Dora Heldt "Urlaub mit Papa"




Zeitgenössische Literatur, Comics, Poesie

Dora Heldt "Urlaub mit Papa"

Beitragvon Demona » Di 29. Dez 2009, 20:58

Wie schon erwähnt, habe ich zum Geburtstag das Buch "Urlaub mit Papa" geschenkt bekommen. Eine Kollegin hatte es empfohlen und hätte es auch verliehen.
Leider bin ich ein Typ, der Bücher, wenn sie mir gefallen, sehr ungern wieder her gibt. Also habe ich es mir schenken lassen.

Bild



Erschienen ist das Buch im Deutschen Taschenbuchverlag (in 6. Auflage im Oktober 2009). Vorher hatte die Autorin Dora Heldt schon "Ausgeliebt" und "Unzertrennlich" veröffentlicht. Nach diesem Buch hier schrieb sie "Tante Inge haut ab"

Auf dem Buchrücken ist folgendes zu lesen (und so beginnt auch das Buch):


"Es sind doch nur zwei Wochen."
Die Stimme meiner Mutter klang freundlich und entschlossen. Ich hatte schon zu Beginn des Telefonats ein ungutes Gefühl gehabt.
"Und er ist dein Vater. Andere Kinder würden sich freuen."
"Mama! Was heißt hier andere Kinder? Ich bin 45!"



Christine (Tochter) wollte eigentlich mit ihrer Freundin Dorothea zum entspannten Urlaub auf Norderney, um dort ihrer Freundin Marleen bei den Renovierungsarbeiten ihrer Kneipe zu unterstützen. Ihre Mutter, die kurzfristig einen früheren Termin für ihre Knie-OP bekam, verdonnert sie sozusagen dazu, hierzu ihren Vater mitzunehmen, da dieser nicht sehr gut alleine zurecht kommt. außerdem ist Heinz (Papa) auch farbenblind.

Schon auf der Hinreise ist Christine kurz vor einem Nervenzusammenbruch, da Heinz aus Trotz auf dem Bahnhof seinen Koffer alleine stehen lässt und dadurch fast einen Bombenalarm auslöst. Auch hat er in vielen Dingen seine eigene Sicht der Dinge und durch seinen "natürlichen" Charme bezirct er schon auf der Überfahrt mit der Fähre zwei allein reisende Damen.

Auf der Insel angekommen übernimmt er selbstverständlich mit viel Sturheit und dem ihm eigenen Charme das Zepter auf der Baustelle und verursacht ein ums andere mal ein ziemliches Chaos.

Das es noch schlimmer kommen kann zeigt sich, als Heinz den mehr als merkwürdigen Inselreporter Gisbert von Meyer kennenlernt und sich auf Überwachungsmission eines Heiratsschwindlers begibt und seine Tochter mit der Knalltüte Gispert verkuppeln will.


Die Kapitel des Buches tragen sämtlich die Titel von Schlagern aus früheren Zeiten und geben so auch einen kleinen Hinweis auf die Handlung.
Liebenswerte Beschreibungen wie:

Mein Bruder beschrieb unseren Vater mal mit den Worten: "Er hat Augen wie Terence Hill und Schiss wie Rantanplan."

oder

... Sie waren zwischen Anfang und Mitte 60. Die kleiner der beiden hatte eine Hochsteckfrisur, die ich das letzte mal bei Tante Anke auf einer legendären Party meiner Eltern gesehen habe. Orirginal 70iger.... Die andere war einen Kopf größer, Ihre Haare waren nur wenig toupiert, gingen bis zum Kinn und waren karottenrot.


Oder die Begebenheit, als Dorothea ihren Traummann kennelernt und auf sein wohlgeformtes Hinterteil schaut und Heinz dazu bemerkt:

Siehst du, Dorothea, du schaust auch auf seine Hosentaschen. Ich hoffe, er hat keine Drogen dabei."


Der Mann ist Anfang 40, hat schulterlange blonde Haare, die er mit einem Haarband zusammen hielt. Für Heinz ist er ein langhaariger Bombenleger, der Drogen nimmt. :mrgreen:



Fazit:

Ich musste des öfteren lauthals lachen beim Lesen des Buches und ich erkannte in Heinz und seinen Freunden sehr viel von meinem Vater und Opa wieder.
Die Missverständnisse zwischen jung und alt, wie Heinz zum Teil versucht seine Tochter an den richtigen Mann zu verkuppeln und dabei total daneben liegt, er sich Sorgen um Dorothea macht, weil sie nachts nicht nach Hause gekommen ist oder er und die anderen älteren Herrschaften ungewusst den Kneipenumbau torpedieren ist einfach nur witzig, amüsant und zum schreien komisch.

Das Buch hat 317 Seiten und ist durch seine gute Schreibweise auch sehr schnell durchgelesen. Für jeden, der guten Humor und schräge Menschen mag ist dies ein Buch, welches ich nur empfehlen kann.


Von mir gibt es hier 9/10 Strandkörben.
"Möge Gott sein zwischen Dir und dem Leid, an allen verlassenen Orten, die Du erreichen wirst." (ägyptischer Segensspruch "Babylon 5")

"Wichtig ist nur, was du mit der Zeit anfängst, die dir in deinem Leben gegeben ist." (Gandalf zu Frodo in Moria, HdR- Die Gefährten)
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