Sherlock Holmes von Guy Ritchie




Zeitgenössische Filme, TV-Serien und Spiele

Beitragvon Eve » Mi 10. Mär 2010, 18:45

Bei Sherlock Holmes ging es immer um Wissenschaft und vor allem um die pure Realität. Übernatürliches ist dem Holmes-Freund von Anfang an suspekt, wie es bei ?Das Geheimnis des verborgenen Tempels? (?Young Sherlock Holmes?; 1985) der Fall war. Das Verhexen von Leuten entpuppte sich als Vergiftung mit halluzinogener Droge. Wer die Abenteuer von Holmes und Watson gelesen hat, der weiß, dass man in den Büchern die Hinweise regelrecht suchen muss ? meist erst die zweideutigen Anspielungen von Holmes richtig auseinanderfriemeln muss. Selbst wenn man alle Hinweise gefunden hat, verbringt man noch eine Menge Zeit mit der richtigen Kombination. So war es auch in der Adaption von Guy Ritchie. Hinweise gab es genug. Es gibt PC-Spiele von Sherlock Holmes, da wird man bei der chemischen Analyse von Beweisstücken vollkommen alleingelassen. Entweder 1. kennt man sich mit Chemie aus, 2. liest man sich ins Thema ein, 3. probiert nach dem Motto ?learning by destroying? oder 4. lädt sich eine Komplettlösung herunter.

An dem neuen Holmes hat mir die dargestellte Schwäche des Hauptcharakters gut gefallen ? die angedeutete Alkoholsucht. Die Sucht war schon ein faszinierendes Thema bei ?Kein Koks für Sherlock Holmes? (?The Seven Per Cent Solution?; 1976). Versiffte Zimmer, Alkohol im Übermaß ? Robert Downey jr. hat mit Drogen jeder Art persönliche Erfahrungen gesammelt. In der Rolle des Holmes spiegelt er sozusagen einen Teil seines Selbst wider. Kulisse und Kostüme haben mich auch sehr überzeugt.

Die Musik von Zimmer ist absolut genial, nicht so monoton wie die seiner meisten Schüler. Zimmer wiederholt in verschiedenen Varianten das Hauptthema über den gesamten Soundtrack verteilt, was die jungen Komponisten heutzutage kaum noch so handhaben, obwohl gerade da die Herausforderung liegt, ein bekanntes Thema neu klingen zu lassen. Meister darin ist John Williams.

Der Abspann ist eine wirklich schöne Idee. Da bleibt man gern im Kino sitzen. :-D
Den Charakter eines Menschen erkennt man an den Scherzen, die er übel nimmt. - Christian Morgenstern
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