Papst Benedict XVI. - Papst "pop-ular"?

@Kola+fraredKeinen Gläubigen habe ich als Doofmann usw hingestellt.

Du darfst dich gerne näher erklären, damit wir das auch nachvollziehen können Einzelne Sätze werden gerne mal missverstanden.

bin mal gespannt.

die kirche ist die gesamtheit der glaeubigen, das ist nicht nur das haus, sondern eben, und besonders, die leute. falls jemand mal das neue testament in die hand nehmen moechte, da geht es unter anderem auch um die metapher der kirche oder des tempels (auch um kreuzigung, aber den teil kann man ja dank kapitelueberschriften ueberspringen). religion ist ein anderes ding, gehoert und gehoert nciht mir kirche zusammen und fuer mich ist das auch mehr ne gefuehlssache als alles andere.

Es gibt auch Leute wie Ken Wilber (wie ich den einordnen soll, als Wissenschaftler, Philosophen oder sonstwas), die eine Unterscheidung zwischen Prä- und Transrationalität geprägt haben - wobei Prärationalität bedeutet, man benutzt den Glauben, um das zu erklären, was man rational nicht versteht, um die Angst davor zu bekämpfen, während Transrationalität sich auf das bezieht, was nach dem rationalen Verstehen kommt.

das find ich super.

Ken Wilber und Stanislaw Grof sind zwei Autoren, die ich jeder/m, die/der sich für diese ganzen Fragen im Zusammenhang mit Religion vs. Wissenschaft interessieren, nur wärmstens empfehlen kann. Von Grof gibts ein Taschenbuch "Kosmos und Psyche", das als Einführung in seine Gedankenwelt ganz gut geeignet ist. "Wir wissen mehr als unser Gehirn" ist für einen kurzen Einstieg auch ganz gut. Wilber hat sehr viel geschrieben, "Wege zum Selbst" ist ein ganz gutes Einstiegswerk, bzw. näher am Thema hier "Naturwissenschaft und Religion".

Ich glaube, das Problem liegt größtenteils darin begründet, dass viele Leute Religion damit verwechseln, irgendwelchen charismatischen Führern nachzulaufen und deren Bankkonto zu füllen, um irgendwie Trost und Beistand zu bekommen. Das ist leider etwas zu kurz gegriffen.

Religion bzw. Spiritualität hat ja nicht nur mit Gurus zu tun, sondern immer auch damit, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, egal ob das System Christentum, Taoismus, Buddhismus oder Yoga heißt. Das Ziel ist, sich selbst zu verbessern. Und das hat nun wenig mit Konzernen oder ähnlichem zu tun auch wenn die das gerne hätten

Zu Kirche=Religion: Man sollte sie nicht gleichsetzen, denn Religion hat den Vorteil, dass sie ohne Kirche funktionieren kann - die Kirche kann das nicht von sich behaupten.

Stimmt auch wieder

wobei Prärationalität bedeutet, man benutzt den Glauben, um das zu erklären, was man rational nicht versteht, um die Angst davor zu bekämpfen, während Transrationalität sich auf das bezieht, was nach dem rationalen Verstehen kommt.

Finde ich gut dargestellt. Religion spendet in schwierigen Situationen sicher Trost, aber das ist eben nur eine Funktion von vielen. Religionen enthalten immer auch eine Form der spirituellen Entwicklung. Interessanterweise sind es gerade Wissenschaftler, die irgendwann feststellen, dass sie mit herkömmlichen Methoden nicht mehr weiter kommen. Newton als Prototyp des modernen Wissenschaftlers hat sich selbst als Mystiker betrachtet.

Zum Dalai Lama:

Der Strahlemann, der während seiner Regierungszeit noch auf Leibeigene zurück greifen konnte, gibt dem tibetischen Volk zu verstehen, dass wem es heute schlecht geht, wer krank ist, ausgebeutet und gequält wird, habe dies durch seine vorherigen Leben selbst herbeigeführt, der kann in meinen Augen nur ein Heuchler sein.

Zum Papst:

Verbot der Verhütung, du sollst dir kein Bildnis machen sowie Unfehlbarkeit des Papstes lassen doch beispielsweise in Afrika einen Teufelskreis der Armut enstehen.

==> Diese beiden Herren sorgen somit für ein kapitalismusfreundliches Klima. Die Geldflüsse dieser Welt werden Ihnen also dankbar sein.
Menschen in Afrika arbeiten also für einen Hungerlohn, beten in der Kirche für ein besseres Leben nach dem Tod, und geben sich somit mit dem Leben im Hier und Jetzt hin.


Im Übrigen habe ich geschrieben:

seirex

Code:

Ich denke, dass der Papst/Kirche/Dalai Lama und fast jede andere Religion sowie Politiker und Co
dazu dienen das Wohl der Firmen und der reichsten der Reichsten zu sichern.

=> Firmen, sehr reiche Menschen/Familien und Papst/Kirche/Dalai Lama und fast jede andere Religion sowie Politiker bedingen sich eben gegenseitig.

LG

seirex

PS: Wie wäre es mit Dalai Lama-Fall eines Gottkänigs?

Der Papst dient wie die gesamte Kirche nur eben einem einizgen Zweck:
Der Unterdrückung und Kontrolle von Menschen.

Ich denke, dass der Papst/Kirche/Dalai Lama und fast jede andere Religion sowie Politiker und Co
dazu dienen das Wohl der Firmen und der reichsten der Reichsten zu sichern.

ich find immer noch, dass das sehr paranoid klingt und irgendwie sehr ueber-einen-kamm-geschert.

geschoren? :ohn:

aber ist ja auch egal.

@nevermore: vielen dank. muss ich mal ansehen gehen.

Wie ihr seht, haben wir den Teil mit dem Buddhismus und dem Dalai Lama hier abgetrennt und einen eigenen Bereich gegeben.

M. E. kann man den Buddhismus mit dem Katholizismus nicht vergleichen, da da doch einige gravierende Unterschiede bestehen.

Ich hoffe, wir können hier auch nach Ende der Abstimmung weiter diskutieren.

Man kann alles miteinander vergleichen, die Frage ist, was dabei heraus kommt.
Das ist doch der Sinn eines Vergleichs - sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zu benennen und untersuchen.
Wenn man gravierende Unterschiede erkennt, dann hat man ja schon verglichen.

(Entschuldigung für diese Klugscheißerei, aber ich kann diesen Spruch "man kann das nicht vergleichen" nicht mehr hören - dieses Totschlagargument begegnet mir leider zu oft)

@ cellmo

Du musst dich doch für deine Meinung nicht entschuldigen.

Meine Meinung ist halt, dass es schon gravierende Unterschiede zwischen den beiden Religionen gibt und dann kommen halt noch die kulturellen Unterschiede hinzu.´

Ich meinte auch mit vergleichen nicht unbedingt die Glaubensform an sich... Sollte mir wohl erst einmal einen weiteren Kaffee holen... bevor ich das weiter ausführe.

Mittlerweile kann man wohl nicht mehr von Papst pop-ular sprechen und immer weniger Deutsche würden jetzt hinter dem Slogan "Wir sind Papst" stehen.
Mit seiner umstrittenen Aufhebung des Kirchenbanns über die Piusbruderschaft und des Holocaustleugner Bischof Williamson hat sich der Pabst nicht gerade Freunde gemacht.
Selbst unsere Kanzlerin fühlte sich berufen, den Papst öffentlich aufzufordern seine Entscheidung nochmals zu überdenken.

Hatte da der Papst falsche Berater an seiner Seite oder hat er nur nicht gründlich genug über seine Entscheidung nachgedacht?
Fakt ist, die Austritte aus der katholischen Kirche nehmen - vor allem in Deutschland - drastisch zu.

Laut eines Mitarbeiters von "Radio Vatikan" sei das Vertrauen der deutschen Katholiken zu ihrem Papst "ein wenig lädiert".

Ob der Papst bei seinem nächsten Besuch 2010 in Deutschland mit einer solchen Euphorie wie bei seimen letzten Besuch rechnen kann, ist wohl eher fraglich, wenn er bei seiner Entscheidung bleibt.

Hier ein Artikel dazu mit mehreren Links zu anderen Berichterstattungen.

Was haltet ihr von der Entscheidung des Vatikans?

Die vierte Gewalt im Staat hat zugeschlagen. So deutlich und umfassend wie nie zuvor hat sich die Macht der Medien offenbart.
Sogar eine zurückhaltende deutsche Bundeskanzlerin wurde zu einer Meinungsäußerung verführt.

Nachdem man beim Islam ganze Arbeit geleistet hat und das Judentum offenbar (und glücklicherweise) immer noch als unantastbar gilt, haben sich die Medien die Katholische Kirche vorgenommen. Die Hetzjagd ist eröffnet.