Demona hat geschrieben:Ich bin auch kein großer Fan von John Wayne Filmen, noch dazu, wenn man weiß, dass Wayne ein ziemlicher Rassist war.
Obwohl ich eigentlich ganz gerne Western mit John Wayne sehe, aber die haben oft die typische Schwarz-Weiß-Malerei, leider. 'El Dorado' kommt z. B. ganz gut ohne Indianer aus, aber der Böse hat *natürlich* Indianerblut in den Adern.
Ein weiterer Western, der allerdings recht nahe an der Realität liegt, ist 'Ulzana's Raid'. Ein Trupp Apachen bricht aus dem Reservat aus, greift die umliegenden Siedler an und wird letztlich von Soldaten aufgerieben. Klingt brutal (und ist auch so dargestellt), aber im Laufe des Films wird klar, warum die Indianer so handeln und man fängt an, ihr (Fehl)Verhalten nachzuvollziehen, ebenso das der Soldaten. Vor allem verdeutlicht er, wie grausam die Indianerkriege gewesen sein müssen. Ein guter Film, aber man braucht starke Nerven *lach*
'Hidalgo' hätte ich jetzt spontan auch genannt, auch wenn es nur ein 'halber' Western ist. Aber er ist intelligent gemacht, vor allem das Ende, wenn Frank Hopkins als Indianer das Rennen gewinnt und nicht als US-Amerikaner, sichtbar an seiner Medizinrad-Flagge. Das fand ich nett, vor allem für einen amerikanischen Spielfilm.
Karl-May-Filme sind aus meiner Sicht gar nicht mal so schlecht, zumindest was die Verteilung von Gut und Böse angeht. Aber die Bücher sind da besser (trotz der NS-Überarbeitung).
Ansonsten hat Demona schon das Wichtigste für einen guten Western genannt: Fakten, etwas Selbstkritik der Amerikaner (auch wenn man darauf manchmal lange warten muss), eine intelligente Geschichte und viele, viele Pferde *lach*