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Kenneth Branaghs Wallander "Die falsche Fährte"

So 31. Mai 2009, 15:43

Eins vorweg... Ich mag die Krimiverfilmungen von Henning Mankell. Ob nun dargestellt vom kräftigen Rolf Lassgard oder vom schlankeren Krister Henriksson.
Bei Lassgard kam zwar die Schwermut besser rüber, aber nichts desto trotz beide waren glaubhafte Wallander.

Und nun gab es den ersten der drei von Shakespeare-Mimen Kenneth Branaghs dargestellten Wallander und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Branagh, bekennender Krimifan kam über englische Krimiautoren wie Patricia Cornwell, P.D.James und andere Autoren wie Donna Leon und Arnaldur Idrioason auch zu Henning Mankell. In einem Interwiev erzählte er, dass er die Krimis sogar in der richtigen Reihenfolge gelesen hatte. Weiter erwähnte er gegenüber der TV-Spielfilm, dass er, bevor er sich später ärgere nicht gefragt zu haben, erkundigte er sich lieber, ob die Filmrechte frei wären.
Mankell, der, wie er sagt, nie seine Seele verkauft, behielt immer die die Kontrolle über seine Bücher und gab die Order, alle anderen Anfragen zu stoppen und sich nur auf die Option für Branagh zu kümmern.

"Die falsche Fährte" beginnt mit einem jungen Mädchen mitten in einem Rapsfeld. Der Bauer ruft die Polizei und Wallander geht hinein und versucht mit dem Mädchen zu sprechen. Als er seinen Polizeiausweis zückt, übergießt sich das verängstigte Mädchen mit Benzin und zündet sich vor den Augen des geschockten Wallander an. In der Asche finden die Polizisten ein Kette mit Initialien auf dem Anhänger.
Wallander, der nicht begreifen kann, warum das Mädchen in Panik geriet und sich anzündete möchte unbedingt den Grund erfahren und das warum begreifen. Obwohl die Sache als Selbstmord eingestuft wird, will er der Sache nachgehen und erfahren wer das Mädchen war.
Gleichzeitig beginnt in Ystad eine Mordserie, die die volle Aufmerksamkeit Wallanders fordert. Das erste Opfer ist der Ex-Justizminister Wetterstedt. Er wird mit der Axt erschlagen und dann skalpiert. Die nächsten Opfer sind der Galerist und Kunsthändler Carlman und ein jähzorniger Hehler. Letzterem werden auch noch die Augen verätzt.

Wallander findet heraus, dass die ersten beiden wohl Kontakt mit minderjährigen Mädchen hatten und der Hehler die Kontakte zu diesen knüpfte. Carlmann und der Hehler schreckten auch nicht vor ihren eigenen Töchtern zurück...

Branagh verleiht seinem Charakter eine tiefe Traurigkeit und Schwermut, die sehr glaubhaft rüber kommt. Sein Wallander kämpft mit den privaten Krisen in seinem Leben, getrennt von der Ehefrau, die sich mit einem anderen Mann trifft, Unverständnis und Zerwürfnisse mit seinem Vater, welcher verschweigt, dass er an Alzheimer erkrankt ist und eine Tochter, die er nicht versteht.
Geblieben ist ihm sein Job, den er sehr ernst nimmt, obwohl er an den Grausamkeiten, die er dabei antrifft, fast zerbricht.

Alles in allem ein grandioser Krimi und tollen Darstellern. Dieser Wallander-Krimi muss sich nicht hinter den anderen verstecken und zeigt auch, dass ein Ire einen schwermütigen Schweden namens Wallander hervorragend darstellen kann.

Der Film bekommt von mir 10/10 Wallander.


Heute um 21:40 Uhr zeigt die ARD den zweiten Wallander in "Die Brandmauer."

So 31. Mai 2009, 15:43

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