"Grüne Tomaten" ist ein Film nach dem Roman von Frannie Flaggs "Fried Green Tomatoes at the Whistle Stop Cafe". Der Film und Kathy Bates und Jessica Tandy waren mehrfach für ihre Rollen nominiert
Regie führte Jon Avnet und es spielten mit:
* Kathy Bates: Evelyn Couch
* Mary Stuart Masterson: Idgie Threadgoode
* Mary-Louise Parker: Ruth Jamison
* Jessica Tandy: Ninny Threadgoode
* Chris O'Donnell: Buddy Threadgoode
Im Groben zusammen gefasst kann man sagen, der Film handelt von Freundschaft und was Menschen für gute Freunde bereit sind zu tun. Nun zur Handlung:
Der Film beginnt mit Evelyn, die mit ihrem Mann dessen Tante besucht und dabei auf Ninny Threadgoode trifft. Zwischen der jüngeren Frau, die eine nicht sehr glückliche Ehe führt und über sehr wenig Selbstbewusstsein verfügt und der resoluten und hilfsbereiten älteren Frau herrscht von Anfang an Sympathie. Die Gespräche mit Mrs. Threadgoode bauen Evelyn auf, die ihren Frust in Schokolade auslässt.
Ninny wiederum ist froh, jemanden gefunden zu haben, um den sie sich kümmern und den sie aufbauen kann. Bei den wöchentlichen Besuchen erzählt sie Evelyn von der doch sehr tragisch-komischen Lebensgeschichte von zwei Mädchen aus den 20iger und 30iger Jahren, die in dem Südstaaten leben.
Idgie ist ein sehr eigenwilliges, widerspenstiges kleines Mädchen und fühlt sich nur von ihrem großen Bruder Buddy verstanden. Doch Buddy eines Tages verliebt sich Buddy in die hübsche Ruth. Doch die Liebe der beiden steht unter keinem guten Stern und Buddy verunglückt bei einem tragischen Unfall tödlich. Idgie ist darüber sehr verbittert und gibt insgeheim Ruth die Schuld an dessen Tod.
Erst nach Jahren entwickelt sich zwischen den beiden Mädchen eine Freundschaft, die auch nicht durch die Heirat von Ruth unterbrochen wird. Ruth, die zu ihrem Mann nach Georgia zieht schreibt Idgie Briefe. Idgie findet irgendwann heraus, dass Ruth in der Ehe mit ihren gewalttätigen Mann nicht glücklich ist. Da ihre kranke Mutter mit bei ihr lebt, kann und will sie ihren Mann jedoch nicht verlassen. Dies ändert sich jedoch nach dem Tod der Mutter und mit Hilfe von Idgie verlässt sie ihren Mann.
Mit Idgie, die sich inzwischen in eine überaus selbstbewusste und burschikose Frau entwickelt hat, betreibt Ruth zusammen in dem kleinen Nest in Alabama ein Cafe namens "Whistle Stop Café" Dabei müssen sich die beiden nicht nur in einer Männerwelt sondern auch gegen Anfeindungen von Leuten behaupten, die etwas dagegen haben, dass die beiden Frauen auch Farbige bedienen.
Eines Tages kommt jedoch Ruths verlassener Ehemann in den Ort und findet heraus, dass Ruht hier mit ihrem gemeinsamen Sohn lebt. In der Nacht, als er den Jungen entführen will verschwindet er auf mysteriöse Weise. Jahre später wird Idgie deswegen des Mordes angeklagt und frei gesprochen. Während des Prozesses hilft Idgie der Meineid des Gemeindepfarrers, auf den sie vorher nicht so gut zu sprechen war, wobei dieser allerdings heimlich nicht auf seine eigene Bibel, sondern auf eine Ausgabe von ?Moby Dick? schwört.
Später stellt sich jedoch heraus, dass Frank von einer der Angestellten, derer afroamerikanischen Köchin in Notwehr mit einer gusseisernen Bratpfanne erschlagen wurde, als dieser das Baby rauben wollte. Idgie lenkt den Verdacht auf sich, da sie weiß, dass die Köchin vor einem weißen Gericht zu Hochzeiten des Klu-Klux-Clans keine Chance hätte. Ein anderer Angestellter, namens Big George, ebenfalls Afroamerikaner, verarbeitet die Leiche zu einem Barbecue, welches vom Sheriff, der sich mit der Vermisstenanzeige von Frank befasst, als vorzüglich gelobt wird.
Bevor Idgie die ganze Sache so richtig verarbeiten kann, kehrt bei Ruth der Krebs zurück und sie stirbt wenig später daran.
Im Laufe der Erzählung von Ninny Threadgoode entwickelt Evelyn, sehr zum Missfallen ihres Gatten immer mehr Selbstbewusstsein. Sie macht sich mit Kosmetik selbständig, geht mehreren Aktivitäten nach und baut das Haus um. Als sie erfährt, dass von Ninny das baufällige Haus abgerissen wurde und sie dann kein Heim mehr hat, entschliesst sich Evelyn die ältere Dame mit zu sich zu nehmen.
Sehr amüsant ist die Episode, wie sich Evelyn gegen zwei junge Frauen behauptet, die ihr beim Einkaufszentrum den Parkplatz wegschnappen.
Ein sehr bewegender Film, der alleine dadurch gewinnt, dass hier mehrere sehr sympatische und in gewisser Weise anständige Menschen mehrere mehr oder minder kleine Straftaten begehen und ihnen dabei doch die Sympatie erhalten bleibt.
Zu erwähnen sei noch, dass das Buch für seine Erzählung auf zahlreiche alte Zeitungsausschnitte und wohl auch auf die Erinnerungen einiger Senioren zurück greift.
Von mir erhält der Film 10/10 grüne Tomaten.
