Von Sasacus bis Geronimo - von Miroslav Stingl




"Rot ist das Blut des Adlers.
Rot ist das Blut des braunen Mannes.
Rot ist das Blut des weißen Mannes.
Rot ist das Blut des schwarzen Mannes.
Wir alle sind Brüder."
(Der Medizinmann von Alcatraz - 1970)

Von Sasacus bis Geronimo - von Miroslav Stingl

Beitragvon Demona » Mo 1. Dez 2008, 14:22

Ich möchte euch heute ein von mir sehr oft gelesenes Buch vorstellen, dass der tschechische Völkerkundler, Dr Miroslav Stingl 1969 schrieb. Ich habe die vierte Ausgabe von 1982 und die ist wohl noch einmal überarbeitet worden, da noch Angaben von dem Indianeraufstand 1973 in Wounded Knee zu finden sind.

Miroslav Stingl erzählt sehr erschaulich die Geschichte großer Indianerhäuptlinge, beginnend mit Geromino dem Häuptling der Apachen und von Ishi - dem letzten Indianer vom Stamme der Yahi. Er starb 1920 an den Folgen der Tuberkulose im Alter von ca. 54 Jahren im Völkerkundemuseum von San Franzico, wo er durch die Wissenschaftler um den Völkerkundler Dr. Kroeber eine Anstellung gefunden hatte und den Wissenschafltern detailliert Einsicht in die Lebensweise seines Volkes geben konnte. Da die Yahi kaum Kontakt mit Weißen hatten, lebten sie noch sehr in ihren alten Traditionen, vergleichbar mit den Urzeitmenschen.

Ich setze hier mal den Text auf den Einband rein:


Die ersten Besucher Nordamerikas klopften nur an die Tür des Kontinents, stießen sie jedoch nicht auf. Dagegen eigneteten sich besonders die Spanier in Lateinamerika rieisge Ländereien an und gründeten Kolonien. Sie nahmen den Reichtum der Ureinwohner in Besitz.
In den Königreichen Britanien und Frankreich begriff man sehr wohl, wo die Quelle des Reichtums des zu jener Zeit größten Handelskonkurrenten entsprang. so stiegen auch diese europäischen Nationen ins große Geschäft ein, das die Ausrottung ganzer Stämme zur Folge hatte.
Die Indianer empfingen die Europäer keineswegs als Feinde (Was ein indianischer Freund von mir mal als größten Fehler seiner Vorfahren ansah. -Anmerkung von mir-). Erst als ihnen ihr Land entrissen wurde, widersetzten sie sich den Eroberern. Die Tragik des indianischen Widerstandskampfes bestand darin, dass die Stämme einzeln kämpften. Wenigen großen Häuptlingen gelang die zweitweilige Einigung von mehreren Stämmen und damit der vorübergehende Sieg über die gut ausgerüsteten Regimenter der Briten, Franzosen und - später - der Amerikaner.
Der Autor ist ein bekannter tschechischer Völkerkundler. Entsprechend seinem Anliegen beleuchtet er nur eine Seite des Lebens der Indianer und zeigt, wie sie sich gegen die Ausrottungspolitik der Kolonisatoren zur Wehr setzten. Ziel des Autors ist es, die wichtigsten Ereignisse und Gestalten des indianischen Kampfes in einer Epiche zu schildern, die mit dem Anfang des 17. Jahrhunderts beginnt und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts ausläuft.
Gstalten wie Pope, Pontiac, Osceola, Tecumseh und Geromino werden uns lange im Gedächtnis bleiben.


Am Ende des Buches gibt es dann noch eine Übersicht über die Indianerstämme der USA (die Sprachgruppe, die Ansiedlungsgebiete und die Anzahl der Stammesangehörigen - ich denke mal, der Stand entspricht ca. 1965) und die Geschichte des Freiheitskampfes der Indianer in Nordamerika.

Neben der statistischen Erhebung ergänzt er noch im Textbereich, welche der Stämme ausgerottet oder welche noch in minimaler Anzahl existieren.
Under dem Punkt - Das Land Ishis - die Indianer Kaliforniens und des südwestlichen Küstengebietes kann man u.a. lesen:

Zitat:

Zahlreiche Stämme des pazifischen Küstengebietes wurden im 18. und 19. Jahrhundertvöllig ausgerottet. Heute sind hier kaum 30 Indianergruppen übrig geblieben, von denen einzig und allein die Diegueno, die zur Sprachfamilie der Yuma gehören, über 7.000 Personen zählen. Dem gegenüber gibt es von anderen ansässigen Indianerstämmen nur noch einige Familien, z.B. vom Stamm "Bärenfluss", der mit den Apachen und Navaho verwandt ist un der bei der letzten Zählung ganze 22 Angehörige zählte.
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