Caprica: Battlestar Galactica-Prequel im Anmarsch




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Caprica: Battlestar Galactica-Prequel im Anmarsch

Beitragvon nevermore » Mi 15. Apr 2009, 20:15

Vielleicht haben es einige mitbekommen, dass es von den Serienschöpfern David Eick und Ronald Moore von "Battlestar Galactica" eine neue Show geben wird, ein Prequel mit dem Titel "Caprica", das sich um den Ursprung der Zylonen dreht. Der Pilotfilm soll am kommenden Dienstag veröffentlicht werden. Inzwischen sind die ersten Videoclips veröffentlicht worden, der letzte heute, die unter folgenden Links zu sehen sind:

http://scifiwire.com/2009/03/touch-down ... ca-wit.php
http://io9.com/5212658/new-caprica-clip ... ctive-side
http://www.scifi.com/scifiwire/index.ph ... 0&id=57977

"Caprica" spielt mehr als 50 Jahre vor den Ereignissen von "Battlestar Galactica". Es ist eine Welt auf dem Gipfel ihrer Macht, die mit neuen Wissenschaften und Technologien und den Problemen, die sie schaffen, kämpft. Die Serie folgt zwei rivalisierenden Familien und ihren Patriarchen - den Adamas und den Graystones. Verstrickt in die Technologien, die schließlich zu der Erschaffung der Zylonen führen, konkurrieren sie gegeneinander in einer Welt, die aus insgesamt 12 Kolonien besteht. "Caprica" wird von Ronald D. Moore, David Eick und Remi Aubuchon produziert. In den Hauptrollen werden Eric Stoltz, Esai Morales, Paula Malcomson und Polly Walker zu sehen sein.

Moore sagte über Caprica, es sei eine ganz andere Art von Sci-Fi. Es sei nicht Action-Abenteuer, und man werde nicht jede Woche die Zylonen angreifen sehen. Die Serie spiele nicht im Weltraum, sondern auf einem Planeten. Sie handele von Familiendramen und Politik, von Terrorismus und darum wie sich eine Gesellschaft schützen darf oder nicht, von der Grenze zwischen ziviler Freiheit und nationaler Sicherheit. Sie sei eine Allegorie auf viele Dinge, die in unserer heutigen Gesellschaft geschehen.

"Caprica" soll 2010 auf SciFi Premiere haben; der ungeschnittene Pilotfilm wird jedoch schon am 21. April 2009 sowohl als DVD als auch als Digital Download von Universal erhältlich sein.

(Quellen: http://www.scifi.com/scifiwire/index.ph ... 0&id=57956, http://scifiwire.com/2009/03/battlestar ... d-moor.php)

Ich finde das Konzept interessant und das Galactica-Universum eignet sich hervorragend für dieses Thema. Nach dem, was ich bisher gehört habe, wird es auch nicht ein Terminator-Aufguss sein.
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von Anzeige » Mi 15. Apr 2009, 20:15

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Beitragvon Demona » Mi 15. Apr 2009, 20:58

Eric Stolz spielt mit? Interessant, ich mag ihn und finde, dass er in letzter Zeit kein Glück mit seinen Rollen hatte.

Battlestar erinnerte mich ja ein bisschen an Earth II von Spielberg. Da waren sie ja auch auf der Suche nach einer neuen Lebenswelt bzw. einer zweiten Erde, wo die Menschen dann leben können.

Allerdings fanden sie sie bei der Spielbergserie eher und so erinnert wohl eher die neue, in der eher spielenden Zeit, handelnde Serie "Caprica" eher dieser Serie.

Auch da müssen sich die Menschen der neuen Erde anpassen und akzeptieren, dass es da schon Wesen vor ihnen gab.
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Beitragvon nevermore » Mi 15. Apr 2009, 21:08

Ich sehe ehrlich gesagt den Zusammenhang zu Earth 2 überhaupt nicht, weder bei Galactica noch bei Caprica. Bei Galactica suchen die Menschen nach einer neuen Heimat, aber das scheint mir auch die einzige Gemeinsamkeit zu sein. Die Thematik ist doch eine ganz andere. Da geht es um alle möglichen moralischen Probleme, wie sich Menschen im Krieg und auf der Flucht verhalten, bis zu welchem Punkt man seine Ideale aufrechterhalten kann, um Religionskonflikte, darum, ab welchem Punkt künstliche Intelligenzen als "Personen" betrachtet werden müssen und eigene Rechte haben. Was in den UN-Panel, das ich in "Lebenswelten" vorgestellt habe, eben so diskutiert wurde. Ich kann mich jetzt nur dunkel an Earth 2 erinnern, aber ich wüsste nicht, dass so etwas dort eine Rolle gespielt hätte.

Und Caprica war m.W. nicht vorher schon von anderen Wesen besiedelt. Die Menschen lebten auf Caprica, eine der 12 Kolonien. Sie haben dort die Zylonen geschaffen, und mehr oder weniger von denen erwartet, dass sie die Dreckarbeit für sie machen. Da Zylonen empfindungsfähige künstliche Intelligenzen sind, haben sie sich dagegen aufgelehnt.

Ich sehe eher Parallelen zu Terminator als zu Earth 2, aber auch nicht wirklich.

Jedenfalls sehe ich gespannt der Auflösung der Frage entgegen, warum Zylonen an den "einen wahren Gott der Liebe" glauben, während die Menschen polytheistisch sind :mrgreen:
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Beitragvon Demona » Mi 15. Apr 2009, 21:21

Nicht so ganz.

Gut, in Earth 2 ging es darum eine neue Welt bzw. neue Erde zu finden, da wir die alte zerstört haben bzw. nicht mehr auf ihr leben konnten.

Dann kommt raus, dass sie vorher schon einmal eine Strafkolonie war und einer der überlebenden Gefangenen, die Urbewohner (erinnern mich irgendwie an die Aboriginis) versklavt hat.
Auch auf Earth 2 geht es um moralische Grundsätze, Ethik, Glauben und um Grundsätze.
Es prallen da auch sehr unterschiedliche Menschentypen aufeinander und viele tragen auch Geheimnisse mit sich.
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Beitragvon nevermore » Mi 15. Apr 2009, 21:27

Demona hat geschrieben:Dann kommt raus, dass sie vorher schon einmal eine Strafkolonie war und einer der überlebenden Gefangenen, die Urbewohner (erinnern mich irgendwie an die Aboriginis) versklavt hat.
Auch auf Earth 2 geht es um moralische Grundsätze, Ethik, Glauben und um Grundsätze.
Es prallen da auch sehr unterschiedliche Menschentypen aufeinander und viele tragen auch Geheimnisse mit sich.


Das mit den Ureinwohnern hatte ich nicht mehr präsent, dank.

Ja, um moralische Grundsätze und Ethik gehts aber doch eigentlich in fast jeder SciFi - Serie früher oder später. In Trek ging es eigentlich ununterbrochen darum. Was ich meine ist, ich sehe in Earth 2 diese Mensch-Maschine-Probleme nicht, die in BSG Thema sind und auch nicht die Kriegsflüchtlinge-Frage. Die Themen sind doch ganz unterschiedlich. Da hat BSG für mich noch mehr Ähnlichkeit mit B5, was diese Kriegsgeschichten betrifft.
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Beitragvon Demona » Mi 15. Apr 2009, 22:15

@ never

Erinnerst du dich an die Figur von Yale? Der war doch auch ein ehemaliger Häftling, dem aber seine Vergangenheit genommen wurde und ihm ein Chip eingebaut wurde UND er war Devons Sklave.

Oder die Krankheit von Devons Sohn Ulysses, der dann auf einmal durch die Einheimischen geheilt wurde.
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Beitragvon nevermore » Mi 15. Apr 2009, 22:22

Irgendwie reden wir glaube ich aneinander vorbei. In BSG / Caprica geht es darum, dass von Menschen geschaffene künstliche Intelligenzen sich gegen ihre Erschaffer auflehnen (interessanterweise u.a., weil sie an einen "wahren Gott der Liebe" glauben, und denken, dass die Menschen diesem Schöpfer nicht würdig sind).

Ich sehe dieses Thema in Earth 2 absolut nicht, sorry. Die Analogien, die du da nennst, sind so vage, dass man zu jeder Serie solche Verwandtschaften finden kann. Beispielsweise war in Trek im Hinblick auf Data auch ständig von Datas Erkundung der Menschlichkeit die Rede. Oder auch was die Borg betrifft. Aber die Herangehensweise war eine völlig andere.
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Beitragvon Demona » Mi 15. Apr 2009, 22:28

@ never

Ich meinte da auch eher die ethische Frage. Zum Beispiel die Sache mit Yale erinnerte mich da auch wieder an den einen Mönch bzw. Bruder, was jetzt das Entfernen der Persönlichkeit betrifft.

Ulysses ist ein Thema, wie weit man bei Heilung geht... Oder die Sache mit dem Pferd war auch so etwas.

Oder halt die Ausnutzung der Ureinwohner auf Earth 2. Welcher Glauben ist besser, deren oder unserer... etc.
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Beitragvon nevermore » Mi 15. Apr 2009, 22:41

Ja, aber wie gesagt, diese Themen hat man in vielen Serien. Grade solche Themen finden sich auch oft in Trek. Oder die Parallelen zu B5, die du da nennst, zum Beispiel.

Was den Umgang mit diesen moralischen Fragen betrifft, ist BSG näher an B5 als an jeder anderen Serie, die ich kenne. Auch in B5 wurde oft keine Antwort gegeben, was jetzt richtig und was falsch ist. Obwohl ich BSG nicht komplett, sondern nur teilweise gesehen habe, geht sie meines Erachtens dabei noch deutlich weiter als B5, setzt die Charaktere in noch erheblich schwierigere Situationen, und verwischt die Grenzen zwischen den "Guten" und den "Bösen" noch viel stärker. Es ist noch mehr auf Fragen statt Antworten ausgelegt. Die Clips im UN-Panel sind gute Beispiele dafür.

Ich habe alle Zuversicht, dass Caprica eine gute, anspruchsvolle Serie wird, und von denen gibts leider nicht allzu viele. Meine Sorge ist eher, dass es zu wenig actionlastig und zu intellektuell wird, und deshalb bald gecancelt wird. Das Vertrauen, das SciFi-Channel in die Show setzt, indem sie bereits eine Staffel komplett bestellt und bezahlt haben, noch bevor der Pilotfilm auch nur produziert war, gibt mir zwar Hoffnung, das Gemaule gewisser Fans, denen das jetzt schon zu "langweilig" und zu metaphysisch ist, aber eher nicht.
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Beitragvon nevermore » Mo 27. Jul 2009, 22:16

Es gibt neue Interviews mit Ronnie Moore und Jane Espensen, den Caprica-Machern. Man hat ja schon eine Weile nichts mehr von ihnen gehört.

Über Caprica sagte Moore, die Show sei noch mehr als BSG ein Abbild unserer heutigen Gesellschaft, da sie anders als BSG nicht von der Prämisse einer postapokalyptischen Welt ausgehe. Während in BSG der Kampf den Zylonen gilt, spielen sich in Caprica die Kämpfe innerhalb der eigenen Kultur ab, die Moore als eine Art Spiegel unserer eigenen Kultur bezeichnete. "Caprica ist noch eine florierende Gesellschaft, und ihre Probleme sind intern. In der Hintergrundgeschichte der Show waren die zwölf Kolonien zeitweise im Krieg miteinander. Und die kulturellen Differenzen werden in der Show unser Maßstab für Rassismus und das Lösen unserer eigenen kulturellen Probleme sein." Die Frage, ob er je befürchtet habe, zu weit zu gehen, verneinte Moore und erklärte, das Großartige an der Science Fiction sei, dass man mit diesen Themen auf eine Art und Weise umgehen kann, wie es in einem herkömmlichen Drama nicht möglich ist. "Alle anderen müssen um diese Dinge herumschleichen ... "was ist heute politisch korrekt?" und "kriegen wir Anrufe von dieser oder jener Gruppe?" ... Wir müssen uns damit nicht auseinandersetzen. Und Leute, die gegenüber diesen Themen übermäßig empfindlich sind, nehmen unser Genre sowieso nicht ernst genug, um sich damit zu befassen, deshalb können wir mit voller Kraft voraus das Drama spielen und uns wirklich mit den Konzepten befassen."


Weiteres hier.

Mir gefällt das nach wie vor sehr, was sie da vorhaben, und ich hoffe, sie werden nicht an den Quoten scheitern. Ich habe inzwischen den Pilotfilm gesehen und fand ihn sehr vielversprechend. Ich würde Caprica gern für mehr als nur eine Staffel sehen.
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