Der Regisseur befindet sich derzeit in Auslieferungshaft, aber wo, wollte der Sprecher des Justizministeriums, Guido Balmer nicht bekannt geben.
Die Verhaftung sorgte für großen Wirbel, da auch die USA erst seit 2005 weltweit nach dem Regisseur fandet. Polanski hatte seit dem Vorfall die USA nicht mehr betreten, auch nicht, als er für sein Werk "Der Pianist" einen Oscar bekam.
Warum der Regisseur erst jetzt fest genommen wurde, obwohl er schon öfters in der Schweiz war, beantwortete Balmer damit, dass man erst heute wusste, wann er genau einreist.
Die Verhaftung am Flughafen Zürich löste in der Schweizer Filmszene Protest und Empörung aus. Das Vorgehen der Behörden sei nicht nur eine "groteske Justizposse, sondern auch ein ungeheuerer Kulturskandal", schrieb der Verband der Regisseure. Die Verhaftung werde dem Land weltweit Schaden zufügen, kritisierte der Verband Filmregie und Drehbuch. Es sei eine "Ohrfeige ins Gesicht aller Kulturschaffenden in der Schweiz". Das Festival in Zürich verschob die geplante Ehrung Polanskis "auf einen unbestimmten Zeitpunkt", wollte den Regisseur aber wie geplant mit einer großen "Tribute to Roman Polanski"-Retrospektive würdigen.
Der Fall von Roman Polanski wurde jetzt wieder aktuell in der Presse genannt, da eine der Mörderinnen seiner hochschwangerer Frau Sharon Tate gestorben ist. Susan Atkins, eine frühere Anhängerin von Charles Manson, starb mit 61 Jahren an den Folgen ihrer Krebserkrankung. Sie war 38 Jahre in Haft.
Das damalige Opfer hat Polanski längst öffentlich verziehen, aber dessen Antrag, das Vergewaltigungsverfahren in Kalifornien nach 32 Jahren endlich für geschlossen zu erklären war im Mai diesen Jahres gescheitert. Das Gericht in Los Angeles hat das persönliche Erscheinen des Regisseurs gefordert.
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