Es ist zwar keine Dokumentation, aber nach einer wahren Begebenheit.
In letzter Zeit war ja wieder viel in der presse über verwahrloste, vernachlässigte oder "vergessene" Kinder zu lesen und die Wut darüber, dass die Nachbarn nichts bemerken und das Jugendamt zu spät reagiert.
In diesem Fall geht es um eine übereifrige, ja wenn nicht so mehr als arrogante Jugendamtsmitarbeiterin und einen Verein, der mit viel Zuschüssen vom Staat und nicht ganz sauberen Mitteln, Kindern hilft in "bessere" Pflegefamilien unterzukommen. Der Film weißt sogar indirekt mit dem Finger darauf, dass diese Kinder zum eigenen Wohle in besser situiertet Familien verkauft werden.
Zurück zum Film "In Sachen Kaminski"
Erzählt wird die Geschichte der Familie Kaminski. Petra und Martin sind liebe, aber schlichte Menschen und sie verstehen die Welt nicht, haben sie wohl nie so richtig verstanden, aber sie lieben ihr Kind über alles und wollen das beste für ihre Tochter.
Frau Kaminski möchte gerne, dass ihre 5-jährige Tochter mit ihrem besten Freund zusammen in eine Kindergartengruppe kommt und bringt dies nicht ganz so verständlich rüber.
Dabei wird unter anderem fest gestellt, dass Lona einige Defizite aufweist. Sie ist für ihre Alter etwas in ihrer Entwicklung zurück geblieben, was auf ihre zurück gebliebenen Eltern zu führen ist.
Ein hinzu gerufener Psychologe stellt fest, dass es mit etwas Hilfe kein Problem wäre, dass Lona dieses Manko aufholt.
Darauf fühlt sich eine Familienhelferin dazu berufen, Lonas Eltern das Sorgerecht zu entziehen. In Folge dessen wird Lona in ein heim untergebracht und darf mit ihren Eltern keinen Kontakt mehr haben.
Mit Hilfe der Anwältin Fink versuchen die verzweifelten Eltern ihre Tochter Lona zurück zu bekommen. Mittlerweile haben die Mühlen unseres Rechtsstaates angefangen zu mahlen.
Das Heim und das Jugendamt haben einen eigenen Sachverständigen hinzu gerufen, der die These aufstellt, dass, wenn Lona bei ihren Eltern bleibt, sie genauso geistig zurück bleibt wie ihre Eltern und diese nicht in der Lage sind, Lona richtig zu erziehen.
Das Jugendamt ist auch bereit, für die sehr teure Heimunterbringung zu zahlen, die jedoch nicht lange anhält, da der Verein des Heimes schon die passenden Pflegeeltern für Lona gefunden hat.
In erster Instanz wird den Eltern das Sorgerecht aberkannt, in zweiter Instanz bleibt das Urteil bestehen, aber die Eltern dürfen Lona einmal im Monat für eine Stunde unter Aufsicht sehen.
Unter Aufsicht verstehen die Mitarbeiterin des Jugendamtes und der Therapeut des Vereines, dass die Eltern Lona nicht berühren dürfen und bei dem Besuch noch - ich meine - ca. 5 Betreuer des Heimes dabei sind! (Was glauben die eigentlich, wie das bei dem Kind ankommt?)
Alles natürlich unter dem Deckmantel zum Wohle des Kindes. Lona soll keine enge Bindung zu ihren Eltern haben, so würde es dem Kind leichter fallen, sich bei ihren neuen Pflegeeltern einzuleben.
Gleichzeitig bekommen die Eltern einen Bescheid vom Amt, dass sie einen Beitrag für die Betreuungskosten ihres Kindes aufzukommen haben.
Auch beim Bundesverfassungsgericht bekommen die Eltern kein Recht und sind völlig verzweifelt. Lona versteht mittlerweile nicht mehr, warum sie nicht mehr zu ihren Eltern darf.
Der Witz am ganzen ist, dass die Mutter mittlerweile eine Berechtigung dafür hat, als Tagesmutter zu arbeiten! Da wird ihr aber auch wieder ein Strick daraus gedreht mit der Behauptung, sie habe den Lehrgang nur gemacht, um Lona zurück zu bekommen.
Die Anwältin sind mittlerweile nur noch einen letzten Weg - der europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Den Haag. Trotz dessen, dass ihre berufliche Reputation auf dem Spiel steht und sie eventuell nie wieder als Anwältin in Deutschland arbeiten kann - da sie ja die Bundesrepublik Deutschland wegen Verletzung von Menschenrechten verklagt - geht sie diesen Weg.
Der europäische Gerichtshof entscheidet zugunsten der Kaminskis und sie bekommen ihre Tochter Lona wieder.
Leider sind die Kaminskis kein Einzelfall in unserem Land und manchmal frage ich mich da schon, ob da manche Leute nicht aus mehr als fragwürdigen Gründen ihre Macht missbrauchen, Familien auseinander reißen und ins Unglück stürzen.
Im Falle der Kaminskis ist die Sache gut ausgegangen, aber es gibt andere Fälle, wo die Mitarbeiter des Jugendamtes nicht einmal durch den Selbstmord eines Kindes aufgeschreckt werden, sondern ihre Macht auch weiter missbrauchen und das alles zum "Wohle" der Kinder.