Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist




Thriller, Mystery- und Horrorliteratur, Comics, Poesie

Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist

Beitragvon löweneckerchen » Fr 20. Jun 2008, 15:06

Weiß jetzt nicht genau, ob das hierher gehört, die Bücher, die ich hier empfehlen möchte sind Genre-übergreifend, eine Art phantastischer Jules-Vernescher Gothic-Krimi aus dem Viktorianischen England- aber keine Fantasy...

Habe vor nicht allzu langer Zeit: Die

"Glasbücher der Traumfresser" von Gordon Dahlquist,

einem New Yorker Dramatiker, Bühnenautoren und Regisseur zu Ende gelesen...
10 kleine Büchlein (für jedes Kapitel eines) .

Angesiedelt im viktorianischen England, eine Mischung aus Thriller, Krimi und SciFi, durchsetzt von Erotik und sehr viel Spannung, ein wenig Verschwörungstheorie, ein wenig Jules Verne, ein wenig viktorianisches England und drei Protagonisten. Die Geschichte über die Verbrecherorganisation der "Traumfresser" und deren Büchern aus indigofarbenem Glas, in denen sie die Gefühlswelt der Opfer festhalten, die die Weltherrschaft anstreben, erzählt aus der Perspektive der drei Helden.

Atemlos spurtet man von Abenteuer zu Abenteuer.. verwickelt sich immer tiefer in menschliche Abgründe wie Machtbesessenheit, Geldgier und Irrsinn, alles verpackt in atmosphärisch dichte Beschreibungen der Szenen, Orte und Charaktere....Etwas atemlos beschrieben, katapultieren sich die drei Helden (Ein vorwitziges junges Fräulein aus den Kolonialstaaten der USA, die junge schöne Heldin, ein Berufskiller mit dem traurigen Herzen einer unerfüllten Liebe, ein Berufssoldat aus Deutschland treu ergeben mit Mut und Verstand und dem Herz auf dem rechten Fleck. Alle drei Helden begegnen sich in der Geschichte eher zufällig, aber die Komplexität der Ereignisse verbindet sie miteinander, so kämpfen, fechten, fliehen, streiten, sie am Ende zwar teilweise getrennt aber immer im Geiste vereint für eine bessere Welt.

Der ganze Roman ist so geschrieben, als wolle der Autor sich selbst und das ganze Genre auf den Arm nehmen, so hanebüchen und exotisch, so übertrieben und "nicht schon wieder" erscheinen manche der spannenden Szenen.
Dennoch ein Lesegenuss, vielleicht grade deshalb, weil der Autor nicht den Anspruch an absolute political correctness, Sendungsbewusstsein und Verkündigung von Wahrheiten hat.
Mit einem Augenzwinkern nimmt er sich und seinen verrückte Geschichte auf den Arm, das macht sie so leicht und wie einen Groschenroman, super zu lesen. Inszeniert wie eine Theaterstück mit Aufzug nach Aufzug, nach jedem Büchlein erwartet man den Vorhang und den Applaus den begeisterten Publikums... Manche Szenen wären jedoch wohl für eine öffentliche Bühne zu freizügig... für meinen Geschmack jedoch nie zu vordergründig... auch da scheint der Autor das Genre des Groschenromans ein wenig aufs Korn zu nehmen...

Das Cover besagt:"Zehn komfortabel zu lesende Bände für die schlanke Damenhand und für den Herrn auf Reisen."

Angeblich gibt es dieses Jahr noch eine Art Fortsetzung...
löweneckerchen
 
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von Anzeige » Fr 20. Jun 2008, 15:06

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Beitragvon Eve » Sa 21. Jun 2008, 02:18

Die kleine Sammlung habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen, aber noch nicht hineingeblickt, weil ich mich noch mit anderen Dingen beschäftige. Die Bemerkung auf dem Cover ("Zehn komfortabel zu lesende Bände für die schlanke Damenhand und für den Herrn auf Reisen.") allein war schon herrlich :wink:
Den Charakter eines Menschen erkennt man an den Scherzen, die er übel nimmt. - Christian Morgenstern
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