Ich buddel einfach nochmal mit *schaufel hol*.
Da einige von euch Filme aus ihrer Kindheit genannt haben, will ich mal den ersten Film nennen, der mir bewusst als "extrem gruselig" im Gedächtnis geblieben ist, denn das ist "Tales of Terror" von 1962 - hatte bei uns anfangs den Titel "Der grauenvolle Mr. X"; als DVD heißt er jetzt nur noch "Schwarze Geschichten". Der Film hat mich als Kind dazu animiert, Edgar Allan Poe zu lesen, weswegen ich Standardbücher für Kinder, wie z.B. die Werke von Enid Blyton, links liegengelassen habe. Roger Corman mag billige Filme gedreht haben (und tut es noch heute), aber er verstand es zumindest Atmosphäre zu schaffen, was ich in modernen Grusel-/Horrorfilmen oftmals vermisse. SEine alten Kulissen haben meines Erachtens bis heute ihr gruselig düsteres Flair behalten. Außerdem hatte Corman (meistens) Schauspieler verpflichten können, die etwas von ihrem Beruf verstanden haben. Ungeschlagen ist Vincent Price; kaum jemand konnte den am Rande des Wahnsinns stehenden Aristokraten so gut darstellen wie er. Bei "Tales of Terror" - drei halbstündigen Episoden - sticht besonders auch Peter Lorre ins Auge, der mit seinem schrägen Humor für so viel Belustigung sorgt, dass einem die üblen Szenen umso mehr an die Nieren gehen. Basil Rathbone (mein einzig wahrer Sherlock Holmes) sieht man in der letzten Episode und auch er ist in Höchstform.
Der Film hat mir als Kind, auch wenn er stellenweise humorvoll war, die Tür zum Horrorgenre aufgeschlagen. Besonders beklemmend aus dem Hause Corman finde ich "The Pit and the Pendulum" (1961), den ich einmal im Urlaub auf dem italienischen Sender RAI gesehen habe - ich habe kein Wort verstanden, aber es war schei** gruselig, was für die Gesamtatmosphäre des Films spricht. Mein dritter persönlicher Favorit, noch heute, ist "The Masque of the Red Death" von 1964, der in Deutschland den super Titel "Das Schloss der blutigen Bestie" trug. Ich glaube, das war der Grund gewesen, weswegen ich sehr früh damit angefangen habe, mir die Originaltitel einzuprägen.