Der erste Teil der Krimi-Triologie mit dem deutschen Titel "Verblendung" startet am Donnerstag in den Kinos. In Skandinavien lief der Film schon mit großem Erfolg im Kino.
Ich habe schon von ihm gehört, seine Bücher aber noch nicht gelesen. Mittlerweile sollen ja weltweit 15 Millionen Exemplare über den Ladentisch gegangen sein.
Leider konnte der Autor seinen Erfolg nicht mehr erleben. Er starb an einem Herzinfakt, den er im Büro seines eigenen Verlages "Expo" erlitt.
Stieg Larsson war nicht nur ein sehr guter Autor sondern auch Journalist und sein Magazin Expo gründete er, als die rechte Gewalt in den neunziger Jahren in Schweden zunahm.
Er wuchs auf mit Vietnam-Krieg und Hungerkatastrophe in Biafra. Er reiste viel, in Afrika, in Francos Spanien, einmal musste er seine Lederjacke verkaufen, um seine Heimreise aus Algerien zu finanzieren. Er war politisch am äußersten linken Flügel aktiv, verließ aber den Kommunistischen Arbeiterbund nach dem sowjetischen Einmarsch in der Tschechoslowakei. Nach zahlreichen Handlanger-Jobs kam er zur Nachrichtenagentur TT, für die er 19 Jahre lang als Nachrichten-Grafiker arbeitete.
Unrecht empörte ihn. Gemeinsam mit seiner Eva, einer Architektin, engagierte er sich gegen Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen - Themen, die auch in seinen Romanen eine große Rolle spielen. Bekannt aber wurde er zunächst als Experte für die Neonazi-Szene, die er mit Akribie und großem Faktenwissen durchleuchtete.
Als Rechtsextreme Mitte der neunziger Jahre Schweden mit einer Gewaltwelle überzogen und sieben Menschen ermordeten, gründete Larsson das Magazin Expo, das bald als beste Informationsquelle über die Hassverbrechen der Rechten Anerkennung fand. Larsson selbst, mit Brille und Frisur, die auch schon zu seinen Lebzeiten unmodern waren, strahlte Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft aus, und Kollegen, die Tipps für die Artikel über die braune Szene brauchten, riefen nie vergeblich bei ihm an.
Geplant war seine Millenium-Reihe als Zehnteiler, aber er schaffte es nicht mehr. Nur den vierten Teil hatte er fast fertig, für die nächsten beiden die groben Umrisse und das Ende stand wohl fest.
Der Name seines Hauptcharakters hat mich anfangs irritiert, bis mir einfiel, das dies auch der Name von Astrid Lindgrens berühmten Kinderdedektivs, Kalle Blomkvist war.
Hier ein interessanter Artikel mit Infos zu den Büchern (unter dem Artikel verlinkt) zu dem Autor, der leider viel zu früh im Alter von 50 Jahren vor knapp 5 Jahren verstarb.