Deutsches Klingenmuseum




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Deutsches Klingenmuseum

Beitragvon Demona » Di 18. Nov 2008, 16:37

Wie vllt. bekannt, waren auf ein sehr verlängertes Wochenende meine Eltern zu Besuch bei uns. Wie immer bei ihren Besuchen wünschen sie sich ein kulturelles Programm. :wink:

Da am Samstag das Wetter nicht so toll war und mein Stadtführer durch Wetzlar etwas dazwischen gekommen war, fuhren wir nach Solingen-Gräfrath in das Deutsche Klingenmuseum.
Eintritt pro Person: ? 3,50 (Damit ist mein mir vom Hartz IV zustehender Kultur- und Bildungsbetrag von ? 1,50 im Monat leider für 3 Monate gedeckt. Ich fand es aber dennoch preiswert. :mrgreen: )

Zu sehen bekam man einiges, Bestecke aus verschiedenen Epochen, Säbel, Schwerter, Dolche, Rasiermesser, Scheren und Besteckkoffer (ja, der Adele reiste bekanntlich nie mit leichten Gepäck und die Damen hatten ihr eigenes Reisebesteck mit dabei).
Interessant waren auch Teile aus der Hitlerzeit, mit den verschiedenen Gravuren auf den Klingen wie "Ehre und Blut" etc.
Die Bestecke waren zum Teil komplett aus Holz und Eisen, später dann mit Griffen aus Perlmutt, Keramik, Porzellan, Bernstein und und und...

Die Erklärungen dazu fand ich sehr anschaulich und informativ. Aus der römischen Zeit hatten sie nur ein erhaltenes Schwert, da es zum einen nicht verrostet war und die Waffen zu Römerzeiten nicht den Soldaten gehörten, sondern dem Heer bzw. Staat. Das hieß, dass diese nach dem Tod bzw. dem Verlassen des Heeres wieder in die Wafferkammer kamen und somit keiner der Träger mit seinen Waffen beerdigt wurde.

Nach einiger Zeit verloren meine Mutter und ich meinen Paps aus den Augen. Kommentar meiner Mutter: "Dein Vater muss wie immer jede Notiz und Erklärung lesen." :mrgreen:
Die Ausstellung ging auch über zwei Etagen - zumindest waren wir nur auf diesen 2 Etagen - und in der zweiten Etage konnte man auch durch eine Lupe Bordellmarken aus dem römischen Reich besichtigen. Mal sehen, ob ich die Erläuterung dazu noch zusammen bekomme:
"Bordellmarken zum Betreten des Hauses und zur kurzen Nutzung einer der hier lebenden Protituierten." Das sorgte dann für einen kurzen Heiterkeitsausbruch unsererseits.

Alles in allem kann man sagen, dass sich ein Besuch des Klingenmuseums lohnt und man interessante Dinge entdecken kann.
Anschließend wollte ich meinen Eltern noch das Zentrum mit der Kirche und dem Marktplatz zeigen und dort einen Kaffee trinken. Leider hatte es sich in der Zwischenzeit eingeregnet und wir haben diese Besichtigung auf ein anderes Mal verschoben.

Auf jeden Fall ist Gräfrath eine Besichtigung wert.

Edit: Hier findet ihr Infos, nebst Anfahrtsskizze zum Klingenmuseum


.
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