslehre, die den Menschen in eine Reihe mit den Tieren stellt, hat für ihn dabei natürlich die Idee einer "Ausnahmestellung" des Menschen, der als einziges Geschöpf einen freien Willen habe, ausgehebelt.

Dass gewisse Elemente von Darwins Evolutions-Erklärung immer noch umstritten sind, oder heute sogar umstrittener denn je, ist völlig richtig. Es geht dabei nicht um die Frage an sich, ob Evolution existiert, sondern um Darwins Erklärung der Entstehung der Arten, die selbst für viele gemäßigte Darwinisten unbefriedigend ist.
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Beitragvon frared » Di 9. Sep 2008, 11:35

ich dachte immer es hat auch was mit sympathikus/parasympathikus zu tun?
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Beitragvon nevermore » Do 11. Sep 2008, 18:07

Ja, hat es auch, aber es war noch mehr dran, der ganze Verdauungstrakt selber ... ich habe bloß das Buch nicht mehr.
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Beitragvon frared » Fr 12. Sep 2008, 13:17

shame on you! :p
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Beitragvon Demona » Mi 31. Dez 2008, 14:09

Hier noch ein Fernsehtipp der anderen Art für euch. :wink:

Zum 200. Geburtstags von Charles Darwin gibt es bei 3SAT eine Themenwoche unter dem Titel "Der Darwin Code"
Sie klärt die biografische und wissenschaftliche Fragen rund um den Naturforscher am 12.01., die Auswirkungen seiner Evolutionstheorie auf die moderne Forschung am 14.01, auf die Gesellschaft am 15.01. und die Perspektive in der Genetik am 16.01.
Die Sendungen laufen jeweils um 20:15 Uhr.

Erst letzten Samstag sah ich einen Teil der ersten Sendung - TERRA X - auf ZDF. Darwin ging der Theorie auch deshalb so leidenschaftlich nach, weil seine Lieblingstochter (seine Erstgeborene) sehr jung starb und er sich immer fragte, ob er Schuld daran trug, weil er seine Cousine geheiratet und er als nicht sehr gesunder Mensch, seine kranken Gene an seine Tochter weiter gab.
"Möge Gott sein zwischen Dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst." (ägyptischer Segensspruch "Babylon 5")

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Beitragvon seirex » Mo 5. Jan 2009, 23:06

@Frared
wissenschaft, mein eigentlicher aufhaenger, erfasst die realitaet nicht, die wir fuehlen koennen. es gibt leute, die sagen, wir sind nur dieser koerper, unsere sterblche huelle, und ich *fuehle*, dass das nciht alles ist.


Dieses Gefühl ist deine Hoffnung.
Das ist ja eines der großen Übel der Religionen an sich.
Sie lassen die Menschen auf ein besseres Leben hoffen,
anstatt aktives Streben nach positiver Veränderung im realen Leben zu ermöglichen.
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Beitragvon Alsionna » Mo 5. Jan 2009, 23:22

@seirex
Genauso kann diese Hoffnung oder der Glaube, aus dem sie erwächst, die Menschen auch zum aktiven Streben nach positiver Veränderung im realen Leben motivieren. Das Gefühl, daß das nicht alles ist, läßt Menschen ohne Berücksichtigung ihrer eigenen persönlichen Interessen handeln und auch bei großen Widerständen nicht aufgeben.
*Tschuldigung, aber ab und zu kommt die Priesterin in mir durch; ich nerv euch nicht weiter*
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Beitragvon Demona » Mo 5. Jan 2009, 23:31

*Tschuldigung, aber ab und zu kommt die Priesterin in mir durch; ich nerv euch nicht weiter*


Soweit ich weiß, heißt dieser Bereich hier "Philosophie, Religion und Glaubensfragen" und somit ist dein Einwand doch berechtigt.
M.E. gibt es auch keinen Menschen, der nicht an irgend etwas glaubt. Denn wenn jemand an sich selbst glaubt, glaubt er ja auch an was, oder nicht? :mrgreen:
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Beitragvon nevermore » Mo 5. Jan 2009, 23:41

Alsionna hat geschrieben:Genauso kann diese Hoffnung oder der Glaube, aus dem sie erwächst, die Menschen auch zum aktiven Streben nach positiver Veränderung im realen Leben motivieren. Das Gefühl, daß das nicht alles ist, läßt Menschen ohne Berücksichtigung ihrer eigenen persönlichen Interessen handeln und auch bei großen Widerständen nicht aufgeben.


Sind wir da nicht wieder beim Thema transzendent vs immanent ausgerichtete Religionen? Bei den transzendenten hat seirex schon einen Punkt, bei manchen können die schon das darstellen, was Marx das "Opium des Volkes" nannte - Hoffnung auf das Leben nach dem Tode. Wobei ich das in den meisten Fällen für ein Missverständnis halte. Aber die Wicca ist zum Beispiel klar eine Religion, die immanent ausgerichtet ist und dementsprechend aktives Streben nach Veränderung im realen Leben motiviert.
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Beitragvon Cellmorbasg » Di 6. Jan 2009, 14:31

Dieses Gefühl ist deine Hoffnung.
Das ist ja eines der großen Übel der Religionen an sich.
Sie lassen die Menschen auf ein besseres Leben hoffen,
anstatt aktives Streben nach positiver Veränderung im realen Leben zu ermöglichen.

Hoffnung ist ein Übel?
Der Glaube ist meine Stärke, mein Schutzschild, meine Kraft wo sonst nur Trostlosigkeit und Leere auf mich warten.
Was bedeutet für dich positive Veränderung im realen Leben? Wenn du da auch das Allgemeinwohl in Betracht ziehst, dann frage dich, wie wäre dieser Begriff besetzt ohne tausendjährige religiöse Traditionen. Wenn du ihn nur egoistisch besetzt, dann umso schlimmer.
Und warum sollen Religionen positive Veränderungen im realen Leben verhindern? Lebensmüdigkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal von religiösen Menschen. Auch hier muss der Standpunkt in Betracht gezogen werden.
Vielleicht denkst du, dass Religionen einen schlechten Standpunkt hervorbringen. Aber ist Atheismus nicht ebenso dazu in der Lage?
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