Arthur C. Clarke: Der Rama-Zyklus




Science Fiction Literatur, Comics, Poesie

Arthur C. Clarke: Der Rama-Zyklus

Beitragvon nevermore » Sa 3. Jan 2009, 22:33

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Nachdem mir Arthur C. Clarkes "Childhood's End" sehr gut gefallen hat, habe ich mir ein weiteres Buch von ihm gegriffen, das 1972 erschienene "Rendezvouz with Rama" (dt. "Rendezvous mit 31/439 "). Es ist das erste einer Serie von vier Büchern des Rama-Zyklus, die anderen sind

Rama II (1989; dt. Rendezvous mit Übermorgen)
The Garden of Rama (1991; dt. Die nächste Begegnung)
Rama Revealed (1993, dt. Nodus)

und erschienen in Co-Autorenschaft mit Gentry Lee.

In "Rendezvouz with Rama" trifft ein riesiges außerirdisches Raumschiff im Sonnensystem ein. Zwar haben die Menschen inzwischen verschiedene Planenten und Monde des Sonnensystems kolonisiert, aber es gab noch keinen Kontakt mit außerirdischen Lebensformen davor. Als das Schiff an der Peripherie des Sonnensystems eintrifft, hält man es zunächst für einen Kometen, den die Menschen "Rama" benennen (was nicht der gleichnamigen Margarine, sondern einer hinduistischen Gottheit geschuldet ist). Bei zunehmender Annäherung stellt sich heraus, dass es ein riesiger zylindrischer Hohlkörper ist (50 x 20 km "aufgerollt"), der im Inneren Schwerkraft durch Rotation erzeugt (sounds familiar?). Ein Team wird zur Erkundung dieses Gefährts geschickt. Der Mannschaft gelingt es, in Rama einzudringen, und sie finden im Inneren eine Welt vor, die zunächst tot erscheint. Der Roman handelt von der Erkundung dieser sich als äußerst faszinierend erweisenden Welt und was Commander Norton und sein Team hierbei so alles erleben.

Wie auch in Childhood's End liegt auch hier der Schwerpunkt auf der Schilderung der Handlung und nicht auf Charakterentwicklung. Im Unterschied zum erstgenannten Buch liest sich "Rama" wesentlich zäher; dies liegt vor allem daran, dass Clarke hier sehr viel nüchterner schreibt und das Buch eindeutig der "hard science fiction" zuzuordnen ist: der Beschreibung und Erklärung dieser fremdartigen Welt, und der Reaktion der Menschen auf sie, wird große Bedeutung beigemessen, was ihm auch sehr gut gelingt. Trotz des fehlens eines zentralen Handlungsstrangs ist das Buch in gewisser Weise spannend, da man unbedingt mehr über Rama und seine Erbauer erfahren will.

Das Buch ist noch weniger als Childhood's End etwas für jedermann. Clarkes Schreibe ist auch hier sehr angenehm, es zeigen sich aber deutlich die Grenzen einer auf "hard science fiction" konzentrierten Geschichte. Auf eine sonderbare Weise ähnelt es hier Tolkien, auch wenn Genre und Thematik völlig andere sind. Jedoch ist ähnlich wie im Herrn der Ringe das Buch durch die ausgedehnten Beschreibungen nichts für Ungeduldige. Dies gilt besonders für das erste Drittel. Es gehört nicht zu meinen Lieblingsbüchern, ich habe es aber auch nicht bereut, es gekauft zu haben und werde sicher auch die anderen Bücher des Rama-Zyklus noch lesen, wenn es auch grade nicht an oberster Stelle der Prioritätsliste steht.
nevermore
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