Kenneth Branaghs Wallander "Mörder ohne Gesicht"




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Kenneth Branaghs Wallander "Mörder ohne Gesicht"

Beitragvon Demona » Do 16. Dez 2010, 15:23

Am Sonntag, 26.12. um 21:45 Uhr zeigt die ARD den ersten der drei neuen Wallander-Verfilmungen von und mit Kenneth Branagh, produziert von der BBC.

Die nächsten beiden Verfilmungen zeigt die ARD am 01.01 und am 04.01. Sowie ich die Verfilmungen gesehen habe, werde ich meine Besprechungen wieder hier rein setzen.
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von Anzeige » Do 16. Dez 2010, 15:23

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Beitragvon Demona » Do 6. Jan 2011, 21:40

Henning Mankell hat seine Meinung revidiert. In seinen Augen ist Kenneth Branagh der beste Darsteller seiner Kultfigur Kurt Wallander. Branagh war auch von Anfang an in die Produktion mit involviert. Er bleibt auch dem Norden treu, denn er führt derzeit Regie bei der Marvel-Comic-Verfilmung "Thor" mit Anthony Hopkins als Göttervater Odin. Da er Shakespeare-Liebhaber ist und schon einige Stücke verfilmt hat, so verwundert es nicht, dass er es wie ein Shakespeare-Stück verfilmt. Vorbild für seinen Thor ist angeblich Heinrich V.

In "Mörder ohne Gesicht" liegt der Hauptaspekt im inneren Zwiespalt des Kommissars.

Kurze Zusammenfassung:

In diesem Film geht es um den brutalen Doppelmord an einem alten Bauernehepaar und es konfrontiert Wallander mit einem brisanten Thema. Wallander meint, die sterbende Frau könnte ihm das Wort: Ausländer! zugeflüstert haben. Gegen den seinen Willen gerät die vertrauliche Information an die Presse, worauf die fremdenfeindliche Stimmung weiter geschürt wird. Ein Asylantenheim geht in Flammen auf, ein Migrant wird feige erschossen. Wallander ist sich zunächst sicher, dass die beiden Fälle miteinander zusammenhängen und versucht, die Ausländer in Ystad zu schützen, doch seine Ermittlungen münden unvermittelt in einer Sackgasse.

Ausführliche Ansicht:

Kurt Wallander ist auf keinen Fall ausländerfeindlich, aber als seine Tochter Linda ihm bei einem gemeinsamen Abendessen ihren syrischen Freund Jamal vorstellt, kann er seine Befangenheit kaum verbergen.
Der Notruf wegen des Doppelmordes befreit ihn aus dieser peinlichen Situation. Während die Presse den vertraulichen Hinweis genüsslich ausschlachtet, kommt es zu ausländerfeindlichen Aktionen. Kurt Wallander fühlt sich verantwortlich für die Ausschreitungen und arbeitet fieberhaft an der Klärung der beiden, wie es scheint, unzusammenhängenden Fälle. Bei dem ermordeten Bauer wird schnell klar, dass er Schweigegeld an eine Frau, die ein uneheliches Kind von ihm hatte, zahlte. Allerdings führt diese Spur in eine Sackgasse.

Die Ermittlungen konzentrieren sich schließlich auf den zwielichtigen Valfrid Strom, der bekannt ist für seine rechtsradikalen Äußerungen und Handlungen an wehrlosen Migranten. Als dieser sich der Verhaftung widersetzt, wird er von Wallander auf der Flucht erschossen. Jedoch hat Strom das Bauernehepaar nicht auf dem Gewissen. Die Lösung dieses Falles bringt Wallander dazu, seine Vorurteile hinterfragen und die Tötung von Strom in Notwehr macht es für ihn nicht einfacher.

Zu den Problemen bei diesen Fall kommen bei Kurt Wallander auch die privaten Konflikte hinzu. Die Demenz seines Vaters verschlimmert sich und er kann sich durch den Fall nicht genug um ihn kümmern, was sein Vater ihn auch spüren lässt.
Wallander stürzt in eine tiefe Krise und zieht sich von allen zurück.

Ich muss sagen, Kenneth Branagh gefällt mir mit seiner Darstellung des Kurt Wallander immer besser. Auch die Verfilmung an sich, die Wallander-Krimis sind ja alle ziemlich düster, aber hier bringt Brannagh einfach durch sein Charisma und seine Schauspielkunst noch mehr ein. Diese Zerrissenheit des Kurt Wallanders, diese Sprünge zwischen Wutausbruch, Sinnkrise und den unbedingten Willen, den Fall zu lösen sowie die Melancholie sind einfach nur gut.

Der nächste Film trägt den Titel "Der Mann, der lächelte"
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