12 Years a slave




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12 Years a slave

Beitragvon Bernhard Nowak » Mo 10. Feb 2014, 23:13

12 Years a slave
Gestern sah ich mit einem Freund den Oscar-Favoriten 12 Years a Slave: http://de.wikipedia.org/wiki/12_Years_a_Slave

Interessante Filmkritik hier: http://www.filmstarts.de/kritiken/196885/kritik.html

1852 erschien der Roman "Onkel Toms Hütte" von Harriet Beecher-Stove. Kurze Zeit später erschien der Roman: "12 Years a slave" von einem Schwarzen, Solomon Northup, einem der führenden Vertreter der Abolitionisten-Bewegung gegen die Sklaverei. Er beruht also auf einer wahren Begebenheit. Der Film zeigt, dass die Sklaverei nicht nur ein Problem der Südstaaten der USA gewesen ist. Bis 1860 waren über ein Drittel der Gesamtbevölkerung der Südstaaten Sklaven. Dass Sklaven ein wichtiger Wirtschaftsfaktor waren, wird in diesem Film überdeutlich. Um immer genügend Arbeitskräfte zu bekommen, griffen Sklavenhändler auf perfide Methoden zurück: sie begannen, Schwarze aus den Nordstaaten zu entführen. Auch die Hauptfigur des obigen Films, , Solomon Northup, der 1841 in New York mit seiner Familie wohnte, wurde Opfer einer solchen Entführung. So erlitt er doppeltes Unrecht: er erlitt die menschenverachtende Sklaverei (die Szenen, in denen er gezwungen wird, eine andere Sklavin fast zu Tode zu peitschen und eine weitere, in welchem er beinahe gehängt wird und beinahe fünf Minuten am Strick vom Baum herunterhängt (die Füße nur knapp über dem Boden) sind schwer zu ertragen, fast voyeuristisch, werden aber m.E. Filmgeschichte schreiben.

Steve McQueen hat einen großartigen Film geschaffen, einen der besten, die ich in meinem Leben gesehen habe. Er hat mich visuell, von der Leistung der Schauspieler unwahrscheinlich beeindruckt und mich veranlasst, Beecher-Stoves Werk nochmals zu lesen. Im Gegensatz zu Django Unchained beeindruckt der Film durch die Dauerhaftigkeit der Gewalt, eine Atmosphäre der Düsternis, die allerdings - und dies ist eine großartige Leistung - nicht in einfacher Schwarz-Weiß-Malerei stehenbleibt. Es gibt auch "gute" und "humane" Sklavenhalter (verkörpert durch Benedict Cumberbatch), es gibt auch unter den Schwarzen Streit und Konflikt. wird deutlich, dass Sklaven für den ökonomisch unterlegenen Süden und die Sklavenhalter nicht nur Eigentum, sondern auch Wirtschaftsfaktor waren, denn gerade die Monokultur der Baumwolle war der einzige Wirtschaftsfaktor des Südens, der exportiert werden sollte.

Schwachpunkte: der Film hat Längen (er dauert rund 2 Stunden) und Bratt Pitt, der hier die "Retterfigur" spielt, der am Ende entscheidend dazu beiträgt, Salomon aus der Gefangenschaft zu befreien, spielt mal wieder zu sehr sich selbt.

Wenn man von diesen beiden Kritikpunkten absieht, gibt es hier einen äußerst beeindruckenden Film, der mit Sicherheit - dies wage ich jetzt schon zu prognostizieren - in die Filmgeschichte als Meisterwerk eingehen wird - egal, wie viele Oscars er erhalten wird.
Unbedingt ansehen!
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Re: 12 Years a slave

Beitragvon Demona » Di 11. Feb 2014, 11:20

Wie fandest du Michael Fassbender? Seine Rolle soll ja sehr zwiespältig sein, Sklavenhalter, brutal und doch (kann man sagen) verliebt in eine seiner Sklavinnen.

Ich habe ein Interview von ihm gelesen über den Film und seine Rolle.
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Re: 12 Years a slave

Beitragvon Bernhard Nowak » Di 11. Feb 2014, 21:32

Hallo Demona,
er war gut, aber seine Frau (Sarah Paulson) um Längen besser.
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